Bettnässen mit 19 - Was kann ich noch tun?
Hi
Mir ist das ganze Thema etwas unangenehm, aber ich habe leider Niemanden den ich so fragen kann - deshalb ist jetzt die Community dran.
Das mit dem Bettnässen habe ich seit nun mehr als 10 Jahren. Es hat mehr oder weniger aus "heiterem Himmel" angefangen und hält bis heute an. Gesundheitlich/Organisch ist bei mir alles in bester Ordnung. Ich befand mich auch in dem Jahrzehnt mit dem Problem zwischenzeitlich auch in therapeutischer Behandlung (insgesamt ca. 3-4 Jahre).
Dort wurde festgestellt, dass das Bettnässen eine Folge psychischer Probleme sei (viel Streit und Krankheit in der Familie, habe wirklich zu viele unschöne Dinge miterlebt). Nach knapp 4 Jahren Therapie wurde diese dann seitens der Therapeutin abgebrochen. Mir ginge es ja soweit "wieder gut". Ich habe es irgendwie glauben wollen, es war hin und wieder trocken - doch das Problem blieb.
Ich habe durch dieses Problem viel in meiner "Kindheit" verpasst, viel Scham dadurch erleben müssen. Ich habe seit 3 Jahren einen Freund. Allerdings bleibt es jedes mal trocken, wenn ich bei ihm bin oder er bei mir. Sonst nie. Seit einem guten halben Jahr keine trockene Nacht gehabt. Das hilft mir mit meinen Depressionen auch nicht weiter. SVV und den ganzen Kram habe ich vor 1-2 Jahren hinter mir gelassen.
Wir haben angeblich alles ausprobiert. Trinkverhalten geändert, Nachts aufstehen um zur Toilette zu gehen, Klingelmatten, Vessikur... alles nichts geholfen. Mein letzter Lichtblick sind nun 2 weitere Medikamente. Desmopressin und Imipramin. Meine Hausärztin verweigerte bzw. lehnte doch diese Idee ab, da dies ja Medikamente sind, die die Hormone usw. betreffen. Ich nehme das nur als Rat, ich habe wirklich große Hoffnungen, dass das wirklich helfen kann! Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Ich bin verzweifelt, ich möchte dieses Problem nicht mehr haben - vorallem nachdem man mir zugesichtert hatte, dass es ab dem 15. Lebensjahr vorbei sein wird...
MfG
11 Antworten
Auch ich würde die Chemie vorerst noch nicht nehmen! Es gibt - denke auch ich - noch immer die Möglichkeit, dass Du Deine innere Einstellung zu vielen Dingen ändern kannst. Dass Deine ehemalige Therapeutin die Behandlung als "zu Ende" ansah, würde ich nicht als Heilung ansehen! Sie ist einfach nur hilflos und weiß keine weitere Möglichkeit. Jetzt muss ein anderer Therapeut her! Einer, der entweder noch Ideen hat oder mit dem Du besser an Dir selbst arbeiten kannst. Du musst nämlich offen für diese Möglichkeiten, die es da noch geben kann, werden! Du allein kannst Dir helfen - Du musst aber auch etwas an Dir ändern wollen. Und ich spreche hier nicht von Klingelmatten und ähnlichem - sondern von Deinen inneren Einstellungen Deiner Probleme gegenüber.
Hey,
Ich rate dir dich echt nicht so sehr damit zu stressen. Klar, leichter gesagt als getan. Dennoch denke ich, dass es sinnvoll ist dein Bettnässen nicht als Problem zu sehen, sondern höchstens als Signal.
Du nimmst doch Erwachsenenwindeln, oder?
Damit ist es ja in normalen Nächten kein Problem oder? Und bei deinem Freund hast du das Problem nicht.
Bleiben also nur noch Klassen oder Freizeitfahrten oder Übernachtungsparties mit Freunden. Echte Freunde würden dich verstehen, verstehen, dass du dabei keinen Einfluss darauf hast und dich genauso wenig dafür verurteilen, wie wenn du wegen einer Halsentzündung heiser wirst. Ist halt so. Punkt aus Ende. Hat nichts mit dir und deiner Persönlichkeit zu tun.
Also ich finde es auch völlig in Odnung, wenn sich mein Partner oder Freunde oder du einnässen. Passiert hat. Nicht deine Entscheidung. Genauso wenig deine Entscheidung wie deine Haarfarbe, Augenfarbe, Hautton oder Krebs zu bekommen.
Versuche es lieber nur als Signal zu verstehen. Dir geht es noch nicht gut. Du hast irgendein tiefer liegendes Problem. Hast du vielleicht Albträume in denen du so große Angst bekommst, dass du dich einässt? Ich habe mich auch schon vor Angst eingenässt.
Evt. Kannst du mal in ein Schlaflabor und die schauen dann in welcher Schlafphase und mit was für Gefühlen du dich einnässt.
Und ansonsten rate ich dir es nocheinmal mit anderem Psychologen zu versuchen. Zu machen findet man einfach nicht den richtigen Draht oder diese nicht zu einem und den eigenen Symptomen. Ausserdem kannst du jetzt auch zu Erwachsenenpsychologen. Die sind finde ich auch nochmal anders als Kinderpsychologen.
Naja, jedemfalls wünsche ich dir noch alles Gute :)
Beste Grüße, Mia
Oft erinnert man sich ja nicht an die Träume.
Ich denke ein Schlaflabor besuch könnte sehr helfen. Ggf. Auch schon wenn du dich selber beim schlafen filmst.
hi kfzschrauberin
ich glaube dass es damit zu tun hat, dass das gehirn den nächtlichen harndrang nicht als wichtig erachtet wenn du alleine bist. dafür spricht auch, dass du nachts trocken bleibt, wenn du eben nicht alleine bist und es als wichtig betrachtet wird.
da es sich hierbei wie bei kindern letztendlich um eine art von aufmerksamkeitsstörung handelt wäre das ein durchaus interessanter therapieansatz. war bei mir auch eine opotion.
und zum trost: mach dir deswegen bloss nicht so viel stress, mit dem problem bist du weiss gott nicht alleine, es sind mehr betroffen als du denkst, es wird nur genauso darüber geredet wie über den strick im hause des gehängten.
Das Problem ist psychisch, was soll da die Chemie groß ausrichten. Du kannst nur noch mehr durcheinander bringen, wenn dein Hormonhaushalt am Ende auch nicht mehr stimmt.
Ich denke, es hilft nur, dein Problem zu akzeptieren und es anzunehmen. Du bist jung, du bist gesund, nutze die Zeit zum Leben.
es gibt heute Windeln für Erwachsene, die sehen aus wie ganz normale Unterwäsche, die trägst du einfach nachts und denkst gar nicht mehr dran. Du bist du und dein Problem gehört einfach zu dir. Wenn du die im Drogeriemarkt kaufst oder online bestellst, dann denkt jeder, das ist für einen älteren Angehörigen und zu Hause alleine sieht dich ja eh keiner.
Wenn du mit deinem Freund zusammen bist, dann schläfst du vielleicht nicht so fest oder du fühlst dich zu Hause halt alleine einsam.
Ich denke, wenn du es annimmst, wird es besser werden. Und irgendwann solltest du mit deinem Freund darüber sprechen. So lange du krampfhaft versuchst, es los zu werden, verstärkst du dein Problem nur, denn dein Körper will dir damit ja was sagen.
Albträume gehen eigentlich. Ich fühl mich am nächsten Tag sehr gerädert, wache hin und wieder mal nachts auf. Ich werde mich auf jeden Fall mal nach einer/einem anderen/m Psychologen/-in umsehen :)