Beschneidung und Taufe?

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Taufe finde ich nicht Unfair, man kann Konvertieren. Bei der Taufe leidet man nicht.

Bei Beschneidung sehe ich das anders, weil man es nicht rückgängig machen kann.

Ich kann nicht nachvollziehen, inwieweit eine Taufe "unfair" sein könnte, da sie keinerlei Auswirkungen hat. Und wer annimmt, dass die Taufe doch eine Auswirkung hat, der weiss auch, dass man diese "Wirkung" durch einen Kirchenaustritt sehr einfach revidieren kann.

Trotzdem ist die Frage natürlich erlaubt, ob das wirklich sein muss. Wenn Du überzeugte Christen fragst, ist es selbstverständlich wichtig, wobei ich hier auch sehe, dass es vor allem im Interesse der Kirche liegt, weil der Christengott - wenn es ihn gäbe - doch sicherlich ein Einsehen hätte, wenn man mit der Taufe auf ein Alter wartet, in dem die Selbstbestimmung gewährleistet ist.

Bei der Beschneidung hingegen ist "unfair" noch sehr vorsichtig formuliert; eine Beschneidung erfüllt alle Bedingungen einer schweren Körperverletzung und sollte grundsätzlich in ein Alter verschoben werden, in dem der zu Beschneidende dies selbst entscheiden kann. Und auch dann würde ich ein Fachgespräch zwingend vorschreiben, um mit den diversen Märchen, die angebliche Vorteile einer Beschneidung anpreisen, gründlich aufzuräumen.

Ganz nebenbei sei erwähnt, dass die Beschneidung im Quran nicht vorgeschrieben wird. Wenn sie aber doch den Bund zwischen dem Gläubigen und Allah vertiefen soll, müsste sie dann nicht wichtig genug gewesen sein, um im Quran zu stehen? Und wie sieht es mit dem Bund zwischen den Frauen und Allah aus?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo,

Ich finde nichts dabei, dass Religionen die Beschneidung ihrer Kinder durchführen.

Viele Erwachsene machen das auch. Es ist eine gute Entscheidung , die die Kinder abgenommen bekommen.

Ich hätte es mir so gewünscht.

Aber es gibt auch viele Beschneidungsgegner. Hier haben viele eben eine unterschiedliche Meinung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Eltern müssen sich in vielerlei Fragen entscheiden, wie sie ihre Kinder erziehen. Sie müssen sich auch entscheiden, ob sie ihre Kinder ohne Religion erziehen wollen oder sie in einem bestimmten Glauben groß werden sollen. Darüber kann das Kind naturgemäß nicht entscheiden. Das Kind kann aber auch nicht darüber entscheiden, ob es von den Eltern gerne als sozialer und umweltbewusster Menschen aufgezogen werden möchte oder lieber als Egoist. Das sind alles Entscheidungen, die die Eltern treffen, und zwar in erster Linie dadurch, dass sie dem Kind ihre eigene Haltung vorleben.

Wenn nun aber die Eltern ihren Kindern unvermeidlicherweise ihre eigene Haltung vorleben, warum sollte es dann nicht in Ordnung sein, dass das Kind auch selber diese Haltung mitlebt? Was die Religion betrifft, heißt das, dass das Kind auch am Gebet teilnehmen und zu Gottesdiensten mitgenommen werden darf. Und das heißt auch, dass die Eltern darüber entscheiden dürfen, ob ihr Kind Mitglied der Religionsgemeinschaft werden soll, die sich zu diesen Gottesdiensten trifft.

Ich sehe das so: Die Taufe möglichst früh machen macht Sinn, weil dann die Kinder unter dem sofortigen, persönlichen Schutz Gottes stehen. Passt ihnen das später nicht mehr ist es ja absolut leicht, zu konvertieren. Oder gar keinen Gott mehr zu haben. Die Taufe bindet also nicht verbindlich. Jeder darf seine eigene Meinung haben und darf entscheiden. Find ich super.

Im Islam, wo beschnitten wird, macht man das so früh, um an die Religion zu binden. Ein Austreten aus der Religion ist ja auch verboten. Find ich…

Highner64  09.12.2021, 17:59

Danke für das Danke

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