Darf eine junge Frau (28) nach dem Tod ihres älteren Ehemannes dessen Sohn (32) heiraten, obwohl dieser nach dem Gesetz ihr „Stiefsohn“ ist?
Es handelt sich bei dieser Frage um eine Recherche für mein Buch.
Die Handlung spielt in England im Jahr 2010. Die Liebesheirat der jungen Frau, K., mit dem älteren Mann, A., wird geschlossen, als dessen Sohn, L., bereits erwachsen (24) ist.
Das Ehepaar hat einen kleinen Sohn, M., als der Ehemann stirbt. Die junge Frau trauert aufrichtig um ihren Mann, A., und der Sohn, L., steht ihr tröstend und hilfreich zur Seite. Sie mag ihn, u.a. auch deshalb, weil er seinem Vater ähnlich sieht, aber nicht mehr. Einige Jahre später jedoch verlieben sich die beiden und möchten heiraten.
Zu berücksichtigen wäre auch, dass L. nach der Eheschließung mit K. gleichzeitig der Stiefvater seines kleinen Halbbruders M. werden würde. Und falls L. und K. später einmal ein gemeinsames Kind (X) haben sollten, der kleine M. gleichzeitig der Halbbruder und der Onkel dieses Kindes (X) wäre.
Nun zu meinen Fragen:
- Wäre die Heirat der beiden nach deutschem bzw. nach englischem Recht erlaubt? L. und K. sind nicht blutsverwandt!
- Wie würde die Gesellschaft diese Verbindung beurteilen?
- Wie sieht es nach moralischen Grundsätzen aus?
Vielen Dank und liebe Grüße
11 Antworten
In England wäre die Heirat zwischen K. und L. nach dem Gesetz von 2010 erlaubt, da sie nicht blutsverwandt sind und keine anderen Einschränkungen für die Eheschließung vorliegen. In Deutschland wäre die Heirat ebenfalls erlaubt, solange keine anderen Einschränkungen wie zum Beispiel eine bestehende Ehe oder eine Verwandtschaft in gerader Linie vorliegen.
Es ist schwierig, die Reaktion der Gesellschaft auf diese Verbindung vorherzusagen, da die Meinungen dazu variieren können. Einige Menschen könnten die Heirat als ungewöhnlich betrachten, während andere sie als völlig akzeptabel ansehen.
In Bezug auf die moralischen Grundsätze gibt es auch keine klare Antwort, da diese von Person zu Person unterschiedlich sind. Einige Menschen könnten die Heirat als unethisch ansehen, während andere sie als völlig in Ordnung betrachten, solange die beiden Partner freiwillig heiraten und keine anderen Einschränkungen für die Eheschließung vorliegen.
Deine Antwort war sehr hilfreich für meine Recherche. Wie erwähnt, handelt es sich um ein Buch, und ich kam nicht so richtig vorwärts. Nun kann ich meine Arbeit daran fortsetzen. Vielen Dank!
Ja, das wäre erlaubt, und ist auch nicht ganz ungewöhnlich. Die Situation wäre für die Kinder etwas verwirrend, aber vielleicht auch einfach lustig. Ich kenne Familien, in denen die Onkel jünger sind als die Neffen z. B. oder wo der jüngere Bruder die Witwe seines älteren Bruders heiratet.
Die Gesellschaft könnte nichts gegen diese Verbindung haben und das wird mit den vielen Patchworkfamilien heutzutage so oder ähnlich sicher häufiger werden.
Da gibt es auch keine moralischen Bedenken. Man könnte höchstens munkeln, sie habe es schon immer auf den Sohn abgesehen, aber erst das Geld des Alten haben wollen....
Rein rechtlich und auch genetisch dürfte das kein Problem sein. Vielleicht zuckt jemand bei den Formalitäten, weil beide den gleichen Familiennamen tragen (können, je nach Namensrecht).
Den Rest kann man dem Kind aus der vorherigen Ehe später verklickern, wenn es intellektuell dazu in der Lage ist, dies zu verstehen - wenn sich diese Frage dann überhaupt noch stellen sollte, denn bis dahin dürfte alles längst zur Normalität gehören. 'Die normative Macht des Faktischen' oder 'es ist, wie es ist!'.
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Was Nachbarn darüber Maßgebliches zu sagen hätten - tja, da könnte ein Umzug weit weg für die verjüngte Familie empfehlenswert sein!
Oder aber du planst eine Fortsetzung, in der plötzlich die frühere Leidenschaft für Pilze erwähnt wird, der die Frau gefrönt hat.
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Der Plot erscheint mir ein bisschen wie aus Romanen von Ludwig Ganghofer, an die ich wegen so manch wilder Konstellation gerade denken musste ( trotz elterlichem Verbot habe ich mich am Bücherschrank meiner Oma bedient und viel gelesen, was z. T. nicht altersgemäß war). 😀
Ja, da hast du recht. Der Plot ist tatsächlich ungewöhnlich. Mehr konnte ich hier nicht verraten 😁 Danke für die hilfreiche Antwort.
Sollte ich den Zusammenhang mit den Pilzen noch verdeutlichen? Der könnte dich tatsächlich reich machen! 😆 🤣 es sei denn, der Roman hätte doch autobiografische Bezüge!
Ja, bitte 😀 Nein, autobiographische Bezüge hat der Roman nicht.
Na, es gibt doch das Klischee, dass Witwen sich mit Pilzgerichten erst dazu gemacht hätten.. böse, aber später könnte sich ja rein zufällig herausstellen, dass die weibliche Romanfigur diese Leidenschaft für Pilze hatte. Dieser schreckliche Verdacht und die Frage, wurde ihr Mann eingeäschert oder nicht, hätten Folgen! Das gäbe eine längere Erzählung!
Dazu bräuchtest du allerdings einen echten Pilzkenner! Aber das dürfte hier kein Problem sein!!
Na, du hast Ideen 😅 Nicht schlecht! Als Thema für einen neuen Roman käme das durchaus infrage. Bei diesem bin ich bereits beim letzten Kapitel angelangt. Danach kommt noch der Epilog, und dann geht’s an die Überarbeitung. Schreibst du auch?
Haha, ich werde immer wieder etwas gedrängt zu längeren Werken. Bisher hat mich aber GF ganz gut ausgelastet (willkommen auf meinem Profil ☆♡☆) 😀
Aber zur Architektur deines Werkes: du könntest doch an einer Stelle etwas über 'frühere Spaziergänge mit der Oma und deren Pilzbegeisterung ' einflechten, oder ? Nur 1 Stelle würde da reichen, ganz harmlos.
Passt nicht zum Genre. Aber wenn ich mal einen Thriller schreibe, werde ich dran denken 😄
- ja
- negativ
- negativ
- ja
- wen scherts?
- egal, sind ja nicht verwandt.
Leider kann ich nicht mehr verraten, ohne zu spoilern. Aus dem Inhalt geht aber klar hervor, dass sie sich ernsthaft in den Vater verliebt hatte, bevor sie überhaupt von seinem erwachsenen Sohn wusste 😉