Ausrüstung für Fotografie Spiegelreflex DeepSky?

4 Antworten

Die Kamera ist eigentlich relativ egal, aber es gibt natürlich auch spezielle Astro-Kameras die das Infrarotlicht nicht herausfiltern, sodass man mehr von Nebeln zu sehn bekommt. Z.B. eine EOS 6Da oder EOS Ra.

Deep Sky kannst du mit einem gewöhnlichen Objektiv vergessen, denn die gehn nur bis 800mm. Für Deep Sky braucht man schon so 1200mm bis 2000mm wie z.B. ein Celestron NexStar 8SE.

Der bekannte "Hinterhof"-Sterne Fotograf Andrew McCarthy
https://www.instagram.com/cosmic_background/
benutzt für seine Bilder beispielsweise ein $1,350 Celestron Edge HD 800 Teleskop (2000mm), einen $1,345 Skywatcher EQ6-R Pro Equatorial mount, eine $1,899 ZWO ASI1600MM Pro monochrome Astronomiekamera, und einen 0.7x Brennweitenverkürzer.

https://petapixel.com/2019/06/04/pillars-of-creation-photos-nasa-vs-a-backyard-photographer/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Lade dir Stellarium runter, dort kannst du eine Kamera und Objektiv anlegen und dann genau den Bildausschnitt sehen, den du damit fotografieren kannst.

Um wie oben Andromeda formatfüllend abbilden zu können, brauchst du ca 600mm an Vollformat.

Ohne Nachführung erkennst du allerdings nicht viel auf den Bildern, da die Belichtungszeit nicht ausreicht. Alternative: Hunderte Einzelbilder machen und stacken, sieht dann beispielsweise so aus: https://www.reddit.com/r/SonyAlpha/comments/cfyoer/orion/

Für Deep Sky Fotografie brauchst Du erstmal eine nachgeführte Montierung. Vorzugsweise sollte dies eine äquatoriale Montierung sein. Für azimutale Goto Montierungen (bsp. Meade LX200) benötigt man eine Polhöhenwiege, sonst kommt es während der Belichtung zu einer Bildfelddrehung. Wegen des Schneckenfehlers, den fast alle Montierungen haben, ist ein Autoguider notwendig. Ohne diesen bewegen sich die Sterne mit den Objekten bei langen Belichtungen hin und her. Dafür sind auch wieder ca. 300€ für Kamera und Optik weg. Vor allem bei langen Brennweiten fällt das stark auf. Bei kurzen Brennweiten ist das bei einer guten Mechanik nicht so dramatisch.

Wie bei der "normalen" Fotografie wird man mit einem Objektiv selten glücklich, da die unterschiedlichsten Brennweiten genutzt werden. Andromeda füllt bei 750mm und einem APS-C Sensor schon das ganze Bild aus und geht noch darüber hinaus. Orionnebel passt gerade so rein. In beiden Fällen wäre man hier mit einem 400mm Teleskop oder Objektiv gut bedient. Planeten, Bubblenebel und Ringnebel sind dagegen winzig. Hier braucht es Brennweite. Also selbst mit einem Teleskop mittlerer Brennweite (750mm) braucht man hier je nach Anwendung Barlowlinse und Reducer im Zubehörkasten.

Mit einem 400 mm Kameraobjektiv bekommst Du also schon einiges an Nebeln, Sternhaufen und Galaxien rein, aber vieles bleibt unerreichbar. Für Kameras mit kleinen Rohren gibt es Montierungen wie die Skywatcher Star Adventurer. Holst Du Dir aber irgendwann ein schweres Teleskop, brauchst Du auch wieder eine stärkere Montierung.

Kamera: optimal Nikon D810A oder zumindest eine Kamera ohne IR Filter

Teleskop: Celestron Schmidt-Cassegrain SC127/1250 AZ GoTo Astro Fi5

Oder TS65Q (kleiner Astrograph= etwas Telekop+ etwas Objektiv) mit AZEQ5 (Montierung mit Motor zum Nachführen)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR