Chemiestudium keine Freizeit?

3 Antworten

Mein ChemieStudium begann vor 30 Jahren und es war schon sehr voll, aber natl. kann man sich auch die Zeit teilweise frei einteilen.

Man hat halt sehr viele Phasen, wo man Vormittags Vorlesung und Übungen hat und Nachmittags Seminare und vor allem Praktika, also Experimente in UniLaboren, was einen sehr großen Teil des Studiums ausmacht. Am WE schreibt man dann Protokolle, oder bereitet sich aufs nächste Experiment vor. Am Ende des Semester gibts Klausuren und wenn man die besonders gut besteht, 'darf' man in der vorlesungsfreie Zeit, als 'Belohnung' wieder ins Labor! Dadurch kommt man am schnellsten voran UND hat eben auch manchmal Phasen, wodurch man nur Vorlesungen&Übungen hat und am Nachmittag frei.

Freie WEs sind selten und iwann, als ein Kommilitone das Angebot für einen FerienKurs aufgrund seiner guten Noten ABGELEHNT hat, wurde er angesehen wie ein Auto! Die Assis fragten, ob er krank wäre, oder sonstige Probleme hätte, weil das total ungewöhnlch war. Er meinte, er hätte in den Ferien etwas anderes vor und wollte lieber den Kurs während der Vorlesung. Es wurde gefragt, ob er sich das gut überlegt hätte...ja, hatte er...

Die 1-2 Monate Freizeit kannst du ehrlich gesagt vergessen. Es sei denn du bist irgendwann mit allen Klausuren und so durch und wartest auf freie Stellen für Praktika (so wie ich z. B.)

2 Wochen oder etwas mehr sollten in der Regel aber mal funktionieren. Das ergibt sich aber eher spontan und hängt davon ab welche Praktika du in der Vorlesungsfreien Zeit hast und wie du bei den Klausuren abschneidest.

Uns wurde am anfang auch sowas gesagt nach dem Motto "nicht mal Sonntags habt ihr frei" aber das trifft eigentlich nur in der klausurenphase zu. Ansonsten findet man immer mal etwas Zeit zur Erholung.

Die ersten 3 Semester sind übrigens die härtesten. Danach wird es lockerer.


Bevarian  06.10.2021, 18:31

Ups, wann hast Du denn die Erfahrung gemacht? Für mich waren die ersten beiden AC-Semester (okay, ist schon ein ganz paar Jahre her...) eher etwas Einarbeitung ins Unileben und Bespaßung im Labor. Zum 3. Semester zog es etwas an und ab dem 4. wurde es dann richtig herb bis zum Ende...

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LeDurak  06.10.2021, 19:11
@Bevarian

Ich habe 2016 angefangen. Bei mir war das 3. Semester besonders hart, weil ich da noch Klausuren aus dem 1. nachschreiben musste. Und da fällt man ja direkt auf die Fresse, wenn man sich nicht den Anforderungen entsprechend vorbereitet. Semester 4-6 und insbesondere 6 waren deutlich entspannter. 1. Master-Semester zog dann wieder deutlich an

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Bevarian  06.10.2021, 23:54
@LeDurak

Die AC war damals durchweg entspannend - auch die Klausur zu Semesterende problemlos machbar. Thermodynamik im 3. war mir persönlich unangenehm und bei aller Freude an der Organik: das 4. Semester war echt stressig, um mit der Laborarbeit in der Zeit zu bleiben und mindestens alle 14 Tage eine Klausur zu schreiben - ein Level, das sich dann auch durch die folgenden Semester durchzog...

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TomRichter  07.10.2021, 00:22
@Bevarian

> die ersten beiden AC-Semester

Fand ich höchst stressig, da so um die 25 qualitative Analysen gekocht werden mussten.

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Bevarian  07.10.2021, 10:04
@TomRichter

Lediglich der Trennungsgang und das Warten auf einen Platz im Stinkeraum haben Zeit gekostet - Titrationen und Fällungen waren doch eher easy zu bewältigen... Die Köchelei für die die organischen Präparate empfand ich dagegen als viel zeitaufwändiger.

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Die vorlesungsfreie Zeit ist genau das was der Name sagt: Eine Zeit in der keine Vorlesungen stattfinden. Das bedeutet aber nicht unbedingt pure Freizeit.

Je nach Uni und Studiengang können in dieser Zeit Belege, Praktika oder freiwillige Vorbereitungskurse liegen. Viele nutzen die Zeit um zu Jobben oder ein Praktikum zu machen. Auch sind die Zeiträume von Uni zu Uni unterschiedlich. Bei uns war nach dem WS etwa 3 Wochen in denen man wirklich "frei" hatte. Nach dem SS war es meist etwa 1 Monat.

Die Zeiten in deinem Studiengang kannst du bei deiner Uni einsehen. Ob und was genau in dieser Zeit erledigt werden muss wirst du im Studium schon herausfinden. Aber 2x im Jahr 2 Monate nichts tun kannst du aller Wahrscheinlichkeit vergessen.