Beispiel für Gesichtsausdruck, den ein Asperger-Autist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht deuten kann?

2 Antworten

Auf Fotos sind die meisten Mimiken ganz gut zu entziffern. Denn man hat Zeit, sich das Gesicht genau anzusehen.

Im direkten Gespräch ist jede Mimik nur ca. eine Sekunde sichtbar, die Gesichter der Leute sind ständig in Bewegung. Dabei lenken Sprache, Geräusche, Gerüche etc. auch noch davon ab.

Deshalb kommt es stark auf die Situation an, ob ein Autist einen Gesichtsausdruck im richtigen Moment korrekt deutet. Man kann kein starres Foto machen und behaupten, exakt diesen Sekundenbruchteil würde jeder Autist falsch lesen.

Jeder Gesichtsausdruck ist nicht zu deuten. Durch Übung kann man ein Lächeln von einem bösen Ausdruck unterscheiden. Was aber fehlt, ist die Empathie. Man fühlt nicht mit, fängt keine Schwingungen auf. Ironie ist nicht zu verstehen, Sprichwörter haben nur noch die wörtliche Bedeutung, der übertragene Sinn geht aber verloren..

Dem wage ich als Betroffener zu widersprechen. Es gibt ganz unterschiedliche Ausprägungen des Asperger-Syndroms und einigen fällt es schwerer, die Mimik/Gestik seines Gegenüber zu deuten, als anderen. Ich persönlich machen sehr gerne von Ironie und Sarkasmus gebrauch und verstehe beides auch meistens. Ich würde diese Aussagen deshalb nicht pauschalisieren.

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@Revic

Da hast Du natürlich Recht und ich entschuldige mich für meine Schreibfaulheit! Asperger im Besonderen ist ein Versuch, die autistoiden Ausprägungen von Persönlichkeiten zu fassen. Bisher kann ich allen, die ich kennengelernt habe, attestieren, dass sie sehr spezielle Menschen sind, bei denen wir lernen können, unsere eigenen Gewohnheiten und Normen zu überdenken. LG

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