Beschäftigt ihr euch mit Krisenvorsorge und Survival?

10 Antworten

Beschäftigt ihr euch mit Krisenvorsorge und Survival?

Kurze Antwort: Im gesunden, normalen Rahmen, ja.

 

Zu den beiden von Dir genannten Punkten: Das sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge.

Survival = Das überleben einer potentiell lebensbedrohlichen Notsituation mit den Dingen, die man zufällig gerade zur Verfügung hat und das Überwinden dieser Situation. Da kommt es auf das jeweilige Wissen und die Fähigkeiten an. – Nicht zu verwechseln mit "Bushcraft", denn da geht es darum, geplant und freiwillig "raus zu gehen" und eine Zeit lang mit einfachsten Mitteln mit und von der Natur zu leben.

Krisenvorsorge = Vorbereitungen treffen (z.B. entsprechende Geräte, Vorräte etc. haben) damit eine ungünstige Situation gar nicht erst zu einem "Survival-Fall" wird.

 

Survival

Der ganze Themenkomplex um "Survival", "Bushcraft" etc. beinhaltet viele Aspekte und Wissen, die einem auch in potentiellen oder echt eingetretenen Notsituationen weiterhelfen können. - Ich sage extra "können", da es ja auch auf das konkret angeeignete Wissen ankommt. Mit dem Messer in den Wald gehen und Stöckchen spalten (neudeutsch "batonen") wird Dir da keine Hilfe sein, wenn Du z.B. bei einem Stromausfall nichts zu essen im Haus hast, alle Läden dicht sind und Du auch kein Geld mehr abheben kannst. Aber mit dem richtigen Wissen (z.B. um Nahrung in der Natur) kommt man da ggf. auch in so einem Fall weiter.

"Wissen" ist immer noch der Hauptanteil beider ganzen Sache!

Das setzt auch voraus, da wirklich einen kompletten, "alltäglichen" Tagesablauf bestreiten zu können. Und das ist der Punkt. Kannst Du auf ein Feld gehen, dort Getreide ernten und Dir Dein Brot daraus backen? Hast Du das Wissen und die Ressourcen um das hinzubekommen? Wo nimmst Du die Eier her, die Du ggf. dazu benötigst? Woher bekommst Du Deine Proteine in der Natur (Blümchen kauen wird Dich auf Dauer nicht am Leben erhalten, wenn das Sammeln der Blümchen Dich mehr Energie kostet als sie beim Verzehr einbringen)

Und so weiter...

Das Thema ist, wenn man es richtig angehen will, sehr komplex und es gehört eine Menge mehr dazu. Soviel also zu dem, was hier landläufig gerne mit Stichworten wie "Survival", "Bushcraft", etc. versehen wird.

Das bring uns zum anderen, für den heutigen Normalbürger in einer Krisen- / Ausnahmesituation wesentlich realistischeren Punkt:

 

Krisenvorsorge

Dazu hat schon vor mehr als 10 Jahren das Bundesamt für Bevölkerungsschutz ein paar Seiten ins Netz gestellt, eine Checkliste mit Empfehlungen herausgegeben (ich habe die Checkliste das erste mal bewusst vor ca. 11 Jahren gesehen, das ist also nicht neu):

ratgeber-checkliste_node.html

Im Grunde ist es aber nur etwas "gesunder Menschenverstand":

  • Habe Vorräte im Haus. Habe aber auch das Wissen, was Du mit ihnen anfangen kannst (und das auch mit einfachen Mitteln. - Und vergesse nicht: Das Internet, Dateien auf Computern etc. stehen dann ggf. nicht zur Verfügung. Anleitungen sind also nur etwas wert, wenn Du sie auch offline und ohne Strom noch zur Verfügung hast. Also entweder als Wissen im Kopf oder ggf. in entsprechenden Büchern (die man vorher aber mal gelesen haben sollte, damit man dann nicht dasteht und bei "man nehme" Dinge stehen, die man gar nicht zur Verfügung hat oder kurzfristig beschaffen kann. Außerdem wollen dort beschriebene Techniken erlernt sein, dazu gehört auch, die vorher zu üben bis man es wiederholbar kann).
  • Beschäftige Dich mit den möglichen Alternativen die Du hast (oder eben anschaffst), wenn heute "für Dich normale" Dinge einfach mal für eine Zeit ausfallen. Also so etwas wie Strom, Wasser, Gas. Was bedeutet das für Dich? Welche Konsequenzen hat das denn alles? Kannst Du diese Punkte "abfedern" und Dich – zumindest für eine Zeit – auch ohne diese Dinge vernünftig weiter am Leben erhalten, damit es für Dich eben nicht erst zu "Survivalfall" wird?

Wir hatten hier mal das Thema "Blackout" (also großflächigerer Stromausfall). Da habe ich mal Dinge aufgezählt, die dann alle zu bedenken sind: stromausfall-regional-wie-wuerdet-ihr-darauf-reagieren#answer-425515930

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs

Ich denke die Menschen haben sich schon immer mit der Krisenvorsorge beschäftigt. Zuhause haben wir noch ein altes Schulkochbuch von den 80ger Jahren. Selbst dort gibt es ein sehr grosses Kapitel über den Notvorrat. Dort sprechen sie sogar vor 3 Monaten.

