Aquarien-Bodengrund: "Schimmelt" Soil sobald er nach einigen Jahren in sich zusammen fällt, und man ihn nicht auswechselt?
Vorab: Mir ist bewusst, dass da unter Wasser nichts schimmeln kann, deswegen auch die Anführungszeichen, jedoch wollte ich mal wissen, ob der Soil, sobald er schon (sagen wir mal 2 Jahre) im Aquarium ist, und schon anfängt in sich zusammenzufallen, irgendwelche negativen Auswirkungen auf das Wasser haben kann? Sprich: pH-Wert steigt/sinkt, KH-Wert steigt/sinkt, oder allgemein das Wasser ist qualitativ nicht mehr so gut für den Besatz und die Pflanzen. Gibt es da solche negativen Auswirkungen? Oder kann man den "ausgebrannten" Soil auch ruhig unten liegen lassen?
Schließlich gäbe es für die Pflanzen, die vorher die Nährstoffe aus dem Soil gezogen haben, ja auch noch Flüssigdünger. Ich würde nämlich den Soil dann (soweit es wie gesagt keine negativen Auswirkungen aufs Becken haben sollte) dann einfach dort liegen lassen, da es für mich eher ungerne in Frage kommen würde, den gesamten Bodengrund aufzureißen, alle Pflanzen und den Besatz rauszunehmen, nur um ein bisschen Erde auszuwechseln. Vom optischen mal ganz abgesehen
4 Antworten
Hallo,
mir war und ist nicht bewusst, das Soil in sich zusammenfällt.
Selbstverständlich ist klar, dass dieser Bodengrund viel mehr verspricht als er zu halten in der Lage ist - aber genau deshalb ist er ja auch dermaßen teuer.
Aber natürlich ist es überhaupt kein Problem, ihn über einen langen Zeitraum im AQ zu belassen und die Pflanzen - je nach Bedarf - über eine Flüssigdüngung oder eine Wurzeldüngung zu ernähren.
So kann man ohnehin viel gezielter und sinnvoller düngen ....
Wenn du den Bodengrund auswechselst, dann zerstörst du mit einem Schlag das gesamte biologische Gleichgewicht des Aquariums - das sollte man tunlichst unterlassen.
auf jeden Fall. Meiner jahrzehntelangen Erfahrung nach ist Sand noch sehr viel besser!
Sand ist jedoch nicht allzu gut, wenn man viel mit dem Mulmsauger arbeitet, oder Fische drin hat, die sehr viel Wühlen oder sich schnell bewegen!
Und warum muss man mit dem Mulmsauger arbeiten?? Das ist in einem biologisch funktionierenden AQ absolut unnötig. Wenn du mit einem Mulmsauger arbeitest, dann zerstörst du doch jedesmal das empfindliche Mikro-Bodenklima?
Ja, Panzerwelse z.B. wühlen schrecklich gerne im Sand - und, was macht das?? Pflanzen wachsen so wunderbar, dass sie nicht herausgewühlt werden. Und wenn Fische sich schnell bewegen - bleibt der Sand auch liegen!
Sand hat so viele wunderbare Eigenschaften im Aquarium, da kommt kein Kies mit!
In Kies sinkt der ganze Dreck nur ein und es bilden sich Faulstellen.
Mulmsauger wegen dem ganzen Dreck von den Fischen. Sowohl der Kot, als auch Futter und Fleischreste. Ebenso abgestorbene Blätter. Dieser ganze Mist muss ja raus. Und bei Sand ist das Problem (soweit ich weiß, dass es ein Problem darstellt), ist, dass der Sand sonst durch Fische wie Piranhas, oder Wühlfische wie Panzerwelse, den Sand aufwirbeln und dieser in den Filter gelangt. Bei Piranhas vor allem wenn sie Fressen, und das Futter am Boden liegt. Eine Freundin von mir hat Piranhas, da wird teilweise so viel Sand aufgewirbelt, dass du für 10min lang denkst, dass da gerade ein Sandsturm tobt :'D
Ich will halt den Filter nicht kaputt machen!
Ich habe seit vielen Jahrzehnten immer ganz ganz viele Aquarien, alle immer mit Sandboden. Und in KEINEM wird der Sandboden aufgewirbelt, geschweige denn in den Filter gesogen!! Meine Panzerwelse lieben den Sandboden und tauchen teilweise fast gänzlich darin ein.
