Benotungssytem einer FH?

5 Antworten

Nein, "Sitzenbleiben" kann man an einer Hochschule (egal, ob Uni oder FH) nicht.

Ein Fach/Kurs/Seminar... wird in aller Regel mit einer bestandenen Prüfungsleistung (Klausur, Hausarbeit, Präsentation o.ä.) abgeschlossen.
Im Falle des Nichtbestehens hat man einen zweiten Versuch. Je nach Hochschule und Prüfungsordnung ggfs. auch noch einen dritten, selten einen vierten. zudem kann es von der jeweiligen Hochschule festgelegte Sonderregelungen geben, beispielsweise ein "Freischuss" (eine Prüfung, die nicht gewertet wird).

Sind alle Versuche ohne positives Ergebnis verbraucht, folgt die Zwangsexmatrikulierung.

Um das Studium erfolgreich zu beenden, muss man alle Kurse erfolgreich abschließen.


Hitafz 
Fragesteller
 25.08.2022, 18:29

Aber was haben dann ECTS für einen Sinn wenn man überall positiv sein muss um zu bestehen ?

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procoder42  25.08.2022, 18:46
@Hitafz

Vergleichbarkeit der Abschlüsse (Umfang und Aufwand), Gewichtung einzelner Module bei der Notenbildung, Anhaltspunkt für Studierende über den zeitlichen Aufwand eines Moduls

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26Sammy112  25.08.2022, 18:54
@Hitafz

Die ECTS sind Punkte, die man für eine bestandene Prüfung erhält. Im Grunde genommen sind sie umgerechnete Zeit, wobei ein ECTS-Punkt einem Aufwand von 25 Stunden zu je 60 Minuten entspricht.

Geht man beispielsweise davon aus, dass für das Bestehen eines Kurses ein Zeitaufwand von 75 Stunden notwendig ist, dann wird das Bestehen der abschließenden Prüfung mit 3 ECTS Punkten belohnt. Bei den Prüfungen gibt es aber keine Teilpunkte - sprich: Für eine 1,0 gibt es nicht mehr Punkte als für eine 4,0.

Der Sinn der ECTS besteht darin, Studieninhalte über Staatsgrenzen hinaus vergleichbar zu machen. Wenn Du beispielsweise den Kurs "Grundlagen der VWL" in einem wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang bestanden hast, dann sagt das nichts darüber aus, wie umfangreich der Inhalt gewesen ist. In der einen Hochschule wird in einem Studiengang 25 Stunden VWL unterrichtet, in einer anderen Hochschule oder einem anderen Studiengang vielleicht 250 Stunden - ein deutlicher Unterschied, der dann durch entsprechend viele ECTS Punkte dargestellt wird.

Zudem benötigt man häufig eine bestimmte ECTS Punktzahl, um eine nächste "Stufe" zu erreichen. Beispielsweise eine bestimmte Anzahl, um ins Hauptstudium zu wechseln oder eine bestimmte Anzahl, um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden.

Aber wie gesagt: Für ein bestimmtes Fach gibt es eine festgelegte Anzahl an ECTS Punkten. Und diese bekommt man entweder (bei Bestehen der Prüfung) oder eben nicht.

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Das ist bei allen Universitäten und sogar von Studiengang zu Studiengang unterschiedlich. Bei meiner FH vor 10 Jahren war es so, dass es 2 Kurse gab (Statik und Mathematik) die man bis zum 2ten Semester bestanden und zudem mindestens 5 bestandene Prüfungen insgesamt haben musste um ins 3te Semester zu kommen. Dann musste man auch mindestens 10 bestandene Prüfungen bis zum 4ten Semester haben, um ins 5te zu dürfen. Ansonsten gab es bei uns ein Notensystem das so war: Ab 40 % aller Punkte bestand man eine Prüfung mit 4,0. Darüberhinaus wurde in 5% Schritten die Note je um 0,33333 besser. Ab 80 % hatte man eine 1,0.

Meinen Master mache ich an einer Universität. Da gibt es andere Regeln. Da bestehst du immer ab 50 %. Liegt der Durchscnittswert aller Prüfungen bei 69 % oder darüber, besteht man die Prüfung mit einer 4,0 erst ab 50 %. Darunter jedoch tritt folgende Reglung ein: Durchschnittswert - 19 % = Grenzleistung ab der es eine 4,0 gibt. Also sagen wir mal in einer Prüfung bekommen die Leute durschnittlich eine 3,3 als Note. Das entspräche einer Leistung von 50%+2*10% = 60 %.
Dann würde man die Prüfung bestehen, wenn man 60 % - 19 % = 41 % hat. Also gäbe es bspw. dann 100 Punkte, dann würdest du ab 41 Punkten bestehen und bis 40 Punkte durchfallen.

Und ab 95 % gibt es an Universitäten generell eine 1,0. (= 4,0-(0,3333 Schritte*(45% / 5 % Schritte*) = 1,0 (Note 1,0) ). An Hochschulen ab 80 %. Damit haben es Studenten an Hochschulen definitiv einfacher.


procoder42  25.08.2022, 18:50
An Hochschulen ab 80 %

Von sowas habe ich bisher noch nie gehört; das ist definitiv nicht Standard.

Letztendlich sagt das auch nichts über die Schwierigkeit aus. Ich habe schon Mathe Klausuren gesehen, bei denen man mit 20% bestanden hat.

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26Sammy112  25.08.2022, 19:02
Und ab 95 % gibt es an Universitäten generell eine 1,0. (= 4,0-(0,3333 Schritte*(45% / 5 % Schritte*) = 1,0 (Note 1,0) ). An Hochschulen ab 80 %. Damit haben es Studenten an Hochschulen definitiv einfacher.

