Autofahren mit Antidepressiva?
Hallo Leute,
darf man eigentlich Auto fahren mit Antidepressiva oder geht das nicht ?
Vielen Dank.
10 Antworten
Antidepressiva ist ein Sammelbegriff für sämtliche Arzneimittel mit primär antidepressiver Wirkung bzw. handelt es sich dabei nicht um eine homogene chemische Gruppe. Je nach Wirkstoffgruppe und Medikament kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt werden oder auch nicht.
Nach unmittelbarem Konsum von sedierenden Antidepressiva wie Mirtazapin, Doxepin, Amitriptylin, Trimipramin, Agomelatin oder Trazodon ist Autofahren generell sicher keine gute Idee. Diese Medikamente können enorm müde machen und -wie bereits erwähnt- die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Beim Konsum antriebssteigernder Antidepressiva hängt es von der jeweiligen Substanz ab. Die mit Abstand am häufigsten eingesetzen Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI und SNRI beeintächtigen die Reaktionsfähigkeit in der Regel nicht. Zu Beginn der Therapie mit diesen Arzneimitteln können jedoch Nebenwirkungen wie Schwindel etc. auftreten. Folglich wird in den ersten Tagen der Behandlung vom Autofahren abgeraten, so lange bis die individuelle Reaktion auf den Wirkstoff ersichtlich ist.
Hier sonst eine Übersicht über alle Antidepressiva (und weiteren bei Depressionen eingesetzten Medikamenten) inkl. Detailinformationen wie beispielsweise Fahrtüchtigkeit (siehe Abschnitt "allgemeine Informationen) etc.
Aus Versicherungsgründen würde ich jeder Person davon abraten, unabhängig welche Antidepressiva eingenommen werden, sich ans Steuer zu setzen. Als Triebfahrzeugführer oder Omnibusfahrer wird man auch auf Antidepressiva geprüft. Wer Antidepressiva nimmt, wird wegen Fahruntauglichkeit nicht eingestellt, da die Medikamente die Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmung stark beeinträchtigen.
Also bei Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen ist folgendes empfohlen:
Durch die während der Behandlung z.B. mit Lithiumsalzen mitunter auftretenden Störungen des zentralen Nervensystems wie Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel oder Halluzinationen, können die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden.Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren.
Fahren sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge!
Gruß siola55
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Ihren Arzt oder Apotheker.
In der Packungsbeilage gibt es regelmäßig den Punkt „Bedienung von Maschinen/Führen von Kraftfahrzeugen“.
Nach einer Gewöhnungsphase ist es möglich, sofern keine Nebenwirkungen auftreten die die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen könnten.