Unterschied zwischen Daltons Atommodell und dem Rosinenkuchen-Modell?

1 Antwort

Moin,

Dalton hat in seiner Atomhypothese folgende Aussagen getroffen:

  • Atome sind die kleinsten, nicht weiter teilbaren Teilchen der Elemente (Materie).
  • Die Atome eines Elements haben die gleiche Größe, Gestalt und Masse; die Atome verschiedener Elemente unterscheiden sich aber in Größe und Masse voneinander.
  • Atome sind unzerstörbar; sie können weder erzeugt noch vernichtet werden.
  • Stoffe, die sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzen, sind Verbindungen.
  • Bei chemischen Reaktionen werden die Atome lediglich umgruppiert und neu angeordnet.

Mit diesem Ansatz konnte Dalton die chemischen Grundgesetze (Gesetz zur Erhaltung der Masse; Gesetz der konstanten Proportionen; Gesetz der multiplen Proportionen) sehr gut deuten und erklären.

Die Radioaktivität kannte Dalton nicht. Auch konnte er nicht erklären, was die Atome in Verbindungen zusammenhielt (chemische Bindung).

Aber dann entdeckte Thomson (fast 100 Jahre später) die Elektronen. Er konnte zeigen, dass ein sogenannter Kathodenstrahl aus negativ geladenen Teilchen, den Elektronen, besteht. Und diese Elektronen konnten nur aus dem Material der Kathode stammen. Damit war aber auch gezeigt, dass sie quasi aus den Atomen des Kathodenmaterials herrühren mussten. Das bedeutete, dass Atome eben doch nicht die kleinsten, unteilbaren Teilchen von Materie sein konnten, da zumindest die Elektronen noch kleinere Teilchen waren.

Doch weil die Idee der Existenz eines Atoms so verlockend war (gerade weil sonst die chemischen Grundgesetze nicht gut zu erklären gewesen wären), wollte Thomson das Daltonsche Atommodell „retten”, obwohl er selbst die subatomaren Elektronen entdeckt hatte.

Immerhin gab es einen Ausweg. Er hatte nämlich auch erkannt, dass Elektronen im Grunde eine ganz eigene Welt für sich darstellten. Darum erweiterte er Daltons Aussagen:

  • Atome sind die kleinsten, nicht weiter teilbaren Teilchen der Elemente, die noch die Eigenschaften des Elements haben.
  • Die Atome eines Elements haben die gleiche Größe und Masse; die Atome verschiedener Elemente unterscheiden sich aber in Größe und Masse voneinander.
  • Atome bestehen aus einer positiv geladenen Grundmasse, in die negativ geladene Elektronen eingebettet sind (ähnlich wie Rosinen in einem Kuchenteig).
  • Die Elektronen können aus dem Atom entfernt (herausgeschlagen) werden.

Thomson ging also wie Dalton davon aus, dass es Atome gäbe. Thomson ging auch davon aus, dass die Atome im Grunde massive Kugeln seien. Zunächst ging er (ursprünglich) davon aus, dass die Masse eines Atoms allein durch die Elektronen hervorgerufen würde. Die positiv geladene Grundmenge, in die die Elektronen eingebettet sein sollten, nahm er als massenlos an.
Erst später änderte er diese Ansicht in das heute ihm zugeschriebene Modell.

LG von der Waterkant