Darf man sich selber bemitleiden, wenn man weiß, dass es Personen gibt, denen es schlechter geht?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Ja 38%
Sonstiges 38%
Es kommt auf die Situation an 13%
Eigentlich nicht 13%

8 Antworten

Eigentlich nicht

Der Verstand bemitleidet sich permanent, es sollte immer alles besser laufen, aber er hat die Dinge nicht unter Kontrolle, also sucht er sich Auswege, einer ist, dass es ja anderen viel schlechter geht, dann geht es ihm gut und so auch uns.

Ich finde, du hast als Antwort "Egentlich nicht" gewaehlt, was eine Einschraenkung bedeutet, das heisst, du wuenscht diese Antwort "eigentlich" nicht, obwohl es das ist was ich sage, also bin ich gewappnet der Woge, die da kommt.

Mir fehlt ein Nein, aber das hast du nicht vorgesehen, das ist das Problem deiner Frage.

Ich sage Nein, bemitleide dich nicht, egal wie vielen es schlechter geht als Du, erkenne das Leid als Leid deiner Gedanken, dir geht es ja gut.

Damit meine ich, dass es dir schlecht geht auf Grund deiner Gedanken, nicht auf Grund, weil es anderen schlechter geht!

KruemmelElli 
Fragesteller
 21.08.2016, 22:27

Vielen Dank für deine Antwort und du hast recht, dass ich meiner Frage ein einfaches "Nein" als Antwortmöglichkeit hätte hinzufügen sollen. 

Ich akzeptiere deine Antwort vollkommen und kann Dank der Erläuterung auch etwas damit anfangen. Mein Ziel war es so viele verschiedene Ansichten und Meinungen wie möglich zu diesem Thema zu lesen und deswegen bin ich wirklich dankbar über jeden Denkanstoß und jede Antwort. 

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Natürlich kannst und darfst du es. Wenn dir jemand sagt, dass du nicht wehleidig sein darfst, weil es anderen Menschen schlechter geht ist das so als würde dir jemand sagen, dass du nicht glücklich sein kannst weil es anderen Menschen besser geht.

Sonstiges

Weißt du - kein Mensch ist ohne Fehler und Makel und Sorgen. Damit muss man klarkommen. Wenn es dir in bestimmten Situationen hilft, dich ein bisschen zu bemitleiden und dir was Gutes zu tun, dann ist das völlig OK.

Aber es hilft auch sehr, die Perspektive zu behalten.

Kennst du das Märchen vom Sorgenbaum? Das habe ich irgendwo mal gehört oder gelesen.

Irgendwo auf der Welt gibt es einen großen Baum, da hängen ganz viele Pakete dran. In diesen Paketen sind die Sorgen der Menschen, schön verpackt, die kann man da zurücklassen. Alle Pakete sehen gleich aus, du kannst nicht erkennen, was darin ist.

Du kannst deine Sorgen selbst in ein Paket verpacken und sie an den Baum hängen. Aber: Du darfst den Baum nicht ohne Paket wieder verlassen. Du musst also ein anderes Paket mitnehmen - ohne zu wissen, was darin ist.

In deinem Paket heißt es vielleicht "Ich habe Pickel und Streit mit meiner besten Freundin". Was machst du, wenn du ein fremdes Paket mitnimmst, und darin heißt es "Mein Mann verprügelt mich und die Kinder jeden Tag"?

Die meisten Menschen nehmen am Ende lieber ihr eigenes Paket wieder mit.

KruemmelElli 
Fragesteller
 21.08.2016, 22:32

Das Märchen ist wirklich beeindruckend und zugleich erschreckend. Das werde ich auf jeden Fall im Gedächtnis behalten.. Vielen Dank für deine Antwort!

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Ich würde sagen ja. Manche Sachen sind aber natürlich übertrieben. Man sollte jetzt keinen Heulkrampf bekommen, weil das Müsli alle ist.

KruemmelElli 
Fragesteller
 21.08.2016, 01:21

Da hast du natürlich recht

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Sonstiges

Man "darf" schon - sollte es aber nicht. Selbstmitleid zieht einen nur noch weiter runter als man eh schon ist.

Und sich damit zu "trösten" dass es anderen schlechter geht ist irgendwie... mies.

Ich raffe mich auf indem ich mir sage "du hast schon soviel geschafft... das packst du jetzt auch noch" Oder das Berühmte "was dich nicht umbringt macht dich stärker" usw.