Christ+Nichtchrist?

6 Antworten

Ja, es ist denkbar, dass eure Beziehung deswegen scheitert. Ich persönlich könnte mir auch keinen Mann als Partner vorstellen, der ständig die Bibel zitiert und danach leben will. Das entspricht nicht meiner Persönlichkeit, meiner Bildung, meiner Intelligenz, meinem Wunsch nach eigenständigem kritischen Denken, sondern ich empfinde es einfach nur als extrem dumm, nervig und rückständig.

Du musst selber wissen, was für dich stimmig und akzeptabel ist, ob du irgendwo Anstriche machen kannst, oder ob das Thema Religion und Glaube zu schwer wiegt. Man muss sich auch überlegen, was das dann am Ende für die Erziehung der gemeinsamen Kinder bedeuten würde, wenn die Mutter so streng gläubig ist.

Eine Bekannte von mir ist auch aktiv praktizierende, gläubige Christin und ihr Mann ist ein Atheist, wobei sie aber in weltlicher Hinsicht viele gemeinsame Vorstellungen, dabei auch Wertvorstellungen haben, wenn man eben vom Glauben allein absieht. Sie sind, soweit mir bekannt, glücklich miteinander und das schon über viele Jahre in der Ehe. Klar gibt es auch mal Uneinigkeiten, aber nichts was irgendwie diese Ehe kriseln lassen würde.

Von daher würde ich meinen, dass Ihr miteinander redet, auch was Eure Bedenken betrifft, denn nur wenn man miteinander redet, kann man zu große Differenzen, sofern diese beziehungsgefährdend sind (was aber deshalb nicht die Glaubensansichten betrifft), lindern und ansonsten einander bestärken, ohne zu missionieren (weder zum Christentum noch zum Atheismus). Denn Reden auch über etwas, wofür es Überwindung erfordert baut Vertrauen auf und damit einen stärkeren Zusammenhalt in der Beziehung. Aber es gehört eben auch dazu, Individualität zu respektieren, wozu auch Glaubensansichten gehören, ohne dass man diese auch gleich selbst annehmen müsste.

Ja, ich gebe Dir recht - eure Werte sind zu verschieden.

Es wundert mich, dass die Freundin etwas mit einem ungläubigen was anfängt. Da ist die Gott auch ungehorsam. Wenn Du die Beziehung beendest, dann kannst Du sagen, dass die eigentlich gar nicht mit Dir zusammen sein dürfte. Hier das passende Bibelvers:
2.Korinther. 6,14

https://www.bibleserver.com/de/verse/2.Korinther6,14

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Viele Jahre eine Christin

Das ist ein spannendes Thema.

Ich will das mal etwas vergleichen mit Reitsport. Wenn meine sehr geliebte Freundin begeisterte Reiterin wäre, würde ich - schon alleine ihr zuliebe - mich mit dem Reitsport befassen und dazu lernen - auch wenn ich vielleicht niemals zum Reiter werde.

Wäre Reitsport für meine Freundin nur ein Mittel gegen Langeweile, würde ich keinen Grund sehen, mich in das Thema reinzuknien.

Deiner Freundin würde ich sagen: Dein Freund ist wirklich sehr sympathisch und hat sicher gute Eigenschaften. Wenn Du ihn heiraten möchtest, kann ich das verstehen. Jedoch aus christlicher Sicht ist in einer Ehe der Mann das Haupt der Familie. Er soll seine Frau so lieben, wie Jesus die Gemeinde liebt. Und dass - leider - kann Dein Freund Björn nicht. Auf keinen Fall solltest Du ihn unter Druck setzen. Gott gibt jedem Menschen die Freiheit, sich für oder gegen ihn zu entscheiden.

Lass Björn die Freiheit sich mit der Bibel zu beschäftigen, mit zum Gottesdienst zu kommen - und vielleicht erkennt er, früher oder später, was Du bereits erkannt hast. Und lass bis dahin jeden Gedanken an Heirat mit ihm fallen, wenn Du das Risiko des Unglücklichseins klein halten willst.

Es kann durchaus sein, dass ihr daran scheitert. Ich weiß, dass ich ein Problem hätte, wenn mein Partner nichts mit meinem Glauben anfangen kann. Mir ist Gott sehr wichtig und auch wenn ich nicht alles einfach akzeptiere, weil es in der Bibel steht, hätte ich doch Probleme mit einem Atheisten als Ehemann.

Wenn sie sich auch in der Vorstellung einer guten Ehe an die Bibel hält, wird sie dich kaum heiraten, wenn du kein Christ bist. Das darf man laut Bibel nämlich auch nicht. Außerdem könntet ihr in der Zukunft Schwierigkeiten haben. Sie wird ihre Kinder christlich erziehen wollen. Ist das für dich eine Option? Und wenn sie sich so streng an die Bibel und allgemein christliche "Normen" hält, wie sieht es mit Sex aus? Ist das für sie erst nach der Hochzeit möglich? Ist für dich die kirchliche Heirat eine Option, wenn du nicht daran glaubst?

Wenn es als Beziehung nicht funktioniert, könnt ihr immer noch versuchen, Freunde zu bleiben. In der Liebe ist Glaube durchaus ein Trennungsgrund, aber eine Freundschaft kann funktionieren, wenn eure Wertvorstellungen zusammenpassen.

Es kann aber genausogut sein, dass ihr funktioniert. Ich weiß, dass für mich eine Beziehung zu einem Nicht-Christen nicht in Frage kommt, weil ich Gott mehr liebe als jeden Menschen. Mein Partner würde immer an zweiter Stelle stehen. Das geht nur mit jemandem gut, dem es gleich geht oder der zumindest versteht, warum ich am Sonntag lieber in die Kirche gehe statt etwas mit ihm zu unternehmen und der mich im Idealfall begleiten will, um zugleich etwas mit Gott und mit mir zu unternehmen.