Basieren radiometrische Datierungsmethoden auf Annahmen?

2 Antworten

Ich denke, die grösste „Annahme“ hierbei ist, dass der radioaktive Zerfall in der Vergangenheit so abgelaufen ist wie heutzutage. Dies ist aber in der Zwischenzeit gut belegt durch die zeitliche Konstanz der Sommerfeldschen Feinstrukturkonstanten, die mit Hilfe des Oklo-Naturreaktors in Gabun sowie mit der Lichtkurve von Supernova-Explosionen nachgewiesen werden konnte…

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Kosmologie, ART und Stringtheorien

Die Isochrone Datierung verwendet eben diese Annahme nicht.

Es wird ein Mutterisotop und ein Tochterisotop bestimmt wobei das Tochterisotop aus dem Mutterisotop entsteht und nur das Mutterisotop radioaktiv ist.

Zusätzlich muss ein Isotop des Tochterelements auch in einer nicht radioaktiven Variante vorliegen, welche aber nicht in der Zerfallsreihe des Mutterisotop liegt.

Es muss nun lediglich angenommen werden dass im Gestein die Konzentration von Tochterisotop und Referenzisotop homogen ist.

Wenn nun das Mutterisotop in das Tochterisotop zerfällt steigt das Verhältnis aus Tochter zu Referenzisotop an und das Verhältnis von Mutter zu Referenzisotop wird kleiner.

Muss dabei tatsächlich angenommen werden, dass bei der Bildung des Gesteins überhaupt kein B vorhanden war?

Da hier über ein Verhältnis gearbeitet wird ist die Anfängliche Konzentration des Tochterisotops egal und kann sogar bestimmt werden, sie wird hier also explizit nicht als 0 angenommen und sie war vermutlich auch nicht 0.

Muss ebenfalls davon ausgegangen werden, dass Elemente aufgrund unterschiedlicher Masse und Größe unterschiedlich schnell aus dem Gestein diffundieren (austreten)?

Es wird angenommen dass die Isotope wenn überhaupt in gleichem Verhältnis diffundieren. Allerdings ist die Diffusion in Kristallen ist aber auch nicht besonders stark ausgeprägt und in der Mitte einer Gesteinsschicht wird die Diffusion in andere Gesteine mit anderer Zusammensetzung vernachlässigbar.