BMW e30 324td Wert?

4 Antworten

Hallo!

Einen BMW 324d hatte ein Lehrer von mir, weiß, Baujahr ca. 1989, schon der mit Facelift - ich glaube, der fährt den heute noch.

Solche Fahrzeuge tendieren vom Gesamtzustand her in der Regel allerdings sehr stark in Richtung "Bastlerfahrzeug zum Ausschlachten", meistens hat der Rost ganze Arbeit geleistet und sich quer durch den Wagen gefressen. Wenn ein Serviceheft tatsächlich noch da ist, endet es wahrscheinlich 1998 und der Wagen wurde seitdem höchstens mal gelegentlich mit Öl versorgt - ansonsten wurde nur das Nötigste erledigt. Wenn Extras vorhanden sollten, ist meistens die Frage, ob das alles überhaupt noch geht. Das sind in der Regel abgegammelte Ranzkisten, die so verdreckt sind, dass man da aus hygienischen Gründen nur ungern zur Probefahrt Platz nimmt.

Ich würde vielleicht 300 Euro für eine solche Ruine bezahlen, entgegen dem E30-Hype. Das aber auch nur, wenn der Hocker gerade noch so fährt und mit ein paar Monaten Rest-TÜV ein halbwegs zuverlässiges Winterauto oder Ähnliches wäre.

Wenn der Allgemeinzustand gut ist und das Auto nachvollziehbar gewartet wurde, neu TÜV bekam, erkennen lässt, dass sich da jemand auch drum gekümmert hat und nach eingehender Prüfung keine groben Mängel vorhanden sind, kann man da auch mal etwa 1000-1500 Euro für latzen - mehr aber auch nicht.

So etwas will auch heute entgegen dieser E30-Manie niemand haben; Sammler und Liebhaber suchen einen guten Wagen mit überschaubarer Historie und kein Restaurationsobjekt, und nur dass der 324td relativ selten ist, bedeutet nicht, dass er extrem wertvoll ist - es gibt genügend selbsternannte "Kenner", in der Regel zwischen 18 und Anfang 30, die jedem Youngtimer attestierten "sehr sehr selten" zu sein und sich viel Geld wünschen für ein Auto, das eigentlich vom Zustand her auf den Schrottplatz gehört.

Da sollen nur Landjugend-Möchtegern-Hipster abgezockt werden, die bereit sind, für ein lautes, enges, kleines, unkomfortables, schlecht gefedertes Fahrzeug - das der E30 für mich ist - ungerechtfertigt viel Geld zu zahlen, um ein "kultiges" Auto fahren und damit angeben zu können. Allermeistens funktioniert es aber halt nicht.

Auf befremdliche Art lustig ist dabei, dass meistens Autos als "sehr sehr selten", "Liebhaberstück" und mit dem Satz "Kenner wissen was er wert ist" inseriert werden, die es in dieser Farbe, Ausstattung, Motorisierung und Verfassung wie Sand am Meer gibt - und in der Regel beim Schotterplatz-Ali im nächsten Industriegebiet für schlanke 999 Euro inklusive zwei Jahren TÜV. Und dafür kann man immer noch späte 316i und 318i kriegen, auch wenn sie schnell weg sind, sobald sie zum Verkauf stehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
kisstoday 
Fragesteller
 18.06.2019, 22:24

😂😂😂 kannst du Gedanken lesen?

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kisstoday 
Fragesteller
 18.06.2019, 22:26
@kisstoday

Naja bessert 1000€ zu viel für nen e30 als nen Golf 7 GTI von Papa gesponsert bekommen.

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rotesand  18.06.2019, 22:26
@kisstoday

Bisher war mir dergleichen nix bekannt^^ auf was spielst du an?

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kisstoday 
Fragesteller
 18.06.2019, 22:30
@rotesand

Auf den 18-30 Jährigen Hipster und selbsternannten Kenner.

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kisstoday 
Fragesteller
 18.06.2019, 22:32
@rotesand

Aber danke für die Antwort, ich hätte vielleicht 2500 bis 3000€ bezahlt.

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rotesand  18.06.2019, 22:33
@kisstoday

Ich bin seit Jahren hobbymäßig in der Youngtimerszene unterwegs - vorwiegend Mercedes und Opel, von diesen Marken besitze ich auch selbst entsprechende Fahrzeuge.

Vor allem in den BMW-, aber auch Mercedes-W124-Bereichen (ich habe keinen 124er) und bei älteren VW habe ich schon so vieles in dieser Art miterlebt, dass einem die Haare zu Berge stehen und man sich fragt, was da eigentlich vorgeht und wo es eigentlich klemmt.

Bei Opel habe ich das hingegen noch nicht erlebt, wobei da die "Oldies" meistens auch innerhalb echten Opel-Liebhabern den Besitzer wechseln, Kaufpreise teilweise eher symbolisch sind und man als Verkäufer dran gelegen ist, seinen Liebling in liebevollen Händen zu wissen. Ich habe aktuell etwa einen V6-Omega, der demnächst verkauft wird - an einen Opel-Händler, der eine private Sammlung von Opel-Klassikern besitzt und meinen Omega schon lang haben wollte. Es war mir klar - nur er kriegt den Omega.

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Also einen ehrlichen Wert würde ich mit 1000 € ansetzen – wenn er tatsächlich wie geleckt da steht und du einen „Dummen“ findest, vielleicht irgendwas so um 2000 rum…

Aber selbst wenn er sehr gut gepflegt da steht, ist er mit 300.000 km eigentlich aus dem raus, was ein Liebhaber und Sammler suchen würde… Allein schon, weil die allermeisten bei solchem Kilometerstand weiter blättern, erst recht, wenn du einen möglicherweise stolzen Preis aufrufst.

Gar nichts.

Wer behauptet, dass das rostfrei wäre, ist verlogen, blind oder hat mit Absicht nicht richtig geguckt. Da werden noch viel mehr Probleme verschwiegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mit 2 J. TÜV vielleicht 1500€

kisstoday 
Fragesteller
 18.06.2019, 21:02

Ist das nicht nen bissel wenig? Weil die sind ja schon eher selten, grade als Diesel.

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