Mulm?? Man füttert so wenig, dass die Fische das auffressen, es soll gar nicht auf dem Boden landen. Abgestorbene Blätter - die kann man problemlos, bevor sie sich zersetzen, mit einer langen Pinzette aus dem AQ entnehmen. So können sie z.B. auch das ganze Phosphat nicht wieder an das Wasser abgeben.
Ein klein wenig Mulm muss ohnehin im Becken bleiben, denn auch das ist für das biologische Gleichgewicht überaus wichtig.
In einen Sandboden kann nichts eindringen, alles bleibt prima oben drauf liegen und kann so, wenn notwendig, schnell und problemlos (mit ein wenig Übung) beim 14tägigen Teilwasserwechsel mit einem Schlauch schnell "weggesaugt" werden.
Ich habe halt nie mit Sand gearbeitet. Ich hatte immer Kies Aquarien. Von daher wusste ich halt nicht, ob der Sand dem Filter schadet. Wenn es nicht so ist: Super! Und ja, es mag sein, dass Sand einige Vorteile bietet, jedoch denke ich, dass ich mit Kies am Ende besser klar komme.
Soil wurde für's Aquascaping erfunden. Da denkt niemand an mehrjährige Standzeiten. Die werbewirksamen "Show"-Aquascapes stehen oft weniger als ein Jahr. Soil ist einfach nicht für den Langzeitbetrieb gedacht.
Je härter das Wasser ist, desto schneller ist das Soil ausgelaugt. Deswegen kommt es nur bei sehr weichem (Osmose-)Wasser in Frage. Dieses weiche Wasser lässt sich mit einer unproblematischen Menge CO2 und sauren Pflanzenextrakten (z.B. aus Torf, Eichenlaub, Erlenzapfen) auch ganz ohne Soil gut in den gewünschten, leicht sauren Bereich drücken.
Da es, bis es ausgelaugt ist, die Wasserhärte und den PH Wert beeinflusst und somit nach jeden Wasserwechsel die Werte in nicht genau vorhersehbarer Weise Achterbahn fahren, ist Soil eh keine besonders gute Idee.
Es geht nichts über einen mineralischen, chemisch neutralen Bodengrund. Kies oder Sand hält für immer. Für Pflanzen ist Kies im Bereich von etwa 0,5-3mm Korngröße optimal, weil es darin wenig sauerstofffreie Zonen gibt. Für gründelnde Fische ist Sand optimal. Wurzeldüngung macht man mit Lehm-Düngekugeln, Wurzeldüngetabletten oder Düngestäbchen, nur da wo es sinnvoll ist, nicht ganzflächig. Ansonsten wird flüssig gedüngt.
Noch ein Punkt, bei dem man deutlich merkt, dass beim Scapen niemand an Langzeitbetrieb denkt, sind die transparenten Silikonnähte der dabei üblichen Becken. Wie lang sehen die denn gut aus, wenn man das Becken nicht regelmäßig leert und die Algen und Ablagerungen mit Bleiche o.ä. behandelt?
Vielen Dank! Mir war schon klar, dass es eigentlich nur fürs Aquascaping gedacht ist, und dafür auch erfunden wurde, jedoch dachte ich zuerst, dass es eventuell eine gute Idee ist, Soil in einem normalen Aquarium zu verwenden, um den Pflanzen etwas gutes zu tun! Ich hatte früher immer Kies im Aquarium, jedoch kaum bepflanzt, jetzt war ich mir nur nicht so sicher, wie gut Kies für Pflanzen ist. Schließlich habe ich gehört, dass Pflanzen sich schwer tun sich mit den Wurzeln am Kies "festzubeissen". Aber okay, vielen Dank, werde dann wohl Kies nehmen, der eine Korngröße von 1,5-3mm hat! ^^
Die Pflanzen müssen sich nicht am Kies festbeißen, die Wurzeln wachsen in die Zwischenräume. Dort ist Wasser und versickerte Reste von nährstoffreichem Mulm usw.
Nur bei extrem grobnkörnigem Kies oder einer viel zu dünnen Schicht funktioniert es mit dem Pflanzen nicht mehr.
Also reiße ich die Pflanzen dann auch nicht raus, wenn ich mit dem Mulmsauger drüber gehe? Also sind die dort im 1-3mm Kies fest genug?