Nein.
Das ist auf jeden Fall kein Standard an Hochschulen in Deutschland.

An unserer FH war es genauso wie an Universitäten so, dass man in einer Prüfung mind. 50% der Punkte erreicht haben musste, um zu bestehen (4,0).
Und eine 1,0 gab es bei 96 oder 97% aufwärts, bei 80% lag man bei einer 2,3.

Studenten an einer FH haben es also definitv nicht einfacher, eine Prüfung zu bestehen. Wenn das an Deiner Hochschule so war, dann ist das sehr bedenklich.

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Hobbykeks  25.08.2022, 23:40
@26Sammy112

Also du vermischt hier etwas. Das was du zitierst, bezieht sich auf den Standard in Universitäten. Ob das bei allen Universitäten gleich ist, kann ich natürlich nicht sagen. An meiner ist das aber so. Und das, auf was du nach dem Zitat eingehst, ja, das war an meiner Hochschule so und nein das Studium wurde einem nicht geschenkt. Nicht ohne Grund wurden damals zwischen dem ersten und vierten Semester im Schnitt 60 % entweder exmatrikuliert, oder haben das Studium freiwillig geschmissen, weil sie es nicht packten. Denn unsere Prüfungen waren damals so ausgelegt, dass die Bearbeitungszeit auch nur für 80% ausgelegt war. Und das war oft eher auch nicht der Fall. Die gegebene Zeit reichte oft für 50-60% der Aufgaben (und ich rede hier nicht nur von meiner Leistung, sondern dem, was alle Studenten sagten).

Also wie du sehen kannst, gibt es je Hochschule und sogar je Studiengang unterschiedliche Regeln.

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Fachhochschulen sind ebenfalls Hochschulen wie die Universitäten. An Hochschulen gibt es kein "sitzen bleiben" oder "negative Noten".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – bin Jurist

Nein, aber du musst alle Fächer bestehen (also mindestens 4,0). Wenn du in einem Fach durchfällt, musst du es im nächsten Semester/Jahr nachschreiben. Meist hast du 3 Versuche pro Prüfung; wenn du es dann immer noch nicht schaffst, bist du entgültig durchgefallen / wirst zwangsexmatrikuliert


Hitafz 
Fragesteller
 25.08.2022, 18:32

also habe ich es so verstanden, dass man ein fh studium in 3 Jahren schaffen muss weil man ja nicht sitzenbleiben kann

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procoder42  25.08.2022, 18:44
@Hitafz

Ne, musst du nicht. Es kann aber sein, dass du bis zum 3. Semester oder so eine Mindestanzahl an Credits erreicht haben musst (das regelt jede Hochschule für sich, ob sie solche Hürden einbauen). Aber um ein paar Semester kann man das Studium eigentlich immer strecken

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Hitafz 
Fragesteller
 25.08.2022, 18:51
@procoder42

Aber wie streckt man das Studium wenn man bestehen MUSS. Muss man Prüfungen nicht antreten oder wie? (Sorry ich kenne mich nicht so gut aus :( finde im internet keine Antworten zu solchen fragen)

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26Sammy112  25.08.2022, 19:13
@Hitafz
Aber wie streckt man das Studium wenn man bestehen MUSS. Muss man Prüfungen nicht antreten oder wie?

Richtig. Der Unterschied des Studiums zur Schule ist: Es zwingt Dich niemand, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Prüfung abzulegen.

Prüfungen (meist Klausuren) werden meist in den "Semesterferien" am Ende eines Semesters angeboten. Meist gibt es auch noch einen zweiten Termin im Laufe des folgenden Semesters.

Idealerweise belegt man beispielsweise im 2. Semester den Kurs XYZ und legt dann direkt im Anschluss die Prüfung zu diesem Kurs ab. Dann ist noch alles frisch im Kopf.
Es gibt aber viele Gründe, die Prüfung nicht anzutreten bzw. zu schieben. Manche Studenten schieben die Klausur auf später, weil sie den Stoff noch nicht drauf haben (zu spät angefangen zu lernen) oder weil sie aus ihrer Sicht zu viele Klausuren schreiben und sich lieber auf einige wenige konzentrieren. Andere vergessen schlichtweg, sich im vorgegebenen Zeitraum zur Prüfung anzumelden. Oder der Student ist zum Prüfungstermin krank. Oder er fällt eben durch die Prüfung durch und muss sie dann nochmal schreiben.

Dann kann man die Prüfung zum Nachholtermin (im Laufe des Semesters) oder zu einem späteren Termin (am Ende des Semesters) nachholen.

Am praktischen Beispiel:
Während meines Studiums wurde im 2. Semester eine Klausur aufgrund eines Verfahrensfehlers annulliert. Die meisten Kommilitonen/innen haben diese dann zum Nachschreibetermin während des folgenden Semesters geschrieben. Dort war ich allerdings krank. Am Ende des folgenden Semesters ist der Termin für diese Klausur dann mit einer anderen kollidiert. Somit habe ich die Klausur dann erst 1,5 Jahre nach dem ursprünglichen Termin geschrieben - bin aber leider durchgefallen. Letztendlich habe ich diese Klausur dann im 6. Semester (!) neu geschrieben und bestanden.

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wenn du einen kurs nicht bestwhst musst du ihn wiederholen. fällst du 3 mal durvh worst du exmateikuliert und kannst diesen stufiengang nie mehr studieren