DDR Fahrrad?
Moin. Habe dieses alte Fahrrad aus einem Keller geborgen und es stand einige Jahre. Jedoch kann ich nicht sagen von welcher Firma es ist oder welches Modell. Dynamo und Gangschaltung könnten aber darauf hindeuten das es aus der DDR stammt. Weis jemand von wann das Fahrrad ist und von welcher Marke?
Viele Grüße
5 Antworten
Hier hat sich jemand richtig Mühe gegeben:
https://ddrfahrradwiki.de/Hauptseite
Achte auf Lampen, Schutzbleche, Sattel usw., dann kannst du dein Modell finden.
Sind das schon Alu-Felgen? Wäre ja schön, weil auf denen die Bremsen viel besser ziehen. Dann kann das Rad nicht älter sein als aus den 80ern.
Das Schaltwerk hinten hat nicht mehr genug Kraft, um die Kette gerade zu ziehen. Das sollte man mit Öl wieder hinbekommen.
Dann ist die Frage, wie verschlissen Kette und Zahnkränze sind. Geht die Schaltung einwandfrei (nachdem alle Teile geölt wurden), muss auch nichts getauscht werden. Wenn nicht, wäre die nächste Frage, ob eine neue Kette noch auf den alten Zähnen greift.
Auch im Westen wurden viele Fahrräder mit Beleuchtungsteilen aus der DDR (Made in GDR) ausgestattet.
Gerade die "Stromlinienförmige" Frontlampe ist so ein Teil, welches in Ost und West verbaut wurde.
Die Kettenschaltung mit dem Gangwahlschalter an dieser unmöglichen Stelle lässt vom Baujahr her die 1980er Jahre vermuten
Hier ist ein Foto vom einem West Rennrad (24 Zoll) von 1985

V.a. an der Gabel erkennt man das Diamant Rad, diese schmale Gabelkronenbauform, und die verdammt schlanken Gabelscheiden am Ausfallende sind einmalig. Am festverlöteten Dynamohalter und den großen Ausfallenden hinten und dem simplen Innenlager (Keillager) die Tourenvariante. Naben "Renak"?. Jahrgang vermutlich so ab 1970 bis 1980.
Vor allem die Gabel ist was echt Tolles. Sehr feinfühlig, ersetzt schon eine 30mm Federgabel, ohne Servicebedarf. Allerdings hat die kein 1" Standard-Feingewinde am Schaft, sondern ein metrisches Maß mit 26!mm. Man braucht also immer einen schlichten DDR-Steuersatz dazu, oder jemand, der das Gewinde der Gabel (auf einer Drehbank!) nachschneidet. Ein 1" Außengewindenachschneider aus dem Fahrradbereich ist dafür wahrscheinlich nicht geeignet.
Wenn das Innenlager noch gut läuft, kann man durch Ersatz der Bremsen, gegen paar langarmige (>49mm Schenkellänge) Doppelgelenkbremsen (z.B. von Point und Tektro) und bestimmt neuen Reifen und Felgen, dass Rad relativ preiswert zu einem guten Stadtrad herrichten.
Viel mehr lohnt sich aber wahrscheinlich nicht, das Innenlager dürfte eingepresst sein, es fehlt also das BSA-Gewinde im Rahmen, für heutige Standard-Innenlager. Und diese alten Keilwellenlager (Keil bezieht sich auf die Befestigung der Kurbelarme) sind nix für kräftige Leute. Da wird auch schon mal der Keil einfach seitlich abgeschert.
Es könnte ein Diamant-Rad sein Ich hatte so ein ähnliches. Es war ein umgebautes Rennrad mit einer 3-Gangschaltung.
Auch Beleuchtung und Bremsen sprechen für DDR-Hersteller. Da gabs nicht so viele Marken. Am bekanntesten war wohl „Diamant” und „MIFA”.