Bin ich die Wurzel alles Übels?
Ich bin seit 4 Jahren mit meiner freundinn zusammen. Wir haben 2 Kinder miteinander. Die erste Schwangerschaft war nicht geplant und sie wurde kurz nach dem zusammenkommen schwanger. Das zweite kind kam vor 3 Wochen auf Die Welt. Alles in allem sind wir wohl auf und können uns wirklich nicht beklagen.
Ich habe über die Beziehung aber so einige Konflikte angesammelt die mich negativ stimmen und ich dadurch ein negatives Gefühl in mir trage. Was ja nicht so schlimm wäre wen man es besprechen kann. Das funktioniert aber leider nicht. Es endet immer in einem großen Streit.
Jetzt kommen wir zu meinem Problem ich versuche es objektiv zu erklären.
Jeder Mensch hat Sachen welche dem anderen wichtig sind wie lebenseintellungen, Verhaltensweisen, Grundsätze usw. Diese Sachen sind bei meinem Partner richtig und haben das richtige Mass. Wohingegen diese Sachen bei mir ein falsches Maß haben. Bekomme ich zumindest gesagt. Das was mir aber den kopfzerbricht ist dass, ich nicht das recht in der Beziehung habe zu entscheiden ob ihre Sachen nicht auch das falsche Maß haben. Sie dass aber bei mir macht. Warum auch immer. Meines Erachtens ist das keine Akzeptanz.
Wie zum Beispiel bei der Hygiene und Haushalt. Mein Partner setzt das Maß fest nach dem wir uns alle richten müssen. Wenn nicht entstehen Konflikte.
Wenn ich aber entscheide wie miteinander umgegangen wird und dort ein Maß festlege wird dass nich eingehalten weil es ja nur von mir ist, unwichtig usw.
Mit der Rechtfertigung Haushalt betrifft uns beide, aber der Umgang doch auch oder nicht? Das ist nur ein Thema.
Das ganze wird schon sehr mühsam und weiß aber keine Ausweg. La gsam habe ich das Gefühl ich sei wirklich an allem Schuld, weil ich nicht so bin wie sie sagt.
Paarberatung geht nicht mit dem Argument "von diesen lasse sie sich nichts sagen".
Konflikte Ausreden, Fehlanzeige unter den Teppich kehren.
Entschuldige höre ich nicht mit der Rechtfertigung, sie entschuldigt nicht weil sie nicht sagen kann das sie sich nicht mehr so verhält.
Wenn ich meine Bedürfnisse auf Null Schraube und alles akzeptiere und mach was sie sagt funktioniert die Beziehung auch sehr gut. Aber ist das die Lösung bzw es fühlt sich nicht gut an.
Bitte nicht vergessen das ist nur meine Sicht der Dinge.
4 Antworten
Da Du keine konkreten Beispiele nennst, kann ich nicht bewerten, ob eher sie oder Du Recht haben. Aber generell sollten in einer Partnerschaft Kompromisse gefunden werden. Menschen haben unterschiedliche Ansichten. Es ist schon mal gut, wenn der eigene Partner die wesentlichen Werte teilt - das ist ja der Sinn der Partnersuche.
Trotzdem bleiben immer noch genug Unterschiede, und sei es bei so simplen Dingen wie die Ordnung im Küchenschrank. Der eine will die Teller oben, der andere unten haben. Beides geht nicht, also muss einer sich sagen, dass es ihm weniger wichtig ist.
Idealerweise sollten beide Partner bei bestimmten Themen nachgeben. Bestimmt immer derselbe Partner, gerät die Beziehung in eine Schieflage, wie das bei Dir zu sein scheint.
Ich habe bewusst das Beispiel mit den Tellern gewählt, eben weil es da kein Richtig oder Falsch gibt. Man muss sich einigen. Wenn einer der Partner überwiegend die Arbeit in der Küche macht, dann sollte dieser auch bestimmen, wo was steht.
Bei uns arbeiten meine Frau und ich beide in der Küche. Ich habe jetzt mal darüber nachgedacht, wie wir uns in solchen Fällen einigen. Ich weiß es gar nicht so genau. Wir akzeptieren meistens die Vorschläge des anderen, nur wenn etwas irgendwie nicht passt, überlegen wir gemeinsam. Bei uns entsteht daraus kein Konflikt.
Du sprichst etwas vage das Thema Hygiene im Haushalt an. Hier gehen ja die Ansichten, was gut und richtig ist, sehr stark auseinander. Wenn der eine ein klinisch sauberes Heim haben will, der andere aber eher "über den Dreck weg sieht", gibt es Probleme.