Bei uns haben wir schon als Kinder gewusst das man nicht jeden Tag einkaufen gehen kann. Wenn wir in den Ferien waren, gingen wir nur einmal in der Woche einkaufen. Wir waren in den Bergen und der nächst grössere Supermarkt war 10 Km weg. Da lernten wir schon als Kinder warum man Vorräte zuhause benötigt. Zum anderen gab es immer Erzählungen von meiner Mutter. Sie hatte einmal als Kind miterleben müssen wie es in ihren Dorf drei Wochen keinen Strom mehr gab. Der Grund war jemand die Stromleistung sabotiert hatte. Von ihren Erzählungen weiss ich, das man gut wegkommt wenn man vorbereitet ist.

In der heutigen Zeit habe ich einen eigenen Haushalt und schaue das immer alles vorhanden ist. Das geht von einem Holzkohlegrill, über die Notfallapotheke über die Lebensmittel usw usw. Weil wir haben gerade vor einer Woche eine Broschüre erhalten von den Stadtwerken. Dort geht es um den Blackout mit seinen Folgen und über das Thema Notvorrat.

Natürlich... ich habe vorgesorgt.

  • 240 l Wasser mit Micropur Vorrat
  • Mehrere Powerstations 9 kWh
  • Generator mit Gasbetrieb
  • Propangas 4x 11 kg für Gasherd
  • Petroleumofen Toyotomi
  • 260 l Petroleum als Brennstoff
  • Haltbare Nahrungsmittel
  • Spirituskocher zusätzlich
  • Kurbel- und Solar- und Batterieradio
  • Diverse Akkuleuchten mit USB
  • Wasserfilter Katadyn und Acala
  • Massig Kerzen und Teelichter
  • Hygieneartikel

Kann also locker vier Wochen ohne Strom und Gas überleben und auch ohne Lebensmittel- und Wasserversorgung.

Guck mal bei www.stromausfall.info auch auf Youtube vorbei. Da gibts auch Einkaufstipps.

Powerstations von Jackery, EcoFlow und Bluetti. Petroleumöfen von Toyotomi, beziehbar von www.zibro-ofenshop.de

Katadyn liefert Wasserfilter und Micropur

www.surao.de hat alles Mögliche

Lepro und Olight bieten exzellente Akkuleuchten, die man über viele Tage durch Powerstations aufladen kann.

Elektrokochfeld kann man in der Küche leicht demontieren und durch ein Gaskochfeld austauschen, das sich durch Auswechseldüsen von Methan auf Propan umstellen lassen. Unter 200 EUR Kosten. 11kg Propangasflaschen als Pfandartikel sind zur Zeit leider neu kaum noch zu bekommen.

Manche Petroleumöfen lassen auch kochen zu, Foetsie H129 zum Beispiel. Brennstoff bei www.hoefer-shop.de

Gutes Gelingen!

Man hört wirklich vermehrt von solchen Preppergeschichten, aber so wirklich in das Thema reingefuchst habe ich mich noch nicht.

In den letzten Jahren hat es auch noch nicht so große Probleme gegeben (zumindest hier). Wer weiß, was kommen kann - allerdings möchte ich auch nicht blindlings auf einen Trend aufspringen - kostet ja auch was (Zeit, Platz, Geld usw.).

Allerdings: wir hatten kürzlich einen Stromausfall von ein paar Stunden - da wirst du trotzdem nachdenklich, wenn das Haus einigermaßen ausgestattet ist (elektr. Türöffner, Licht, alles zum Kochen, Alexa, Handy, Heizung etc.) Da sieht man erstmal in real Life, was dann alles nicht geht. Wir haben ein bisschen vorgesorgt, aber wirklich safe ist noch nichts.

Es gibt bestimmte Ereignisse, auf die ich schon seit der plötzlichen Geburt meiner Tochter vorbereitet bin.

Eine Tasche mit paar Klamotten, einem Ladegerät, paar Snacks, was zu Trinken, Spielzeug fürs Kind und Waschzeug steht eigentlich immer bereit, falls man mal urplötzlich ins Krankenhaus muss.

Seit einer Corona Quarantäne halten wir die Vorräte(Essen/Trinken) für 2 Wochen etwas strikter gefüllt. Gasgrill hilft bei Stromausfall ohnehin beim Kochen.

Ich mach seit ein paar Jahren Trekking, und damit wäre auch alles vorhanden(Wasserfilter, Notkocher, Zelt etc.) um ein paar Tage autark zu sein, und ggf. zu Fuss z.b. zu Verwandten zu "flüchten".

Vor allem beim Thema Bug out unterschätzen viele, dass man das trainieren muss. 15-20kg durch den Wald schleppen und selbstversorgt kochen macht man nicht einfach so. Viele kaufen sich ja diese vorgefertigten Komplettpakete, räumen die dann in Schrank und denke sie wären vorbereitet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Preppermike  09.03.2023, 10:00

Warum immer alle gleich durch einen Wald rennen ^^ Wenn der Strom ausfällt, dann bleibe ich in meinem Gebäude und renn doch nicht planlos mit 20 Kilo im Wald herum

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BackupBone  09.03.2023, 12:14
@Preppermike

Genau das hab ich geschrieben. Viele unterschätzen das mit dem im Wald leben.

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BackupBone  09.03.2023, 16:49
@Preppermike

Stromausfall für paar Tage war für mich noch nie ein Problem.

Ich lebe aber in einem Hochwasser-/Waldbrandgebiet und hab ne abenteuerlustiges Kleinkind. Ich habe eher das Problem schnell mal weg zu müssen.

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