Arthur Schopenhauer Todesstrafe?
Wie kann ich Arthur Schopenhauers Mitleids Ethik auf die Todesstrafe beziehen? Wie kann ich seine Meinung "schafft erst den Mord aus der Welt; dann soll die Todesstrafe nachfolgen" begründen?
3 Antworten
Das Zitat zur Todesstrafe ist nicht in seiner ethischen Hauptabhandlung gefallen, sondern in einem kleinen rechtsphilosophischen/ethischen Teil im Hauptwerk. Er war auch kein Gegner der Todesstrafe, sofern sie nicht für Kleinigkeiten verhängt wurde, sondern sah sie sogar als notwendig an, um ein Gegenmotiv zu schaffen (Abhaltung vom Mord). Eine Verbindung mit der Mitleidsethik hier herauszuarbeiten dürfte schwierig sein.
Den entsprechenden Paragrafen kann man hier nachlesen: http://www.zeno.org/Philosophie/M/Schopenhauer,+Arthur/Die+Welt+als+Wille+und+Vorstellung/Zweiter+Band/Erg%C3%A4nzungen+zum+vierten+Buch/47.+Zur+Ethik
Er meint wohl, dass man verhindern müsste, dass es überhaupt zu einem Mord kommt. Wenn es trotzdem noch der Fall ist, wäre er dafür.
Bei diesem Mann hätte man in einem anderen Bundesstaat die Todesstrafe vollzogen.
42 Jahre lang sass Kevin Strickland unschuldig wegen dreifachen Mordes hinter Gittern – jetzt kam der 62-Jährige frei. Strickland hatte seine Unschuld immer beteuert, ein Berufungsgericht hob das Urteil in dieser Woche auf
https://www.gmx.ch/magazine/panorama/jahrzehnte-unschuldig-gittern-62-jaehriger-endlich-36372484
Vielleicht könnte dir das helfen:
Ich glaube, dass es darum geht, dass Menschen, die die Todesstrafe abschaffen wollen, zuerst Morde verhindern sollten, weil Todesstrafen in der Regeln nur für Mörder vorgesehen waren und ihre Taten quasi ausgleichen/bestrafen sollten.
Vermutlich sah Schopenhauer das so:
Kein Mord und keine Todesstrafe > Mord und Todesstrafe > Mord und keine T-Strafe
Und das Mitleid galt wohl den Opfern der Morde ?