Aristoteles' Mesoteslehre?

2 Antworten

Die Ethik Aristoteles ist ja auch eine eudämonistische Ethik, also eine Ethik, in der das Glücklichsein als Folge von tugendhaftem Verhalten eine zentrale Rolle spielt. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Eudaimonie

Daher würde Aristoteles heute wahrscheinlich im Trend liegen, zumindest bei gebildeten Menschen. 

Ich selbst wäre skeptisch, ob tugendhaftes Verhalten immer zu Glück führt. Manchmal muss man auch in saure Äpfel beißen und bezahlt einen einen gewissen Preis für das tugendhafte Verhalten.

Happy9951 
Fragesteller
 28.03.2017, 20:56

Oh vielen Dank! Die Glückseligkeit spielt immer noch eine sehr wichtig Rolle zu dieser Zeit. 

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nax11  31.03.2017, 01:36

...ob tugendhaftes Verhalten immer zu Glück führt. 

Wenn man andererseits bereits im Vorfeld akzeptiert, daß die Gesellschaft tugendhaftes Verhalten nicht zwingend honoriert, kann das trotzdem zu Glück führen - weil man sich selbst treu bleibt.

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Wikipedia: Eudaimonie - Aristoteles
"Vielmehr muss das für den Menschen Gute, die Eudaimonie, etwas sein, das ganz auf seinen Leistungen beruht und von ihm durch eine bestimmte Tätigkeit verwirklicht wird. ... Eudaimonie ist etwas spezifisch Menschliches. (Wo nach Meinung vieler heute der Mensch doch nur ein Tier ist.) Das bedeutet, dass es sich nur um eine Betätigung der Vernunft, des Nous, handeln kann. ... ... „Theoretisch“ im Sinne von „betrachtend“ ist die Vernunfttätigkeit, die sich auf das Ewige und Unveränderliche richtet und Erkenntnis der grundlegenden Prinzipien ermöglicht. Mit ihr wird die Wahrheit um ihrer selbst willen betrachtet, man betreibt eine nicht zweckgebundene Wissenschaft. Wer sich solcher Betrachtung (theōría) widmet, verwirklicht dadurch seine Eudaimonie auf die bestmögliche Weise. Er praktiziert die theoretische Lebensweise, die für Aristoteles die beste ist."

"das ganz auf seinen Leistungen beruht " - das passt nicht in eine Umverteilungsgierige Gesellschaft, in eine Gesellschaft, die niemandes Leistung mit Noten würdigen will, um die Leistungsunfähigen nicht zu kränken.
"Mit ihr wird die Wahrheit um ihrer selbst willen betrachtet, man betreibt eine nicht zweckgebundene Wissenschaft." Das braucht fast keinen Kommentar. Eine Welt, in der sich Wissenschaft "lohnen" und ständig rechtfertigen muss ist nicht die Welt des Aristoteles. Die Zeit der Mönche, die sich dem Ewigen widmen, ist vorbei. Da gibt es noch wenige Rückzugsorte, am meisten noch aus dem Buddhismus entlehnt. Mit unserer oberflächlichen Digitalkultur, den tausend unbekannten Freunden auf Facebook oder der bestmöglichen Vermeidung direkter Kommunikation ist ein Austausch über göttliche Tugenden in einer Welt praktischer Atheisten nicht zu erwarten.