Auf Hochzeit ohne Begleitung eingeladen. Komisch?
Zwei beste Freunde, A und B.
B wird bald klassisch heiraten mit allem Pipapo (also Kirche, Nachmittagsprogramm, abends Feier mit Mehrgangmenü und Livemusik, ca. 80-100 Gäste). A wurde als bester Freund zur Hochzeit eingeladen, allerdings ohne Begleitung (er ist offiziell Single, hat aber noch engen Kontakt zur "Ex", d.h. sie arbeiten an einer Neuauflage der Beziehung und man hat auch jahrelang mit dem Brautpaar gemeisam viel unternommen - B weiß das).
A ist jetzt etwas irritiert, immerhin ist er der beste Freund von B und bei einer solchen Hochzeit nervt es ihn, einen ganzen Tag unter Fremden bzw mit der Verwandtschaft abzuhängen ohne selber eine Begleitung zu haben. Er hätte es gerne vorher besprochen oder sich eine Nachfrage gewünscht, ob er mit Begleitung kommen will.
Könntet ihr die Irritation von A verstehen oder würdet ihr angesichts der etwas komplizierten Umstände B Recht geben und A soll sich nicht so anstellen?
Danke für die vielen Anregungen, da sind wirklich einige wertvollen Gedankenanstöße dabei! 👍 A hat mir sein Leid geklagt und irgendwie wusste ich nichts dazu zu sagen, ich kann beide Seiten ein bisschen verstehen
9 Stimmen
10 Antworten
Es ist sein Tag und er hat das Entscheidungsrecht, wer eingeladen wird. Vielleicht hat er die Ex auch nicht eingeladen, weil er keine Lust auf evtl. Beziehungsdrama o.ä. hat oder deren erneuten Versuch einer Beziehung nicht gutheißt.
Trotzdem verstehe ich, dass A dort lieber in Begleitung hingehen würde. Nochmal nachfragen schadet ja nicht!
B hat Recht:
Ich habe vor einem Jahr geheiratet und mein Bruder war zu dem Zeitpunkt single, als die letzte Frist da war, um uns bescheid zu sagen, mit wie vielen Leuten man kommt.
3 Monate nach dieser Frist, und nachdem wir dem Caterer Bescheid gesagt hatten, wie viele Gäste kommen, kam er an, er hätte jetzt eine Freundin, die unbedingt dabei sein muss.
Es gab viel Streit, weil wir einfach nicht das Budget hatten, nochmal 250 Euro ungeplant für eine Person mehr auszugeben. Da kam aber auch noch mehr zusammen. Die ganze Planung hätte yber den Haufen geworfen werden müssen, weil so nichts mehr gepasst hätte. Bei der Tischordnung angefangen ... bis zu dem Punkt, dass wir keine uns gänzliche Fremde Person auf unserer Hochzeit, unserem schönsten tag im Leben haben wollten und erst recht nicht auf Fotos, die für immer bleiben.
Das Ende vom Lied.. Ich hab mich klein kriegen lassen und für seine dämliche Tussi einen Kumpel ausladen müssen, der als Single gekommen wäre, weil es Budgetmäßig nicht drin gewesen wäre..
Die beiden haben sich 2 Monate nach der Hochzeit getrennt ( zu der sie übrigens in einem Knallroten, weit ausgeschnittenen Kleid kam ! No Go ! ) und die Bilder sind natürlich teilweise echt doof gewesen. Wir haben mehrere Stunden damit verbracht, sie rauszuschneiden oder Bilder zu wählen, auf denen sie nicht zu sehen ist oder bei denen Leute vor ihr stehen.
Ich kann B absolut verstehen und da gibt es auch keine Diskussion. Entweder er kommt und nimmt die Einladung an und die tausenden Euros, die A ausgibt, um jedem geladenen Gast einen wunderschönen Tag und Abend kostenlos gewähren zu können oder er sagt ab und verpasst etwas aus Trotz
Eigentlich weder noch.
Man muß bei großen Feiern irgendwo eine Grenze ziehen, sonst hat man schnell mehr Menschen zusammen, als man bewältigen kann. Man möchte sich ja auch mit den Gästen unterhalten, wenn es zu viele werden, waren zwar alle da, aber man hatte für niemanden richtig Zeit. Deshalb sollte A das nicht persönlich nehmen.
Zweitens möchte B vielleicht nicht, dass die stotternde Beziehungskiste von A auf seiner Hochzeit stattfindet.
Und drittens können "beste Freunde" über so was doch ganz ungezwungen reden.
Die beiden sollten einfach miteinander reden. Wenn ich eine Hochzeitseinladung bekomme, sage ich da unter Angabe der Personenzahl zu oder ab. Manche haben schließlich auch schon Kinder. Unter Freunden sollte man das erst Recht ansprechen können.
Und an A: entweder er hat eine Partnerin oder keine. Nur aus Schwäche in der Kommunikation mit Dritten kann er ja keine Gäste zur Hochzeit seines Freundes einladen.
Ich würde da nicht auf Prinzipien herum reiten, sondern einfach das Gespräch suchen.
Über die Gründe, warum nicht nach der Begleitung gefragt wurde, können wir nur spekulieren. Eventuell kam es zwischen A und seiner Ex im Beisein von B zu unschönen Szenen in der Vergangenheit, die man so auf der eigenen Hochzeit unbedingt vermeiden möchte. Oder es wurden schlicht nur die Begleitungen bei offiziellen Pärchen eingeladen, ohne Ausnahme, da die Hochzeit so schon genug Gäste hat und man Kosten sparen möchte. Oder B hat keinerlei Bezug zur Ex von A und möchte daher die Hochzeit nur im Geiste der engen Freundschaft zu A begehen.
Letztendlich geht es auf einer Hochzeit ums Brautpaar und nicht um die Ex- und vielleicht bald wieder Beziehungen von Gästen...