auf was warten juden?

10 Antworten

Hallo sirluis,

zunächst zu dem zweiten Teil Deiner Frage: Was ist ein Messias?

Das deutsche Wort Christus kommt von dem griechischen Ausdruck Christós, eine Übersetzung des hebräischen Wortes Maschíach (Messias).

Beide Wörter bedeuten buchstäblich „der Gesalbte“. Dieser Ausdruck wurde bereits auf Personen vor der Zeit Jesu angewandt. Beispielsweise wurden Moses, Aaron und König David als Gesalbte bezeichnet, weil Gott ihnen Verantwortung und Autorität übertragen hatte (3. Mose 4:3; 8:12; 2. Samuel 22:51; Hebräer 11:24-26).

Jesus jedoch war ein vorhergesagter Messias, denn er war der herausragende Repräsentant Jehovas. Daher wurde er mit vollem Recht „der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, genannt (Matthäus 16:16; Daniel 9:25).

Zu einem „Gesalbten“ (Messias) wurde eine Person dadurch, dass sie mit Öl gesalbt wurde. Man goss das Salböl auf ihr Haupt und ließ es auf ihren Bart herabfließen und auf den Kragen ihrer Gewänder (Psalm 133:2). In biblischen Zeiten war es sowohl bei den Hebräern als auch bei Nichthebräern Brauch, Herrscher zeremoniell zu salben und so ihre offizielle Amtseinsetzung zu bestätigen (siehe z. B. Richter 9:8, 15; 1Sa 9:16; 2. Samuel 19:10).


Dann zu Deiner eigentlichen Frage: Warten Juden bis heute auf einen Messias?

Es gibt im Judentum ähnlich viele Splittergruppen wie in der Christenheit und sie haben oft voneinander abweichenden Meinungen dazu.

Aber von Anfang an waren sich die beiden Glaubensrichtungen, Juden und Christen, über eine zentrale Frage uneins: War Jesus von Nazareth der verheißene Messias oder nicht?

Im ersten Jahrhundert (!) brachte die Messiasstreitfrage eine heftige Verfolgung über die Christen, denn schon kurz nach Pfingsten des Jahres 33 u. Z. kam es zu Festnahmen, Drohungen und Auspeitschungen und Stephanus wurde gesteinigt (siehe Apostelgeschichte 4:1-3, 21; 5:17, 18; 7:52-60; siehe auch Hebräer 11:36, 37).

Dadurch wurde die Versammlung von Jerusalem weithin zerstreut, was aber dazu führte, dass sich die Verkündigung der christlichen Botschaft ausbreitete (Apostelgeschichte 8:1-4; 9:1, 2).

Herodes Agrippa I. ließ Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert umbringen, und wahrscheinlich hätte er das gleiche auch mit Petrus getan, wenn nicht der Engel Jehovas den Apostel durch ein Wunder mitten in der Nacht befreit hätte (Apostelgeschichte 12:1-11)

Doch später änderten sich die Vorzeichen. Denn dann waren es die Juden, die von denen verfolgt wurden, die sich als Christen bekannten.

Aber trotz jahrhundertelanger Anstrengungen der Christenheit, die Juden zu bekehren, ist das jüdische Volk als Gesamtheit nicht von seinem ursprünglichen Standpunkt abgewichen.

Aufschlussreich ist, was ein jüdischer Publizist dazu bemerkte. Er schrieb, dass Juden zwar nichts gegen Jesus als Mensch hätten, aber dass er „sicherlich nicht der politische Messias ist, den wir und unsere Vorfahren so sehnsüchtig erwartet haben“.

Ein Rabbi Namens Samuel Sandmel drückt sich noch direkter aus, wenn er sagt: „Wir sind nicht zu dem Glauben gekommen, den ihr [Christen] habt; so einfach ist das“ (We Jews and You Christians).

Als Folge dieser Meinungsverschiedenheit besteht zwischen Juden und Christen eine religiöse Spaltung, die viel weiter auseinanderklafft, als den meisten Menschen bewusst ist.

Auf der einen Seite lässt die christliche Lehre keinerlei Raum für einen Weg der Rettung ohne Jesus, der selbst gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Johannes 14:6; vergleiche Apostelgeschichte 4:12; 1. Timotheus 2:3-6).

Auf der anderen Seite werden die Juden unter anderem durch die Bilderverehrung abgestoßen, die in der Christenheit so verbreitet ist. Und sie verachten die Dreieinigkeitslehre, die für sie im klaren Widerspruch zum „Kern des Judaismus“ steht — der monotheistischen Lehre, die in den Worten zum Ausdruck kommt: „Höre, Jisrael! Der Ewige ist unser Gott; der Ewige ist Einer“ (Debarim [5. Mose] 6:4, Tur-Sinai).

