Dalton Atommodell?

3 Antworten

Das Dalton-Modell ist unzulänglich in vielerlei Hinsicht (gemessen an dem, was wir heute zu wissen glauben).

  • Atome sind keine Kugeln und verhalten sich auch nicht wie solche (siehe Streuexperiment von Rutherford)
  • Atome eines Elements sind nicht gleich schwer, da es sowas wie Isotope gibt
  • Atome sind nicht die kleinsten Teilchen (Elektronen, Protonen und Neutronen kennt das Modell nicht)
  • Atome sind nicht unzerstörbar
  • Es kennt keine Ladungen als Qualitäten eines Atoms

Moin,

fast alle Kernaussagen von Daltons Atomhypothese (Atommodell) sind heutzutage widerlegt.

Dalton machte zu Atomen folgende Aussagen:

  • Atome sind die kleinsten Bausteine der Elemente; sie sind unteilbar und können durch chemische Prozesse weder geschaffen noch vernichtet werden.
  • Alle Atome eines Elements unterscheiden sich nicht voneinander.
  • Die Atome verschiedener Elemente unterscheiden sich in Größe und Masse voneinander.

Außerdem sagte er noch (über Verbindungen):

  • Stoffe, die aus verschiedenen Sorten von Atomen bestehen, sind Verbindungen.
  • Bei chemischen Reaktionen werden die Atome von Ausgangsstoffen (Edukten) umgruppiert und in den Endstoffen (Produkten) in bestimmten Anzahlverhältnissen miteinander neu verknüpft.

Heute wissen wir, dass Atome nicht die kleinsten Bausteine der Materie (der Elemente) sind, da wir subatomare Teilchen kennen (Protonen, Neutronen oder Elektronen).
Wir wissen ferner, dass Atome nicht unteilbar sind (Radioaktivität).
Was allerdings stimmt, ist, dass Atome durch chemische Prozesse weder zerstört noch geschaffen werden können.
Die Annahme, dass alle Atome eines Elements untereinander gleich seien, stimmt auch nicht (Hinweis: Isotope).
Die Atome verschiedener Elemente unterscheiden sich nicht immer in ihrer Masse (Stichwort: Isobare).

Der größte Nachteil des Daltonschen Atommodells ist, dass er davon ausging, dass Atome massiv wären (wahrscheinlich ging er von massiven Kugeln aus). Heute wissen wir, dass Atome aus einem winzig kleinen massiven Kern und einer im Vergleich dazu riesigen Hülle aus leerem Raum bestehen (Kern-Hülle-Modell). In der Hülle befinden sich negativ geladene Elektronen.

Daltons Atommodell mit dem Periodensystem der Elemente (PSE) vergleichen zu wollen, erscheint mir etwas absurd. Das PSE ist ein Ordnungssystem für Elemente, die Daltonsche Atomhypothese beschäftigt sich dagegen mit den vermeintlich kleinsten Bausteinen der Materie.
Man kann natürlich über die Atome der Elemente anhand der Stellung im PSE gewisse Aussagen treffen, aber das baut auf modernen Atommodell-Vorstellungen auf (Kern-Hülle-Modell bzw. Orbitalmodell mit einer Feinstruktur der Hülle), so dass ein Vergleich mit Daltons Vorstellung nicht ganz fair ist.

Das gilt umso mehr, als Dalton mit seiner Atomhypothese zwar Aggregatzustände oder die chemischen Grundgesetze (»Gesetz zur Erhaltung der Masse«, »Gesetz der konstanten Proportionen« oder das »Gesetz der multiplen Proportionen«) plausibel machen konnte, aber von chemischen Bindungen oder dem Zustandekommen derselben hatte er keine Ahnung. Auch die Radioaktivität war ihm gänzlich unbekannt. Der Mann lebte von 1766 bis 1844; er wirkte also vor etwa 200 Jahren! Es ist sein Verdienst, dass die uralte Idee von der Existenz von Atomen überhaupt wieder hervorgekramt wurde.

LG von der Waterkant

Das Dalton Modell ist ein Atommodell, das Periodensystem ist eine geordnete Übersicht atomarer Kennzahlen. Beides ist nicht miteinander vergleichbar.