Arme Familie mit kranken Kindern in Wohnung ohne Heizung mit Schimmel - wie helfen?
Hallo ihr Lieben!
Ich war heute beruflich bei einer Familie zuhause, die insg. 4 Kinder hat, zwei davon schwerst-mehrfach behindert und rund um die Uhr auf Pflege und Hilfsmittel wie Rollstuhl etc. angewiesen.
Die Familie wohnt in einem Haus, das sich in desolatem Zustand befindet und für die Kinder absolut ungeeignet ist, man kommt mit den Rollstühlen nicht von A nach B, weil zu klein, die Türen zu schmal, etc. Das Bad ist winzig, nur ne kleine Dusche, wo man die Kinder aber nicht drin waschen kann, weil sie nicht alleine sitzen können. Im ganzen Haus keine Heizung, nur einfachverglaste Fenster, schwarzer Schimmel im Bad, es war kalt und feucht.
Also total ungesund! Und das hat nichts mit Eigenverschulden zu tun, das Haus ist aufgeräumt und sauber geputzt, aber halt absolut ungeeignet.
Gezahlt wird vom Jobcenter (Familie mit Asylstatus, keine Arbeitserlaubnis bisher).
Wie kann man da helfen? Gesundheitsamt, Jugendamt? An wen muss man sich melden? Die Familie ist froh überhaupt ein Dach überm Kopf zu haben und in Sicherheit zu sein und will nicht fragen. Aber ich kann das nicht ruhigen Gewissens mit ansehen......
7 Antworten
Der beste Weg ist in solchen Fällen der über einen Hilfsverein, der die Option eines Ziveilrechtsstreits über einen Fachanwalt bietet. Als Hilfemaßnahme wäre dann zu erwarten, dass der Vermieter/Eigentümer formell für die Schäden haftbar gemacht wird und zur sofortigen Schadensbehebung oder zur Schadensersatzleistung verpflichtet wird.
Zwar kann auch das Gesundheitsamt ein Ansprechpartner sein, doch davon, dass die Wohnung ggf. für unbewohnbar erklärt wird, hätte die Familie nichts außer vielleicht die Unterbringung in einer Notunterkunft, die dann schwere Nachteile an anderer Stelle mit sich bringt.
Auch die Einschaltung des Jugendamtes würde keinen wirklichen Nutzen haben, weil es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Folge hätte, dass die Kinder weggenommen werden bzw. in einer Pflegefamilie oder einem Heim untergebracht werden.
Hinzu kommt das Asylantenproblem. Da ist dann die Gefahr sehr groß, dass bei einem Einschalten der Behörden (Gesundheitsamt oder Jugendamt) ganz schnell noch einmal geprüft wird, ob sich irgendwelche Abschiebungsbegründungen finden lassen.
Ich wüßte jetzt nicht, wer in einem solchen Fall besser und geeigneter helfen könnte als das Amt.
Alleine deshalb weil vermutlich diese Familie keine Arbeitserlaubnis hat und es alleine deshalb schon schweirig sein könnte, hier private Vermieter zu finden. Ich weiß, dass Ämter gerade auch für Familien mit vielen Kindern oder behinderten Kindern bestimmte Gebäude zur Verfügung haben. Ich würde mich auf alle Fälle erneut an das zuständige Amt wenden. Hier kann niemand geeigneter helfen als die.
Das ist Behördenarbeit: Jugendamt, Gesundheitsamt, Sozialamt/Jobcenter. Die sind in der Regel Teil einer Behörde. Man muss aber darauf drängen, dass sie zusammenarbeiten und nicht alleine vor sich hin "wurschteln".
Jugendamt und Gesundheitsamt
Ich denke an beide, Gesundheitsamt, Jugendamt