Bin ich die Wurzel alles Übels?

4 Antworten

Da Du keine konkreten Beispiele nennst, kann ich nicht bewerten, ob eher sie oder Du Recht haben. Aber generell sollten in einer Partnerschaft Kompromisse gefunden werden. Menschen haben unterschiedliche Ansichten. Es ist schon mal gut, wenn der eigene Partner die wesentlichen Werte teilt - das ist ja der Sinn der Partnersuche.

Trotzdem bleiben immer noch genug Unterschiede, und sei es bei so simplen Dingen wie die Ordnung im Küchenschrank. Der eine will die Teller oben, der andere unten haben. Beides geht nicht, also muss einer sich sagen, dass es ihm weniger wichtig ist.

Idealerweise sollten beide Partner bei bestimmten Themen nachgeben. Bestimmt immer derselbe Partner, gerät die Beziehung in eine Schieflage, wie das bei Dir zu sein scheint.


Hans123283 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 11:25

Danke dir, aber kann man wirklich sagen wer recht hat oder wer nicht? Der eine mag das der andere das. Solange das Verhalten keine anderen Menschen belasted oder schadet kann er doch machen was er will. Wenn es dann einem schadet oder er sich nicht wohl fühlt oder was auch immer, sollte man einen Kompromiss finden wenn mir der andere wichtig ist. Was aber wenn der einer keine kompromisse finden will und alles runterspielt und als unwichtig betrachtet?

Was würdest du machen wenn du den Teller oben hinstellen willst, dein Partner dir aber sagt das du den Teller unten hinstellen musst! Wenn du ihn nicht unten hinstellt gibt es einen Konflikt. Das du denn Teller nicht unten hinstellen willst wird dir dann in anderen Konflikten vorgeworfen und als Grund benennt warum du denn so falsch wärst. Es ist doch egal wo der Teller steht wenn es keinen vorgesehen Platz dafür gibt.

Aber nehmen wir an du machst es und stellst denn Teller dort hin um Konflikte zu vermeiden oder weil es dir egal ist. Dann sagst du zu deinem Partner bei den Gläsern, stell diese bitte dort hin. Das macht er aber nicht weil er es nicht einsieht. Dann fragst du, warum, ich stelle doch denn Teller auch dort hin. Dein Partner sagt dir dann ich mach es nicht weil ich nicht will, weil es falsch ist usw. Ist das nicht ungerecht?

spelman  13.07.2024, 17:13
@Hans123283

Ich habe bewusst das Beispiel mit den Tellern gewählt, eben weil es da kein Richtig oder Falsch gibt. Man muss sich einigen. Wenn einer der Partner überwiegend die Arbeit in der Küche macht, dann sollte dieser auch bestimmen, wo was steht.

Bei uns arbeiten meine Frau und ich beide in der Küche. Ich habe jetzt mal darüber nachgedacht, wie wir uns in solchen Fällen einigen. Ich weiß es gar nicht so genau. Wir akzeptieren meistens die Vorschläge des anderen, nur wenn etwas irgendwie nicht passt, überlegen wir gemeinsam. Bei uns entsteht daraus kein Konflikt.

Du sprichst etwas vage das Thema Hygiene im Haushalt an. Hier gehen ja die Ansichten, was gut und richtig ist, sehr stark auseinander. Wenn der eine ein klinisch sauberes Heim haben will, der andere aber eher "über den Dreck weg sieht", gibt es Probleme.

Generell sollte es nicht zu so einer Situation kommen, wie Du sie beschreibst. Du hast das Gefühl, dass Deine Freundin alles bestimmt und nur zufrieden ist, wenn Du alles hinnimmst. Ob das objektiv tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen. Aber schon das Gefühl verursacht ja eine Missstimmung bei Dir.

Die angesprochene Paarberatung könnte tatsächlich etwas bringen, wenn sich Deine Freundin darauf einlassen würde. Vielleicht habt Ihr aber auch jemanden im Freundeskreis, dem Ihr beide vertraut, und der einfach mal als Moderator fungieren könnte.

Nein, das bist du nicht. Schon gar, weil du eine Paartherapie vorgeschlagen hast, die sie abschmetterte. Was recht unüblich ist, da es meistens umgekehrt läuft.

Die Frau möchte an einer harmonischen Beziehung arbeiten und der Mann legt sich quer dies mit einer entsprechenden Therapie ins Gleichgewicht bringen zu können.

Wie gut deine Ansätze wären und wie reflektiert du mit Problemen umgehst, zeigte mir der Satz: Ihr habt nun nur meine Seite der Geschichte gehört. Dieser Satz hat mir gefallen, weil dem ist tatsächlich so. Darum wäre auch eine Paartherapie echt hilfreich.

Und es stimmt auch nicht, dass der Therapeut einen von beiden in die Schranken weist und ihm Schuldzuweisungen macht.

Denn es scheint so, als ob sie nur das gelten lässt, was sie für richtig hält und da gar keinen Millimeter davon abrücken möchte. So funktioniert aber keine Beziehung, dass eben nur einer das Sagen hat und der Andere muss dementsprechend spuren, sonst ist der Zapfen ab.

Das kennt man noch vom Patriarchat, wo nur der Hausherr den Ton anzugeben hatte und alle kuschen mussten, sonst hing der Haussegen schief.

So gesehen kann ich deine Frage klar beantworten. Nein du bist nicht die Wurzel allen Übels. Ganz sicher nicht.

Nur wie ihr, mit dieser geschilderten Ausgangslage, auf Augenhöhe kommen könnt, denn eigentlich wünschst du dir ja nur dies, da habe ich echt keinen Rat auf Lager.

Denn genau da liegt doch der wunde Punkt für dich, du möchtest deine Bedürfnisse auch anbringen dürfen, damit es dir wirklich wohl ist. Was ja eigentlich das Ziel einer guten Beziehung ist.

