Bin ich ein Außenseiter? Wieso fühle ich mich so unwohl?
Hallo, vor kurzem habe ich meine Arbeitsstelle gewechselt. Von meinem kleinen 6er Team zu einer größeren Firma. Mit Freunden habe ich gesprochen, allerdings können sie mir nicht helfen, da sie mich anders kennen. Ich fange mal an: Ich bin ein humorvoller Mensch, der gerne redet. Bin mehr der Typ für einige wenige, wahre Freundschaften als für flüchtige Bekanntschaften. Privat habe ich ein soziales Umfeld. Allerdings ist es nun so, dass ich mich bei der neuen Arbeit nicht wohlfühle. Anfangs bin ich sehr schüchtern und kann nicht gut auf andere zugehen. Ich verhalte mich irgendwie anders, so wie ich gar nicht bin. Stottere rum, oder mir fallen keine Themen ein, weil ich die Menschen nicht kenne. Und so kommt es bei mir immer schnell, dass ich in Gruppen in die Außenseiter Rolle gerate. Obwohl ich wirklich kein merkwürdiger Mensch bin. Allerdings kann ich einfach nicht Ich selbst sein bei der Arbeit. Ich habe mir hier wirklich Mühe gegeben. Bin zu den anderen gekommen, habe auch privates gefragt, über meinen Schatten gesprungen. Aber andersrum kommt leider wenig Interesse. Sie sind zwar alle freundlich aber ich fasse einfach nicht richtig Fuß. In meinem alten Team kam ich gut zurecht, weil ich Zeit hatte die Leute kennenzulernen. Sie waren im gleichen Raum und nun arbeite ich in einem extra Raum. Das lässt sich auch nicht ändern. Schon gefragt. Ich brauche leider echt lange um warm zu werden. Ich könnte natürlich sagen es ist nur die Arbeit, ich habe ja Leute die wissen wie ich bin und dass ich eigentlich nicht langweilig bin,aber ich arbeite den ganzen Tag und es ist so ein großer Teil vom Leben. Ich gehe ja schon auf die Leute zu aber es kann ja nicht sein dass sich 30 Leute überhaupt nicht für mich interessieren. Dann muss es ja echt an mir liegen. Deswegen meine Frage: was kann ich tun? Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder geht es jemanden auch so? Hat jemand einen Kollegen/eine Kollegin die ähnlich ist wie ich? Was denkt ihr über sowas?
3 Antworten
Deine Erwartungen sind zu hoch.
In deinem alten Betrieb sind die Freundschaften bzw das Kollegium auch erst langsam gewachsen.
Zwischenmenschliche Verhältnisse funktionieren nicht von heute auf morgen. Weder privat noch beruflich.
In der neuen Firma hat niemand auf dich "gewartet". Du bist erst Mal "die Neue". Man kennt dich nicht und ob dich jemand (näher) kennenlernen möchte, entscheidet jeder Mitarbeiter für sich selbst.
"Neue" die in den Betrieb einsteigen mit: Hoppla! Jetzt komm ich! Oder gleich auf guten Kumpel machen, sind einfach schrecklich. Auch wenn selbige Neue auch gleich nach privatem fragen oder einem gleich das halbe Leben aufs Auge drücken wollen... Oder eben erwarten dass man gleich "dazu" gehört.
Solche neuen, sind wir Kaugummi am Schuh...
Gib den Kollegen dich einfach Zeit, dich kennenzulernen. Die gleiche Zeit solltest du dir auch nehmen! Auch wenn dies bedeutet, bei Gesprächen nur dabei zu stehen und einfach nur zuzuhören oder zu warten, bis dich jemand mit einbezieht oder du in ein ganz lapidares Thema mit einsteigen kannst. Smalltalk ist das Zauberwort!
Nichts privates und auch keine Besserwisserei in punkto Arbeit oder Arbeitsabläufe.
Mir ging es beim letzten Arbeitswechsel wie dir... ;-)
Alle Kollegen in Großraumbüros, ich alleine am Empfang...
Und ich war ebenso unsicher und stolprig wie du und merkte, dass es irgendwie "nicht wird".
Habe mich dann einfach bei Gelegenheit nur dazu gestellt. Interessiert und mit freundlichen Blick zugehört.
Wenn ich beachtet oder registriert wurde freute ich mich wenn nicht, war's auch kein Beinbruch. Ich hab aufgehört, etwas zu erwarten. Dann liefs.
Mein Privatleben hab ich lange rausgelassen.
Es dauert einfach, bis man dazu gehört. Auf beiden Seiten. Du weißt ja auch nicht wie die anderen ticken...
Ja, da hast du Recht. Manchmal ist es wohl einfach besser es auf sich zukommen zu lassen. Wenn man nicht viel erwartet, hat man nichts zu verlieren. Es war nur echt komisch von einer Abteilung in der es schon fast freundschaftlich zuging in eine zu wechseln, in der die Leute nicht ganz so interessiert sind. Am besten warte ich jetzt echt ab. Und wie es kommt so kommt es. :-)
Wie kommst du darauf, dass sich andere für dich interessieren sollten? Ist doch ok wenn jeder sein Leben lebt, die anderen dabei respektiert und nicht verlangt, dass sich jetzt andere für ihn interessieren müssten.
Sieh das mal locker und lass es einfach zu dass Freundschaften entstehen können, aber fordere das nicht.
vielleicht solltest du akzeptieren, dass es viele leute gibt, die zwischen beruf und privatleben trennen und kein persönliches interesse an ihren arbeitskollegen haben, so,wie du es gewohnt bist oder dir das vielleicht wünschst....
Danke für die ausführliche Antwort. So habe ich das Ganze nie betrachtet. Man geht immer von sich aus und überlegt wie man selbst wäre. Fühle mich direkt besser.