Bibel als Inspiration für die Kunst?

3 Antworten

Ich würde das Thema von zwei Seiten angehen:

die "Bibel als Inspiration für Kunst"; und

die "Kunst in der Bibel".

Zu ersterem Thema findet man angefangen mit der ersten Erhebung des Christentums zur Staatsreligion im 4. Jhdt. in allen Ecken und Enden die (hervorragenden, aber auch mitunter stark missglückten) Darstellungen aller möglicher biblischer Episoden in allen Kirchen, abendländischen Museen und Bibliotheken.

Zu zweitem Thema hier ein paar Überlegungen:

Der allererste "Künstler" der Geschichte war Gott selbst. Diesen Eindruck vermitteln jedenfalls die ersten Kapitel der Bibel. In einem pompösen Schöpfungsakt erschuf er die Erde in all ihren Einzelheiten. Zum Schluss entschied er: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei … Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde." Wie ein Bildhauer formte Gott den Menschen nach seinen Vorstellungen und ließ ihn dann lebendig werden. (1.Mose 1-2)

Demzufolge hat "er" sich aber nicht mit Ruhm bekleckert, weil er erst seine Kunstwerke wieder aus dem Paradies vertrieb, sie dann mit der Sintflut "nachbessern" wollte (was auch misslang), und dann sogar seinen "Eingeborenen" ans Kreuz tackern ließ, um das Sündengeschehen seiner "Kunstwerke" zu beenden, was nun, wie das weitere Geschehen zeigte, faktisch gar keine Resultate zeitigte, und "er" schlussendlich kapitulierte, indem "er" alle seine Geschöpfe fortan von Geburt an zu "Sündern" machte.

Den künstlerischen Fähigkeiten "seiner" Schöpfung schien er auch nicht so richtig zu trauen:

"Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trug und haben kein Leben." (2.Mose 20:4f., Apg 17:29, u.a.).

Außerdem schien "er" Schwierigkeiten zu haben, menschliche künstlerische Betätigung mit Klugheit respektive "Weisheit" zu verknüpfen:

So "geht es denen, die Siegel stechen und fleißig Bilder malen; die müssen daran denken, dass das Bild ähnlich wird, und früh und spät darauf bedacht sein, dass sie es vollenden". Die Künstler müssten sich so sehr darauf konzentrieren, dass das Kunstwerk auch gelingt, dass sie gar keine Zeit haben, nach Weisheit zu suchen, heißt es in: Weisheit 14:19, Sirach 38:28

Künstler finden immer irgendwo eine Inspiration. Viele gut bezahlte Aufträge gab es aber von der Kirche und die wünschte sich dann halt biblische Motive, also haben die Künstler irgendwas aus der Bibel gemalt.

Nicht wenige haben aber über die Erwartungen des kirchlichen Auftraggebers hinaus ihre eigenen Ideen von außerhalb der Bibel noch mit einfließen lassen, was nicht selten zu Ärger führte.