Jakób Jocz, ein Gelehrter, erklärt: „An genau diesem Punkt öffnet sich die Kluft zwischen der Kirche und der Synagoge in ihrer ganzen Tiefe und Tragweite. . . . Die Lehre von der Göttlichkeit Jesu Christi ist nach Ansicht des Judaismus ein unverzeihliches Vergehen“ (The Jewish People and Jesus Christ).

Fortsetzung

Abundumzu  13.11.2011, 21:03

Fortsetzung

Vor diesem Hintergrund versteht man die Worte Jesu noch besser, die er in Matthäus 23:37-38 zum Ausdruck bringt:

„. . .Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind — wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel versammelt! Ihr aber habt nicht gewollt. Seht! Euer Haus wird euch verödet überlassen.“

Für einen Kenner der Bibel ist jedoch klar, dass der Wechsel vom Judentum zum (wahren!!) Christentum ein ganz wesentlicher Teil der fortschreitenden Handlungsweise unseres Schöpfers, in seinem Vorsatz mit der Erde ist.

Die Juden“ (als Glaubensrichtung) haben den Anschluss verpasst, denn der Gott, den anzubeten sie vorgeben lässt uns in seinem Wort wissen: „. . . es gibt in keinem anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen [außer Jesus Christus] unter dem Himmel, der unter [den] Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen.“ (Apostelgeschichte 4:12)

Wie ein roter Faden zieht sich das Thema „Rettung“ durch die gante Bibel und besagt zusammengefasst, dass sich allen Menschen die Gelegenheit bietet, dem Beispiel, das Jesus hinterlassend hat, Fußstapfen getreu nachzufolgen und einmal auf einer wiederhergestellten Erde ewig leben zu können - so wie es von Anfang an vorgesehen war. (siehe dazu bitte Johannes 17:3; 2. Petrus 3:13 u.v.a.m.)

Zur Ergänzung und als Hintergrund findest Du hier weitere Denkanstöße:

http://www.gutefrage.net/frage/warum-ist-das-judentum-fuer-die-christen-von-bedeutung#answer24565519



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sowas123  13.11.2011, 22:40
@Abundumzu

leider konnte ich diesen Beitrag nicht - wie von mir gewünscht - positiv bewerten, da er wegen Verstoßes gegen die Richtlinien gelöscht wurde. Man bedankt sich auch noch für mein Verständnis, das ist in Wirklichkeit gar nicht habe. Was soll man dazu sagen?

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Ja sie warten noch immer auf den Messias. Auf denjenigen der sie befreit und von Gott gesalbt (ausgewählt) ist da die Tora (das alte Testament) von seinem Erscheinen berichtet. Jedoch war er schon da - und sie glaubten ihm nicht da Er auf einen andere Art kam als sie sich ausgemalt haben.

sirluis 
Fragesteller
 13.11.2011, 15:05

und von was den soll der messias die juden befreien und vor was hat jesus die christen befreit?=

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sowas123  13.11.2011, 22:53
@sirluis

Er sollte nicht nur die Juden, sondern die ganze Menshheit befreien von Satan, dem Teufel, dem Gott dieser Welt. Dieser hatte von Anfang an (Adam und Eva) einen Keil zwischen Gott und die Menschen getrieben, weil er selbst regieren wollte. Dessen Geist ist der Geist der SElbstsucht, der Überheblichkeit und Arroganz, des Machtstrebens. Diese Dingen führen ins Verderben. Wer den wahren Messias erkennt, der die Menschheit von der Verurteilung zum Tod (wegen der Sünde Adams) befreite und dessen Nachfolger wird, wird frei von Irrtümern und Haß. Eine nur politische Befreiung kann nichts nützen, solange der GEist der Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet, was weiterhin zu Neid, Haß, Streit und Kriegen führt.. Es wäre schön, wenn möglichst alle Menschen diese Zusammenhänge verstehen könnten. Jesus lehrte Liebe zu Gott und den Menschen, und Liebe verhindert auf Dauer alle Probleme. Denkt mal nach.

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sowas123  13.11.2011, 23:09
@sowas123

Es sollte sich also um eine geistige Befreiung von dem finsteren Geist dieser Welt handeln. Wer das wahre Christentum auslebt, wird das bestätigen, weil er es selbst erlebt hat.

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Miskenosse  14.11.2011, 08:49

Ganz schön überheblich Deine Antwort, HerrHagen.

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messias heißt der Gesalbte

Die Juden warten auf den Messias, ist doch ganz einfach, sie warten nicht auf Messias2, weil es ja noch keinen Messias für sie gab.