Generell sollte es nicht zu so einer Situation kommen, wie Du sie beschreibst. Du hast das Gefühl, dass Deine Freundin alles bestimmt und nur zufrieden ist, wenn Du alles hinnimmst. Ob das objektiv tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen. Aber schon das Gefühl verursacht ja eine Missstimmung bei Dir.
Die angesprochene Paarberatung könnte tatsächlich etwas bringen, wenn sich Deine Freundin darauf einlassen würde. Vielleicht habt Ihr aber auch jemanden im Freundeskreis, dem Ihr beide vertraut, und der einfach mal als Moderator fungieren könnte.
Nein, das bist du nicht. Schon gar, weil du eine Paartherapie vorgeschlagen hast, die sie abschmetterte. Was recht unüblich ist, da es meistens umgekehrt läuft.
Die Frau möchte an einer harmonischen Beziehung arbeiten und der Mann legt sich quer dies mit einer entsprechenden Therapie ins Gleichgewicht bringen zu können.
Wie gut deine Ansätze wären und wie reflektiert du mit Problemen umgehst, zeigte mir der Satz: Ihr habt nun nur meine Seite der Geschichte gehört. Dieser Satz hat mir gefallen, weil dem ist tatsächlich so. Darum wäre auch eine Paartherapie echt hilfreich.
Und es stimmt auch nicht, dass der Therapeut einen von beiden in die Schranken weist und ihm Schuldzuweisungen macht.
Denn es scheint so, als ob sie nur das gelten lässt, was sie für richtig hält und da gar keinen Millimeter davon abrücken möchte. So funktioniert aber keine Beziehung, dass eben nur einer das Sagen hat und der Andere muss dementsprechend spuren, sonst ist der Zapfen ab.
Das kennt man noch vom Patriarchat, wo nur der Hausherr den Ton anzugeben hatte und alle kuschen mussten, sonst hing der Haussegen schief.
So gesehen kann ich deine Frage klar beantworten. Nein du bist nicht die Wurzel allen Übels. Ganz sicher nicht.
Nur wie ihr, mit dieser geschilderten Ausgangslage, auf Augenhöhe kommen könnt, denn eigentlich wünschst du dir ja nur dies, da habe ich echt keinen Rat auf Lager.
Denn genau da liegt doch der wunde Punkt für dich, du möchtest deine Bedürfnisse auch anbringen dürfen, damit es dir wirklich wohl ist. Was ja eigentlich das Ziel einer guten Beziehung ist.
Da muss jeder ein wenig vor- und nachgeben können. Eben Augenhöhe ist die Maxime, damit es auf lange Sicht gelingt.
Denn ich gehe nun nicht davon aus, dass du das WC benutzt, nicht spülst oder kurz die Bürste nimmst, falls es noch Bremsspuren hat, die mit der Spülung nicht entfernt wurden.
Weil da würde ich vermutlich auch sagen, hey bitte, Blick zurück, ob da nichts hängen blieb und wenn ja, mit der WC-Bürste kurz wegschrubben und gut ist.
Man weiss aber auch, dass zu viel Hygiene, gerade mit Kindern, deren Immunsystem erst am aufbauen ist, kontraproduktiv ist. Auch Ursache für viele, ernst zu nehmenden, Allergieerkrankungen sind.
Dagegen ist dann so eine normale kurze Magen- Darmgeschichte ein Klacks. Wohingegen Allergien lebensbedrohlich sein können.
Allergien treten nur in Wohlstandsländern auf, grad so wie viele psychische Erkrankungen.
Cholera kriegt man davon nicht, nur weil man mal nicht die Hände nach Toilette nicht gewaschen hat und alles was man anfasste, desinfizierte, das ist nur der Fall wenn das Trinkwasser verschmutzt ist, als alles im Argen liegt, was nur das Nötigste betrifft.
Hygiene ja. Aber Übertreibung darin, führt zum gleichen Punkt, nämlich dass es tatsächlich lebensbedrohlich werden kann.
Danke dir für deine ausführliche Antwort und das du dir Gedanken darüber gemacht hast.
Naja, in Sachen Haushaltsführung ist es meistens so dass die Frau das Maß setzt, weil sie in den häufigsten Fällen der ordentlichere Part ist.
Ich finde es eigentlich immer unnötig über den Part zu streiten. Wie heißt es so schön: Happy Wife, Happy Life.
