Bundesland mit dem meisten Lokalpatriotismus?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Allen voran sind hier die Sachsen, Franken und Bayern zu nennen - sagen wir, der Süd-Östliche Teil der Republik.

Ich denke, dass die Sachsen in Führung liegen in Sachen Patriotismus, Heimatverbundenheit und Heimatstolz.

Der Freistaat Bayern hat ja wieder das problem mit seinen fünf verschiedenen Völkern: Während man beispielsweise im schwäbischen Bayern eher wenig bis kaum Fahnen sieht, wird man in Franken an jeder Ecke über eine Rot-Weisse-Fahne stolpern, oft sogar mit dem Spruch "Gott sei dank, i bin a Frank' " verziert ;-)

Von der Rangfolge her kommt dann meiner Ansicht nach Baden-Württemberg - wo sich ja auch noch Jahrzehnte nach dem Zusammenschluss die Alemannen, Badener und Schwaben in den Haaren liegen. Aber in Sachen Nationalstolz sind hier die Schwaben führend.

Ansonnsten halte ich die meisten Bundesländer eher für "neutral" in dieser Richtung - mit einer Ausnahme: "Die Kölner". Ich kenne keine andere Stadt, welche sich selbst - und für sich selbst - so in den Vordergrund stellt, wie diese Metropole am Rhein - aber ohne anzugeben. Es ist einfach so, dass "Ich bin stolz ein Kölner zu sein" hier eine ganz besondere Bedeutung hat - und weder narzistisch noch egoistisch auszulegen ist.

werfragezeichen 
Fragesteller
 04.05.2022, 14:06

Tolle Antwort! Auf sowas hatte ich gehofft :)

Danke!!

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Traveller5712  04.05.2022, 17:34
@werfragezeichen

Die Sachsen singen übigens jeden Montag an mindestens 200 Orten "Deitsch und Frei mecht mer sein". Daran kann man schon erkennen, dass sie keine Nazis sondern einfach heimatverbundene Menschen sind.

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Ist mir noch nie aufgefallen, dass das abhängig vom Bundesland sein soll. Westdeutsche Bundesländer sind keine deutschen Konstrukte, sondern Zwangseinteilungen der Besatzungsmächte. Im Osten gab es bis 1990 keine Bundesländer.

Hier wurde zum Beispiel Schleswig-Holstein genannt. Tatsache ist, dass Ostholsteiner und Dithmarschener sich schon nicht recht koscher sind.

Und dann Sachsen. Wo endet das denn? Selbst in Thüringen gibt es Gebiete, in denen die Leute einen "sächsischen" Dialekt sprechen. Im Süden Thüringens geht es schon ins Fränkische.

Saarland. Denn immer wenn was klein oder groß ist, muss das Saarland als Vergleich herhalten. Das gibt Selbstbewusstsein.

Schleswig Holstein.

Die reden aber nicht so viel da drüber, wie die Quasselköppe im Süden. Die machen das einfach. Ich glaub ja, dass die Bayern sich ihrer Sache gar nicht so sicher sind, und ihr zur Schau gestellter Patriotismus eher ein Pfeifen im Walde.

"Wir sind die Niedersachsen: Sturmfest und erdverwachsen..."