Beste Freundin an Krebs gestorben..

11 Antworten

Liebe unknowntruth, du hast hier so tollen Rat bekommen,dass ich mich hier nur einreihen kann.Du hast etwas Tolles geleistet,weil du eine G abe hast,die Mitgefühl heißt.Es war eine enorme Leistung,die für dich selbstverständlich ist.Du hast Tod und Sterben in einem Alter erlebt,wo es einfach noch nicht in dein Leben gehörte.Jedenfalls heut zu Tage nicht.Früher war das anders,leider normaler.Aber diese Normalität der Anwesenheit des Todes ist heute aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr gegeben.Dennoch ist es so,der Tod gehört dazu und das hat dich zutiefst erschreckt.Du musst das aber unbedingt zulassen und gerade darum LEBEN.Meine Mutti starb,als ich 5 war.Lange habe ich mit dem Satz getröstet:Wen die Götter lieben,holen sie früh zu sich.Ich habe sie mir halt im Himmel vorgestellt,wie sie mich und meine Brüder beobachtet.Das Leben hat es mit mir als Kind nicht immer gut gemeint,aber ich habe ihm jeden Tag Leben abgerungen.Es wird auch für dich Zeit,deine Freundin zu verabschieden.Du musst sie gehen lassen.Räum ihr eine Ecke in deinen Erinnerungen ein,aber nicht mehr in deinem Leben.Deine Freundin ist jetzt an einem anderen Ort und dort kannst du sie in vielen Jahren besuchen,aber erst dann.Die Idee mit der Reise ist gar nicht so verkehrt.Du darfst,nein du musst jetzt ohne deine Freundin weiterleben .Du darfst aber auch wütend sein,wütend auf die ,die deine Freundin und auch dich mit dieser Riesenaufgabe allein gelassen haben.Denn auch darum geht es dir so schlecht.Man muss nicht alles im Leben verzeihen oder jeden verstehen.Wenn es beim Aufwiedersehensagen hilft,dann sage ihnen doch heute einmal gründlich die Meinung.Sie wird es nicht ändern,aber dich vielleicht befreien.Und dann lebe das Leben einer 17jährigen und lass dich vielleicht von deiner Schwester wieder ins Leben entführen.Es kommt dir zum Anfang komisch vor.Aber du darfst wieder lachen,du darfst wieder tanzen. Deine Freundin sitzt sicher irgendwo oben und ist froh,dass du wieder unter den Lebenden weilst.Stell dir vor,sie sieht,wie sehr du unter ihrer Sterbebegleitung.Das kann ihr Herz doch nur schwer machen und das willst du doch sicher als Letztes.Stürz dich ins Leben und bring sie zum Lachen,das wäre dein schönstes Geschenk an sie.So und nun wünsche ich dir viel Mut zum Leben !

Momo1965  08.04.2010, 22:42

Ja, das finde ich auch! Auch von mir ein Däumchen!

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du hast dich ganz wunderbar benommen. davon könnte sich so mancher mensch eine dicke scheibe abschneiden.

in dieser hinsicht bewundere ich dich (mögen noch viele user deinen text lesen).

ganz liebe grüße, nowka

unknowntruth 
Fragesteller
 07.04.2010, 23:32

danke für dein Lob.. das beschämt mich schon fast.. weil ich das einfach (für mich persönlich) selbstverständlich finde sich zu kümmern.. War immer richtig sauer auf sie weil sie nach jedem mal wo ich sie besucht habe gesagt hat: Danke das du mich immer besuchst.. dabei hab ich das so gern für sie getan!

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Momo1965  08.04.2010, 01:04
@unknowntruth

Unknowntruth , das hat sie gesagt, weil sie wusste, wie außergewöhnlich Du bist. Wie Du selbst weißt ist es längst nicht für jeden so selbstverständlich.

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Dein Text hat mir die Tränen in die Augen getrieben.. ich weiss genau was du meinst.

Meine beste Freundin hat mit 13 erfahren, dass sie Krebs hat - im Oktober 2008. Anfangs war alles ok, sie hat gelacht, mit ihren dicken Backen (kam vom Cortison, weiss nicht ob deine Freundin dir den ganzen medizinischen Kram erklärt hat). Für mich wars damals auch nicht schwer sie so zu sehen - "etwa 6 Monate dauert meine Genesung, meinten die Ärzte", und nachdem sie meinen "Ich bin mir 100% sicher, dass du wieder gesund wirst"-Satz mit "Ich mir auch" beantwortet hatte, war ich einfach positiv gestimmt.

Wir chatteten oft, während sie im Krankenhaus war. SMSten. Aber telefonieren.. das war dann eher selten vorgekommen, obwohl wir das früher tagtäglich taten. Einmal, anfang 2009, sie hatte schon einige Chemotherapien hinter sich, meinte sie, dass sie sich die Haare abrasiert hätte (während manchen die Haare schon nach der 2. Chemo ausfallen, hatte sie nach mehreren noch immer welche, sind halt büschelweise ausgefallen, aber den großteil hatte sie noch).

