Apothekerin gibt falsche Auskunft, was nun?
Hallo,
meine Schwester ist in der 6.ten Woche schwanger und war letzte Woche bei der Apotheke, weil sie einen Mückenstich hatte, der ziemlich rot war und sich scheinbar entzündet hat. Die Apothekerin, die zugleich chefin war, hat meiner Schwester eine cortisoncreme verschrieben. Zuvor hat sich meine Schwester auch geäußert, dass sie in der 6ten Woche ist, die Apothekerin meinte aber dass das kein Problem wäre. Im Krankenhaus eine Woche später hat der Arzt gesagt, dass es sehr gefährlich wäre und man kein cortison aufschmieren darf die ersten 3 Monate, weil das sehr gefährlich für das Kind ist und sie im schlimmsten Fall sogar deswegen eine Fehlgeburt bekommen könnte. Was kann ich nun tun? Ich möchte rechtlich vorgehen, denn diese Frau hat uns eine falsche Auskunft gegeben. Was kann man noch tun außer rechtlich vorzugehen?
Liebe Grüße und vielen Dank!
5 Antworten
Was man tatsächlich tun kann, ist der Apotheke eine Mail zu schreiben und Ihnen mitzuteilen, dass sie einen Fehler gemacht haben und es gut wäre, dass so ein Fehler nicht nochmal vorkommt.
Rechtlich vorgehen finde ich völlig überzogen. Wäre meines Wissens auch nur dann möglich, wenn es tatsächlich zu einem gesundheitlichem Schaden gekommen ist. Und dann muß erst einmal die Verbindung von dem gesundheitlichem Schaden zu exakt dem einen Medikament hergestellt werden. Mit anderen Worte: Vergiß es!
Ich hätte übrigens NIEMALS in meiner Schwangerschaft irgendein Medikament genommen, ohne vorher nicht genaustens den Beipackzettel zu studieren. Deine Schwester sollte da in Zukunft ein bisschen vorsichtiger sein und gerade jetzt am Anfang der Schwangerschaft ganz grundsätzlich auf unnötige Medikamenteneinnahme verzichten.
Schaut euch mal auf Youtube ein paar Videos zum Thema Spitzwegerisch und Breitwegerisch an. Das hätte deiner Schwester bei dem Mückenstich viel besser geholfen und das ist ganz grundsätzlich hilfreiches Wissen, wenn man dann Mutter ist, um seinem Kind schnell mal helfen zu können.
LG und alles Gute
Ok Welche Cortisonsalbe war es denn? Weil die frei verkäuflichen sind gering dosiert. Das ist meist kein Problem die punktuell aufzutragen, auch kein Problem in der Schwangerschaft. Man soll es nur nicht großflächig anwenden. Aber ich würde gern das Präparat wissen, bevor ich mich mit meiner Aussage festlege.
In jedem Medikamentenpack befindet sich ein Beipackzettel. Da steht immer drin ob man es in der Schwangerschaft nehmen darf oder nicht.
Ich arbeite zum einen in einer Apotheke, zum anderen bin ich gerade Schwanger und hab allergisches Asthma und nehm schon die ganze Schwangerschaft über inhalativ und nasal Cortison ein. Alle Ärzte sagten, das es negative Auswirkungen haben kann, wenn man Cortison Tabletten nimmt, alles andere ist kein Problem. Mein Kind entwickelt sich auch ganz normal.
Und eine Fehlgeburt hat man deshalb noch nicht, Cortison kann sich im späteren Schwangerschaftsverlauf auf die Größe und Geburtsgewicht auswirken, wenn man es hoch dosiert nehmen muss. Soweit ich weiß. Hab jetzt nicht extra nochmal gegoogelt.
Außerdem produziert der Körper bei Stress selbst Cortison, deshalb gehört Cortison eigentlich zu den eher unkomplizierteren Arzneimitteln.
Nachtrag: Dazu kommt noch, es gibt Erkrankungen wie MS oder Rheuma, da muss man die ganze Zeit hochdosiert Cortison einnehmen und darf trotzdem schwanger werden. Will jetzt dem Arzt nichts nachsagen, aber man kann den Leuten auch unnötig Angst machen.
Erst einmal den Beipackzettel lesen und dann wird entschieden, wie weiter verfahren wird.
Die Apothekerin (dass es eine war, bezweifele ich) kann schon mal kein Medikament verschreiben. Sie kann entweder rezeptpflichtige Medikamente gegen Rezept herausgeben oder frei verkäufliche Medikamente verkaufen. Nun glaube ich, dass eine Creme nur sehr wenig Kortison enthält, die frei verkäuflich ist.
Hier sollte man die Kirche im Dorf lassen und künftig mehr Eigenverantwortung übernehmen. Es ist doch nichts geschehen. Lasst doch bitte die arme Frau in Ruhe!
Falsche Auskunft?
Bei Unsicherheit oder Fragen zur Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft ist "Embryotox" (Pharmakovigilanz- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin) die Internetseite der ersten Wahl.
Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter TherapieEine systemische oder lokale Behandlung mit Prednisolon darf nach einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung in allen Phasen der Schwangerschaft durchgeführt werden. Die Dosis richtet sich nach der Indikation und Schwere der mütterlichen Erkrankung.
Konsequenzen nach Anwendung in der SchwangerschaftBei einer selten erforderlichen hohen systemischen Prednisolon-Therapie über Wochen sollte das fetale Wachstum sonographisch kontrolliert werden. Dauert die Behandlung bis zur Geburt, muss eine Nebenniereninsuffizienz mitbedacht und gegebenenfalls therapiert werden.
Besser geeignete AlternativenPrednisolon und Prednislon sind Mittel der Wahl aus der Gruppe der Glucocorticoide für eine systemische Behandlung der Schwangeren.
Alles Gute für euch!
Das ist von Medikament zu Medikament wg. der Wirkstoffmenge und sonstigen Zusammensetzung unterschiedlich.
Schaut einfach mal auf den Beipackzettel oder frag noch besser bei der Kundenhotline des Medikamenten-Herstellers nach. Die wissen es am besten.