Beziehung hindert mich an Selbstverwirklichung?
Hallo zusammen. Ich bin seit über einem Jahr mit meiner Freundin zusammen. Wir wohnen seit 6 Monaten zusammen, haben uns eine tolle Wohnung mit einer noch schöneren Einrichtung eingerichtet und genießen unsere Zweisamkeit. Zumindest war das am Anfang so. Alles Spar für mich perfekt. Ich habe meine Ausbildung sie ist mit ihrer durch. Alles lief super könnte man meinen. Vor dieser Beziehung war ich 5 Jahre in einer anderen Beziehung und dann 8 Monate Single. In dieser Zeit habe ich mich extrem weiterentwickelt, gemerkt wer ich bin, was ich mag und will. In den letzten Wochen vermisse ich dieses Gefühl meiner Freiheit sehr. Ich habe viele Hobbies entwickelt als ich Single war die ich stark verfolgt hab. Zum Beispiel habe ich mir Gitarre spielen beigebracht. Mich oft mit Freunde getroffen und einfach das gemacht worauf ich Lust hatte. Ich merke nun aber deutlich dass ich nicht mehr auf mich gucke. Quasi null. Was auch dafür sorgt ist unser kleiner Welpe den wir uns vor kurzem angeschafft haben. Ich habe ihn sehr gerne aber die arbeit und Verantwortung die da hinter steckt ist mir plötzlich doch zu viel. Neben meiner Freundin die mir sowieso andauernd vorschreibt was sie für mich für gut hält oder was nicht, ist mir das einfach auch zu viel. Ich gehe arbeiten, komme nach Hause und kümmere mich nur um das Tier. Ich sehe meine Familie kaum noch, von Freunden ganz zu schweigen. Habe keine Zeit für meine Bedürfnisse und sitze wenn nur vor der playstation weil mein Kopf sich einfach nicht auf anderes fokussieren kann… ich fühle mich eingeengt. Streiten tun wir ziemlich oft momentan. Sex haben wir kaum noch und wir sehen uns kaum weil sie Schicht arbeitet und sie davon extrem kaputt ist dann. Ich fühle mich wie Mitte 40 obwohl ich erst 23 bin und das Gefühl hab ich könnte mehr aus meinem Leben machen. Das was ich will und wann ich es will.
Wie soll ich damit umgehen? Ich liebe sie wirklich und will das alles was wir uns aufgebaut haben nicht einfach wegwerfen weil sehr viel arbeite dahinter steckt, aber seit Wochen baut sich ein Druck in mir auf, wie ein Instinkt, der mir sagt ich muss alleine sein. Entscheidungen treffen ohne die Meinung eines 2. dazu zu hören.
8 Antworten
Hi,
naja, du behinderst dich wohl eher selber in deiner Selbstentwicklung.
Du lernst gerade, dass man nicht alles haben kann. Du lernst gerade, dass alles seine (Lebens)zeit braucht. Du lernst gerade was es bedeutet eine Partnerschaft zu führen.
Das alles kannst du natürlich noch nicht perfekt beherrschen, das ist ganz normal.
Du musst Prioritäten setzen, was dir wirklich wichtig ist im Leben. Das ist eine schwierige Aufgabe für dich. Das ist für keinen einfach.
Hey,
mein Mann hat auch Schichtarbeit und wir haben einen großen Hund, daher kann ich mich einigermaßen gut in deine Lage versetzen.
Zum Einen, muss man sich vielleicht irgendwann eingestehen, dass die rosarote Zeit vorbei geht, und man irgendwann im Alltag ankommt. Ich würde jetzt gerne so viel schreiben und versuchen euch Tipps zu geben, aber ich denke das Wichtigste, wenn man ungleiche Arbeitszeiten hat, ist es, jedenfalls für uns, sich nicht darauf zu versteifen, dass jeder mögliche Nachmittag zusammen genutzt werden kann/muss. Manche Dinge kann man so legen, dass sie gut in die Zeit passen, in der der andere dann eben arbeitet, bei Vielen geht es aber auch eben nicht. Bei uns kommt es auch vor, dass ich Nachmittags etwas mit meinen Mädels, oder mein Mann sich abends mit seinen Jungs trifft und man dann eben noch einen Abend mehr "getrennt" ist.
Es gibt Tage, da sieht man den anderen jeweils nur schlafend beim zu Bett gehen oder aufstehen und der einzige Kontakt sind am Tag 2-3 Telefonate. Am Anfang einer Beziehung lernt man diese Seite meist nicht kennen, da sich in der Zeit häufig erstmal alles nur um den neuen Partner dreht und alles andere Zweitrangig ist, aber irgendwann holt einen der Alltag dann ein.