Die sind fest genug. Kies ist ja auch schwerer als Soil und liegt gewissermaßen auf dem Wurzeln drauf. Bei sehr fein wurzelnden Bodendeckern ist feinerer Kies besser.
Sehr hilfreich, danke! ^^ Dachte immer, dass die Wurzeln auf Kies nicht so guten Halt haben, wie auf rauem Soil! Gut zu wissen, dass es nicht so ist! ^^
Hallo TimonCGI,
so einen Bodengrund habe ich in meiner ganze aquaristischen Laufbahn noch nicht verwendet, geschweige denn benötigt!
Angeblich soll es ja formstabil sein
da es gebrannt ist, darum wird es wahrscheinlich auch nicht zusammenfallen!
Wenn es "ausgelaugt ist, kannst Du es ruhig drinnen lassen und dafür das Düngen mit Düngekugeln oder Düngekegel vornehmen, die an den Pflanzenwurzeln eingedrückt werden!
Flüssigdünger ist meist für Pflanzen, die ihre Nährstoffe über die Blätter aufnehmen!
Ich glaube nicht, dass es irgendwelche negativen Auswirkungen haben wird!
Das mit dem Flüssigdünger war auch mehr ein allgemeines Beispiel, wollte damit nur sagen, dass es da ja noch mehrere Möglichkeiten gibt, im nachhinein zu düngen! Ich habe gehört, dass diese Soil-Kugeln nach 1-2 Jahren aufweichen und zu staub verfallen bzw. Erde verfallen. Ich bin mir jetzt etwas unsicher. Einer hat hier mir geschrieben, dass es anfangen würde zu faulen (auch wenn ich mich frage wie das gehen soll, da ich gehört habe, dass unter Wasser nichts faulen kann). Bin etwas verunsichert!
Wie gesagt, ich habe damit selber keine Erfahrung, wohl aber mit normalem Bodengrund und es wird beim Soil, das ja gebrannter Ton ist und für den es anscheinend keine wirklichen Langzeiterfahrungen gibt, kaum anders sein, jedenfalls was die Gasbildung betrifft! Nachdem aber jetzt im Bodengrund keine Hohlräume bestehen, sehe ich auch dafür keine Gefahr!
Das einzige was negativ sein könnte wäre, dass beim setzen neuer Pflanzen, so sich das Soil wirklich auflöst, eine "Staubfahne" durch das Becken zieht, die sich aber absetzt, bzw. vom Filter angesaugt wird!
Soil ist nicht dauerhaft formstabil. Das Substrat für Wabikusas besteht meist aus einer zusammengematschten Soilkugel. Wäre es formstabil, würde das nicht gehen.
Wie gesagt, ich habe selbst keine Erfahrung damit, nur das was in dem Link steht wiedergegeben!
Am Ende des Produktionsprozesses wird aus nährstoffreicher Erde ein aktiver Bodengrund, der insbesondere durch seine dunklen, meist schwarz-braunen und formstabilen Soil-Körner oder Soil-Kügelchen bekannt ist und sich nach wie vor einer großen und ungebremsten Beliebtheit in der Aquaristik erfreut.
Es kann anfangen zu faulen. Das ist gefährlich für deine Fische wegen den entstehenden Schwefelgasen. Aber es gibt dies Absaugröhrchen für Soil. Damit kannst du den alten ekligen raussaugen und durch das Rohr auch ganz gezielt dort neuen Bodengrund runterlassen.
Okay, danke! Kannst du mir sagen wie das heißt, dieses Absaugröhrchen?
Glaube es ist eine normale Mulmglocke, wo du den Stoppfilter raushaust. Dann kommt ja der ganze Schmodder mit nach oben . Oder du benutzt eine Absaugpumpe mit einem Futterrohr dran.
Aber es gibt dies Absaugröhrchen für Soil. Damit kannst du den alten ekligen raussaugen und durch das Rohr auch ganz gezielt dort neuen Bodengrund runterlassen.
Das würde mich schon brennend interessieren, wie das gehen sollte!
Habe ich schon ein Paarmal auf YouTube gesehen. Weiß nicht wie die heißen.
Danke dir! Ich bin aber jetzt nach einigen "Diskussionen" zu dem Entschluss gekommen, lieber Kies zu verwenden, und dann einfach anderweitig zu düngen! ^^ Ist denke ich mal im Endeffekt besser so!