Da muss jeder ein wenig vor- und nachgeben können. Eben Augenhöhe ist die Maxime, damit es auf lange Sicht gelingt.

Denn ich gehe nun nicht davon aus, dass du das WC benutzt, nicht spülst oder kurz die Bürste nimmst, falls es noch Bremsspuren hat, die mit der Spülung nicht entfernt wurden.

Weil da würde ich vermutlich auch sagen, hey bitte, Blick zurück, ob da nichts hängen blieb und wenn ja, mit der WC-Bürste kurz wegschrubben und gut ist.

Man weiss aber auch, dass zu viel Hygiene, gerade mit Kindern, deren Immunsystem erst am aufbauen ist, kontraproduktiv ist. Auch Ursache für viele, ernst zu nehmenden, Allergieerkrankungen sind.

Dagegen ist dann so eine normale kurze Magen- Darmgeschichte ein Klacks. Wohingegen Allergien lebensbedrohlich sein können.

Allergien treten nur in Wohlstandsländern auf, grad so wie viele psychische Erkrankungen.

Cholera kriegt man davon nicht, nur weil man mal nicht die Hände nach Toilette nicht gewaschen hat und alles was man anfasste, desinfizierte, das ist nur der Fall wenn das Trinkwasser verschmutzt ist, als alles im Argen liegt, was nur das Nötigste betrifft.

Hygiene ja. Aber Übertreibung darin, führt zum gleichen Punkt, nämlich dass es tatsächlich lebensbedrohlich werden kann.


Hans123283 
Beitragsersteller
 18.07.2024, 23:14

Danke dir für deine ausführliche Antwort und das du dir Gedanken darüber gemacht hast.

Naja, in Sachen Haushaltsführung ist es meistens so dass die Frau das Maß setzt, weil sie in den häufigsten Fällen der ordentlichere Part ist.

Ich finde es eigentlich immer unnötig über den Part zu streiten. Wie heißt es so schön: Happy Wife, Happy Life.


Hans123283 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 10:38

Ja verstehe ich und würde ich auch so sehen. In meinem Fall ist sie ja auch die ordentlichere. Aber wie geht die Frau dann damit um wenn das für sie gesetzte Maß an Sauberkeit Stress und Belastung auslöst. Ist es dann richtig mich zu verurteilen und schlecht zu machen weil ich gewisse Sachen vl gar nicht sehe oder nich automatisch mache weil ich ein anderes Maß besitze? Ich denke wenn mich mein eigenes Maß belastet und überfordert sollte man dich darüber nachdenken ob es nicht vl zu viel ist?

TJDettweiler  13.07.2024, 11:23
@Hans123283

Das ist eben der Clou. Du musst es wahrscheinlich lernen und ändern. Ansonsten werdet ihr immer wieder die selben Diskussionen oder Streitereien haben.

Das ist ja das, das eine Beziehung jemanden ändern lassen. In den häufigsten Fällen der unordentlichere Part. Gut, es gibt auch Paare da entwickelt sich es heraus dass die Frau dann fast alles selbst macht. Damit es dann so gemacht ist wie sie sich das vorstellt.
Das sind aber dann die Männer die als unselbstständig von der Gesellschaft angesehen werden.

Hans123283 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 11:30
@TJDettweiler

Ja sehe ich auch so. Habe ich auch schon gemacht. Aber es sollte ausgewogen sein. Warum können sich nicht beide in der Mitte treffen? Dann müsste jeder was akzeptieren und nicht nur einer. So entsteht keine Ungleichheit. Somit keiner fühlt sich benachteiligt.

Die Erfahrung zeigt in meinem Fall das sich aber bei meinen Bedürfnissen der andere nicht ändert. Mit der Rechtfertigung das meine belangen unwichtig sind. Ist das fair?

TJDettweiler  13.07.2024, 11:40
@Hans123283

Ne, fair nicht. Aber auch nicht fair das jetzt erst zu merken wenn schon 2 Kinder auf der Welt sind. Unfair ihnen gegenüber.

Hans123283 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 11:45
@TJDettweiler

Das ist ja nicht meine alleinige Verantwortung mit den 2 Kindern. Erst wenn über ein problem geschprochen wird in der Beziehung und daran nicht geändert wird. Dann wäre es nicht fair, denn dann hat sich einer oder beide bewusst dagegen entschieden. Ist zumindest meine Meinung.

Dazu kann man kaum was sagen, weil du so wahnsinnig unkonkret bleibst.

Denn klar, natürlich sollte man vor allem Kompromisse schließen zwischen den Vorstellungen beider Partner in einer Beziehung.

Aber mit einem Kleinkind und einem Baby im Haus kann es durchaus sein, dass deine Vorstellungen von Hygiene und Sauberkeit und Ordnung schlicht kindswohlgefährdend wären. Und die Tatsache, dass du da so vage bleibst, verstärkt diese Vermutung eher, als dass sie auf deine Seite zieht.


Hans123283 
Beitragsersteller
 13.07.2024, 11:02

Danke für die Antwort. Es war mir wichtig nicht alles wie es passiert im Internet/öffentlich zu präsentieren da einige Dinge sehr privat sind.

Darum habe ich versucht das Verhalten zu schildern. Das Muster des Verhaltens.

Aber wie du sagst man sollte Kompromisse schließen, was aber wenn der andere keine kompromisse schließen kann, er sagt dir er schließt keine kompromisse weil er nicht weiß ob er sie einhalten kann. Was mache ich dann? Ich kann von dem gegenüber nichts erwarten/besprechen.

Könnte möglich sein das meine Ordnung und Sauberkeit kindswohlgefährdent ist, aber nicht wirklich realistisch.