Ausgeschriebene Jobstellen immernur Vollzeit?

2 Antworten

Es ist durchaus einen Versuch wert, es auch bei Vollzeitstellen zu versuchen - sofern der jeweilige Beruf und die jeweilige Stelle zumindest nichts mit dem Abdecken von Schicht- oder Bereitschaftszeiten zu tun hat und es nicht gerade leitende oder Führungspositionen sind!

Sprich, es geht um ein wenig Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen in den Arbeitgeber. Und auch um eine realistische Selbsteinschätzung der eigenen Arbeitsweise und Leistungsfähigkeit. Dann kann es durchaus sein, dass eine Stelle, die mit 40 Stunden ausgeschrieben ist, auch in 30-35 Stunden gut machbar ist.

Allerdings sollte man für dieses Konstrukt dann im Vorstellungsgespräch bereits gedanklich ein gutes, funktionierendes Modell, wie man das schaffen möchte, bereithalten. Und man sollte spätestens dort auch offen mit dem Wunsch nach Teil- statt Vollzeit umgehen!

Letztendlich möchte der Arbeitgeber, dass eine bestimmte Arbeit erledigt wird. Und wenn dort jemand mit einem guten Modell, einer guten, durchdachten Argumentation und passenden, sonst eventuell schwer zu findenden Qualifikationen auf der Matte steht, dann sind viele Arbeitgeber tatsächlich dazu bereit, über die Wochenstundenzahl ein bisschen zu verhandeln!

Wenn sie allerdings wirklich eher bei 20 Stunden landen möchte, kann sie das komplett knicken. Da muss sie mit den Stellen Vorlieb nehmen, die wirklich in diesem Bereich ausgeschrieben werden. Denn das Arbeitspensum einer 40-Stunden-Stelle ist in 20 Stunden schlichtweg nicht schaffbar.

CodenLernen 
Fragesteller
 01.11.2021, 21:44

Es gibt doch ein Gesetz das Arbeitgeber ab einer gewissen Größe verpflichtet Angestellten den Wunsch nach weniger Arbeit zu erfüllen, wenn es keine dringenden betrieblichen Gründen gibt die dagegen sprechen. Richtig? Warum tun sich dann viele AGs von vorneherein schwer damit?

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HappyMe1984  01.11.2021, 21:57
@CodenLernen

Diese Regelung greift erst, wenn die Person bereits seit mehr als sechs Monaten in dem Job ist und das Unternehmen mehr als 15 Mitarbeitende beschäftigt.

Ansonsten entstehen Stellen nicht mit dem Gedanken, dass man irgendjemandem da draußen einen Gefallen tun möchte. Sie entstehen, weil bestimmte Aufgaben im Unternehmen erledigt werden müssen. Und wie man diese Stellen dann gestaltet, hat auch sehr viel mit den sonstigen Rahmenbedingungen in dem Unternehmen zu tun.

Zudem findet man dann doch oft leichter jemanden für Voll- als für Teilzeit. Teilzeit geht schließlich auch immer mit einem geringeren Gehalt einher. Daran haben nicht allzu viele Arbeitnehmer*innen Interessse, da es in vielen Fällen bedeutet, letztendlich doch mit ALG2 aufstocken zu müssen oder kaum mehr als beim ALG2 rauszuhaben.

Deshalb ist es übrigens auch oft der wesentlich einfachere Weg beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit, wenn man bei dem Arbeitgeber bleibt, bei dem man sich vorher schon bewährt hat, und mit diesem dann direkt ein Teilzeitmodell vereinbart. Wenn der Arbeitgeber schon weiß, dass man gut ist und somit ein Interesse daran hat, einen im Unternehmen zu halten, ist da wesentlich mehr Bereitschaft für Arbeitszeitmodelle, die die Vereinbarung von Kind und Job ermöglichen...

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CodenLernen 
Fragesteller
 01.11.2021, 21:59
@HappyMe1984

Da gebe ich dir Recht. Trotzdem gibt es Menschen die möchten garnicht Vollzeit arbeiten. Es wäre irgendwie blöd wenn diese dann nichts machen.

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Wenn schon explizit als Vollzeit ausgeschrieben werden die dort keine Teilzeitkraft suchen.