Als ich sie im Krankenhaus besuchte, sah sie flüchtig zur Tür, erblickte mich, und schaute wieder auf den Fernseher. Sie konnte den Eindruck erwecken, dass sie keinen sehen wollte. Aber ich wusste es besser, wusste, das es eben nur an der auslaugenden Chemotherapie und den 90 Tabletten TÄGLICH(!) lag und besuchte sie weiterhin sooft ich konnte. Manchmal musste ich lernen, hatte länger Schule, Besuch von Verwandten, oder gönnte mir hin und wider einen Tag - es gab also auch Tage, an dennen ich auch nicht hinging. Sie verstand das, hauptsache wir hörten uns oft, und das taten wir..

Neben mir (ähnlich wie bei dir) besuchte sie nur ein Mädchen regelmäßig. Ab und zu kam die Schwester dieses Mädchens, und zwei weitere Freundinnen meiner Freundin, die aber um 2 bzw 3 Jahre älter waren als das Mädchen, die BF und ich. Wir waren ihre "engsten Freundinnen", die ganze schwere Zeit hindurch; auch wenn dieses eine Mädchen und ich sie am häufigsten besuchten, so waren die anderen drei auch immer für sie da. Ihren Freund (in den sie sehr verliebt gewesen war) wollte sie nicht sehen. Sie sagte "ich will nicht das er mich so sieht". Während wir zu Besuch waren, erledigte ihre Mutter immer irgendwas. Sie ging einkaufen, kochen, Kleidung holen, .. nach einem Jahr, in dem ihre Mutter auch kaum geschlafen hatte und täglich dieses sorgende Gesicht mitsich herumtrug, setzte sie sich manchmal einfach draussen auf die Bank und starrte ins leere. Wir hatten sie mal dabei beobachtet & meine Freundin sagte "Mama, das sieht echt gruslig aus". Wir grinsten, selbst ihre Mutter lachte, aber nicht mehr so wie früher..

Anfangs besuchten sie viele noch, also ihre ganzen Klassenkameraden, aber die, die sie am Anfang am regelmäßgisten besuchten, "qualifizierten" sich für ihre Freundschaft mit der Glatze. Ich glaub mit ihren Haaren verlor sie nämlich jegliche Normalität, ab da wurde alles anders... ich sag nicht das es an den Haaren liegt ("Haare wachsen nach"), aber es ist einfach dieser Zeitabschnitt, an dem alles schwieriger wurde.

Nach einem 20-monatigem Kampf verstarb meine beste Freundin im Alter von nur 15 Jahren. Bei mir ist das, genauso wie bei dir zum Zeitpunkt dieses Artikels, auch schon über ein Jahr her - 13 Monate, bald 14. Es ist immernoch schrecklich, ich denke echt JEDE MINUTE an sie. Wenn ich zu Hause sitze, wenn ich in der Schule bin, wenn ich Straßen passiere, überall kommen Erinnerungen an sie hoch...

Deswegen kann ich dich nur zugut verstehen. Es ist schrecklich, die beste Freundin zu verlieren, vor allem diese falschen Leute, die an ihrem Einjährigen ihre "tiefe Trauer" mit trauernden Statusnachrichten auf Facebook bekunden. DA KRIEG ICH EINE RIESENWUT - wo waren die als es ihr schlecht ging? DA HATTEN DIE KEINE AHNUNG!

Ihre Mutter ist eine gebrochene Frau. Sie sagt das sie jeden Tag hofft, sie stirbt heute vielleicht und kommt zu ihrer Tochter. Nur so überlebt sie. Ich wiess nicht ob es ihr je wieder gutgehen wird.. ihre Schwester geht es den Umständen entsprechend gut. Sie hat die Schule und Freunde, die sie ablenken. Aber was mit der Mutter unternehmen will sie nicht. SIe hört auch nicht mehr auf sie. Womöglich liegts auch an der Pubertät, aber da ihre Schwester soo brav war, schreib ichs eher dem Verlust zu..

Ich bin 16, also nicht viel älter als du, auch wenn du einen großen Verlust zu bewältigen hast, möchte ich dich bitten, dir ihre schrecklichen Zeiten in Erinnerungen zu rufen - für deine Freundin ist es besser im Himmel als sich herumzuquälen...

Die 20 Monate "KREBS" waren nicht leben, sondern einfach nur ÜBERleben ...

Ich hoffe einfach, du sammelst Kraft und rappelst dich auf. Isolier dich nicht! Das hätte deine Freundin nieee und nimmer gewollt! Wenn uns diese Dinge was lehren sollen, dann wohl eins: Theoretisch könnte auch uns so eine Diagnose erreichen. Also sollten wir anfangen zu leben!

Ich wünsche dir dabei alles Gute, und möge deine Freundin in Frieden ruhen..

unknowntruth 
Fragesteller
 25.04.2012, 09:07

Hallo ich hoffe sehr das du hier noch angemeldet bist damit ich dir danke sagen kann und du meine Antwort liest! Lg

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Liebe Dollcetta es ist schon echt sehr lange her das ich hier online war drum lese ich heute zum ersten mal was du geschrieben hast.. Mir tut es auch furchtbar leid das deine Freundin auch so ein schreckliches Schicksal hatte :/ aber du hast recht mit allem .. Unsere Geliebten Freunde sind im Himmel besser aufgehoben .. Trotz allem Trost den ich bekam muss ich sagen .. Ich muss heute noch weinen wenn ich dran denk! Fast 4 Jahre seit sie gegangen ist und trotzdem hört das Gefühl nicht auf das was fehlt! Natürlich hab ich auch ne andere Freundin die mir unglaublich wichtig ist.. Aber trotzdem sie fehlt mir weil sie immer gelacht hat und einfach anders war. Wenn ich jetzt deine letzten Sätze lese nämlich die das man sein leben anpacken sollte usw.. Dann schäme ich mich.. Ich hab mein leben genau in die falsche richtung gelenkt.. Eine fast 20 jährige Frau die offensichtlich nichts mehr auf die Reihe bekommt. für ihre Eltern plötzlich eine Enttäuschung ist und schlimmeres.. Ich weis das meine Freundin entsetzt und wütend wäre wenn sie mich so sehen würde! Ich habe/hatte die Chance zu leben aber habe nichts draus gemacht.. Hatte sag ich deswegen weil ich mich kaum noch lebendig fühl.. Habe jemanden vor lange zeit mein Herz geschenkt und alle Ängste beiseite gelegt.. Aber es ist alles schief gegangen! Wenn meine Freundin wüsste wie ich mich behandeln lasse.. Anschreien würde sie mich! Zurecht. Als ich vor kurzen an ihrem Grab stand hab ich mich fragen müssen ob s nicht besser wäre sie wäre da .. Und ich nicht

Dollcetta  02.06.2013, 22:57

Hej! Ich weiss nicht wie, aber irgendwie bin ich wieder hierher gestoßen. 4 Jahre, bzw. 5 Jahre ist nun der Tod deiner besten Freundin her.. bei mir sind es 3 Jahre und ich kann dir sagen, ich bin auch sehr traurig, es ist immer noch schwer, weil ich viele Dinge tue, wo ich mir denke - hey, sie wäre jetzt an deiner Seite. Sie würde dasselbe tun. Das macht mich traurig.

Ich habe mir nun meinen ersten Beitrag durchgelesen und rückblickend muss ich sagen - entgegen meiner Vorstellungen sind einige Dinge doch besser geworden. Ich schrieb über ihre Mutter; nun, ihre Mutter ist immernoch endlos traurig und es ist immernoch ein starker Verlust. Aber es ist auch einwenig besser geworden - auch bei mir.

Ich denke immernoch ständig an sie, aber ich bin nicht ständig traurig. Wenn ich länger drüber nachdenke, beginnt es wehzutun. Oder an Tagen wie ihrem Geburtstag bzw. Todestag, da stichts mir jedes Mal ins Herz.. aber ich bin mittlerweile einfachn nur dankbar, diesen Menschen kennengelernt haben zu dürfen!

Das klingt jetzt einbisschen unglaubwürdig - aber ich schwöre, sie hat mich zu einem besseren Menschen gemacht. Ich kann nachvollziehen wenn du sagst, dass du zwar Freunde hast, aber diese kein Ersatz zu deiner verstorbenen Freundin sind - ich kann das sehr nachvollziehn! Ich habe eine beste Freundin und ich liebe sie auch sehr, aber niemand ist vergleichbar mit meiner verstorbenen Freundin. Wir waren verbundener und uns näher und sie hat mich auf so viele Weisen geprägt, zB wie ich mich in einem Streit zu verhalten habe und solche Dinge.. sie war einfach so eine starke Persönlichkeit - trotz ihrer Jungen Jahre!

Ich hoffe sehr das du meine Antwort liest & es diesmal kein ganzes Jahr dauert, bis wir einander antworten :)

Ich wünsche dir wirklich alles Gute!

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Mein Beileid es tut mir sehr leid schade sie war ja so jung mensch,aber du darfst dir keine Vorwürfe machen du hast sie besucht hast alles getan was mann bei so einer Situation machen kann Lebe für sie weiter sie würde das auch so wollen.Sie ist jetzt ein Engel Sei Stark du bist noch so jung geb nicht auf. Alles gute

unknowntruth 
Fragesteller
 07.04.2010, 23:42

Ja sie ist wirklich ein Engel! Das muss sie einfach sein .. Sie war auch zu ihrem Ende hin noch so Lebensfroh und dankbar.. ich hätte nie gedacht das eine Krankheit einen Menschen innerlich so wachsen lässt. Sie war und ist mir ein Vorbild.

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