Ja verstehe ich und würde ich auch so sehen. In meinem Fall ist sie ja auch die ordentlichere. Aber wie geht die Frau dann damit um wenn das für sie gesetzte Maß an Sauberkeit Stress und Belastung auslöst. Ist es dann richtig mich zu verurteilen und schlecht zu machen weil ich gewisse Sachen vl gar nicht sehe oder nich automatisch mache weil ich ein anderes Maß besitze? Ich denke wenn mich mein eigenes Maß belastet und überfordert sollte man dich darüber nachdenken ob es nicht vl zu viel ist?
Das ist eben der Clou. Du musst es wahrscheinlich lernen und ändern. Ansonsten werdet ihr immer wieder die selben Diskussionen oder Streitereien haben.
Das ist ja das, das eine Beziehung jemanden ändern lassen. In den häufigsten Fällen der unordentlichere Part. Gut, es gibt auch Paare da entwickelt sich es heraus dass die Frau dann fast alles selbst macht. Damit es dann so gemacht ist wie sie sich das vorstellt.
Das sind aber dann die Männer die als unselbstständig von der Gesellschaft angesehen werden.
Ja sehe ich auch so. Habe ich auch schon gemacht. Aber es sollte ausgewogen sein. Warum können sich nicht beide in der Mitte treffen? Dann müsste jeder was akzeptieren und nicht nur einer. So entsteht keine Ungleichheit. Somit keiner fühlt sich benachteiligt.
Die Erfahrung zeigt in meinem Fall das sich aber bei meinen Bedürfnissen der andere nicht ändert. Mit der Rechtfertigung das meine belangen unwichtig sind. Ist das fair?
Ne, fair nicht. Aber auch nicht fair das jetzt erst zu merken wenn schon 2 Kinder auf der Welt sind. Unfair ihnen gegenüber.
Das ist ja nicht meine alleinige Verantwortung mit den 2 Kindern. Erst wenn über ein problem geschprochen wird in der Beziehung und daran nicht geändert wird. Dann wäre es nicht fair, denn dann hat sich einer oder beide bewusst dagegen entschieden. Ist zumindest meine Meinung.
die Frage ist, was geändert werden muss. Darüber seid ihr euch uneinig.
Dazu kann man kaum was sagen, weil du so wahnsinnig unkonkret bleibst.
Denn klar, natürlich sollte man vor allem Kompromisse schließen zwischen den Vorstellungen beider Partner in einer Beziehung.
Aber mit einem Kleinkind und einem Baby im Haus kann es durchaus sein, dass deine Vorstellungen von Hygiene und Sauberkeit und Ordnung schlicht kindswohlgefährdend wären. Und die Tatsache, dass du da so vage bleibst, verstärkt diese Vermutung eher, als dass sie auf deine Seite zieht.
Danke für die Antwort. Es war mir wichtig nicht alles wie es passiert im Internet/öffentlich zu präsentieren da einige Dinge sehr privat sind.
Darum habe ich versucht das Verhalten zu schildern. Das Muster des Verhaltens.
Aber wie du sagst man sollte Kompromisse schließen, was aber wenn der andere keine kompromisse schließen kann, er sagt dir er schließt keine kompromisse weil er nicht weiß ob er sie einhalten kann. Was mache ich dann? Ich kann von dem gegenüber nichts erwarten/besprechen.
Könnte möglich sein das meine Ordnung und Sauberkeit kindswohlgefährdent ist, aber nicht wirklich realistisch.
Danke dir, aber kann man wirklich sagen wer recht hat oder wer nicht? Der eine mag das der andere das. Solange das Verhalten keine anderen Menschen belasted oder schadet kann er doch machen was er will. Wenn es dann einem schadet oder er sich nicht wohl fühlt oder was auch immer, sollte man einen Kompromiss finden wenn mir der andere wichtig ist. Was aber wenn der einer keine kompromisse finden will und alles runterspielt und als unwichtig betrachtet?
Was würdest du machen wenn du den Teller oben hinstellen willst, dein Partner dir aber sagt das du den Teller unten hinstellen musst! Wenn du ihn nicht unten hinstellt gibt es einen Konflikt. Das du denn Teller nicht unten hinstellen willst wird dir dann in anderen Konflikten vorgeworfen und als Grund benennt warum du denn so falsch wärst. Es ist doch egal wo der Teller steht wenn es keinen vorgesehen Platz dafür gibt.
Aber nehmen wir an du machst es und stellst denn Teller dort hin um Konflikte zu vermeiden oder weil es dir egal ist. Dann sagst du zu deinem Partner bei den Gläsern, stell diese bitte dort hin. Das macht er aber nicht weil er es nicht einsieht. Dann fragst du, warum, ich stelle doch denn Teller auch dort hin. Dein Partner sagt dir dann ich mach es nicht weil ich nicht will, weil es falsch ist usw. Ist das nicht ungerecht?