Hat deine Freundin denn auch Hobbies und Freundinnen? Kommt ihr beide aus demselben Ort oder ist einer von euch zum anderen gezogen?
Da sind/waren wir anscheinend in einer sehr ähnlichen Situation. Ich bin vor zwei Jahren in die Heimatstadt (nördlich von Köln) meines Freundes gezogen. Während seine Freunde/Familie/Verein unverändert weiterliefen, war es für mich quasi ein totaler Neuanfang in einer absolut unbekannten Umgebung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es für mich damals sehr schwer gewesen ist und er, bildlich gesprochen, einfach mein totaler Mittelpunkt und Anker war. Er war der Einzige für den und mit dem ich dort war, wo ich war. Ich bin "oft" traurig gewesen, weil ich meine Freunde eben nicht Mal eben auf nen Kaffee oder 2-3 Stündchen zum quatschen treffen konnte. Ich saß mittags, nach der Arbeit stundenlang alleine Zuhause rum, bis er z.B. von der Spätschicht kam und dann war er das Highlight für mich, und er natürlich total k.o.. In dieser Zeit habe ich ihn wahrscheinlich auch eingeengt, wir haben aber auch versucht darüber zu sprechen. Zugegebenermaßen ist das auch das ein oder andere Mal lauter Geschehen, weil beide mit ihrem Latein am Ende waren. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass ich mehr mit dem von ihm in die Beziehung gebrachten Hund unterwegs bin, als er. Versuche dich auf jeden Fall auch in die Lage deiner Freundin zu versetzen ❤️. Versucht zu reden, in einer möglichst offenen und ehrlichen Atmosphäre und Lösungen und Kompromisse zu finden.
Wir sind mittlerweile glücklich verheiratet. Manchmal fühle ich mich immernoch ein wenig einsam, denn jeder weiß, wie schwierig es ist an einem neuen Ort Anschluss zu finden. Wir stecken mittlerweile in der Kinderplanung, die mir ein wenig Hoffnung gibt, dort durch Gruppen etc. ein paar nette Mädels kennen zu lernen 😊.
Zu eurem Hund: Ich bin absolut kein Fan davon, Tiere zurück zu geben. Aber, wenn ihr beide der Ansicht seid, das nicht gewuppt zu bekommen, gebt ihn lieber früher, als später, in gute Hände ab!
Hallo ACFan25,
wenn ihr in einer Wohnung lebt, sollte es ein Zimmer geben, in welches Du Dich zurückziehen kannst, wenn Du mal alleine sein und Deine Ruhe haben willst. Wo ist das Problem?
Freiheit besteht nicht darin, alles Mögliche haben zu wollen, sondern von möglichst Wenigem nicht abhängig zu sein. Mit dem Welpen ging es wohl in die falsche Richtung. Und Computerspiele lenken Dich zwar vom Alltag ab, helfen aber nicht, Verantwortung zu übernehmen und Lösungen zu bewirken. Dir fehlt Zeit - um was zu tun? Was auch immer Du gerne tun möchtest, durch Computerspiele nimmst Du Dir selbst die Zeit weg. (Du stehst Dir selbst im Wege)
Du hast das Gefühl "ich könnte mehr aus meinem Leben machen. Das was ich will und wann ich es will." Was nützen Dir da Gefühle?
Mein Eindruck ist,
- Dir fehlt ein konkretes Ziel und dafür ein konkreter Plan
- Dir ist nicht klar, dass zur Zielerreichung auch Verzicht ganz wichtig ist. Nur als Bsp.: Man kann keine mehrmonatige Weltreise unternehmen und parallel Geld verdienen und die Ausbildung zu Ende bringen. Was immer Dein Ziel werden kann: Auf was könntest Du verzichten?
Das mit dem welpen war tatsächlich wahrscheinlich einfach zu viel, aber davon abgesehen bist du selbst dafür verantwortlich, was du mit deiner Freizeit machst und was nicht und wenn du Freunde treffen willst oder einem Hobby nachgehen willst, dann kannst du das in einer Beziehung genauso tun wie wenn du Single bist... DU musst nur dafür einstehen und es auch machen!
Sie arbeitet in Schichten, das ist doch eine gute Gelegeheit in dieser Zeit deinen Interessen nachzugehen.
In dieser Zeit muss ich die ganze zeit ein Auge auf den Hund halten.
Meine Freundin ist aus Wuppertal mit mir nach Köln gezogen und ich kam aus der Nähe. Freunde finden ist für uns beide dort relativ schwer weil wir nicht die extrovertierten Menschen sind, und nun kaum Zeit haben aufgrund des Hundes… das belastet uns auch extrem. Hobbies hat sie auch kaum