Angst dass das Leben nur ein Traum sein könnte?
Ich hab gerade eine Panikattacke gehabt als ich zu sehr nachgedacht hab über Realität, Existens, Solipsismus, Realitätsverlust usw. und jetzt hab ich panische Angst, dass das Leben wirklich nur ein Traum sein könnte und ich der einzige Mensch wäre HILFE
9 Antworten
Wenn man den Solipsismus spirituell versteht, dann ist er keineswegs beängstigend. Nach der Karma-Theorie erschafft jeder einzelne seine eigene Welt um sich herum. Das betrifft die Vorgänge und Ereignisse, nicht so sehr das Aussehen der Umwelt.
Kriminelle Karieren zum Beispiel fangen harmlos an mit unsozialen Gedanken ("ich darf da jetzt einbrechen, auch wenn ich jemand schade. Mir ist viel mehr geschadet worden. Das ist eine Vergeltung, die mir zusteht." Später: "Es ist mein Recht, dass ich diesen Menschen umbringe. Er hat das selbst in Schuld, weil er meine Ehre verletzt hat.").
Unseren Gedanken folgen Taten, die immer Gegenreaktionen hervorrufen (in diesem Fall provoziert der Täter, selbst ermordet zu werden oder er kommt in den Knast). Wer Wind sät, wird Sturm ernten. Auf einen bösen Gedanken folgen (meist erst später) böse Schicksalsschläge. Auf gute Gedanken folgt Glück.
Nach östlicher spiritueller Vorstellung erzeugen wir unseren eigenen (Lebens)Traum, den wir ständig durch unsere Gedanken und Taten steuern und verändern.
Das entspricht dem Konzept des Solipsismus, nur dass jeder Mensch im Bewusstseinszustand des Solipsismus lebt. Es gibt also nicht nur dich allein im Universum, indem die anderen Menschen dann nur Gegenstände deines Traumes wären. Sondern alle sind in einem gigantischen Traum miteinander verwoben. Wenn einzelne daraus erwachen (nachdem sie durch den Tod die Ebene gewechselt haben), geraten sie in eine andere, vielleicht realer anmutende Ebene. Die ist dann aber wieder ein selbst erzeugter Traum.
Und ich glaube, so war der Solipsismus auch nicht gemeint. Keiner ist allein.
Gut, dass du eine Therapie machst. Wenn du dich nämlich mit der Zeit in diese Ideen weiter reinsteigerst, kann eine Psychose entstehen.
Tja, ich kann Ängste sehr gut verstehen; rationale Ängste vor grossen Hunden, tiefen Abgründen, dunklen Gassen. Das kann man alles beherrschen, in dem man Situationen vermeidet. Aber wenn jemand Angst hat, dass die Realität bloss fiktiv und ein Traum ist, aus dem man jederzeit sofort aufwachen könnte, das halte ich schon für behandlungswürdig. Besprich das mal mit einem Fachmann. Das kann sich sonst ziemlich ins Schlechte entwickeln und dein Leben ganz mies beeinflussen.
Mach dir keine Sorgen, das ist kein Problem. Selbst wenn es so wäre, es würde nämlich keinen Unterschied machen. Alles was du erlebst bleibt real, auch wenn es nur in des Träumers Kopf wäre. Und darum kannst du dich ja auch kümmern wenn du aufwachst.
Außerdem haben ein paar kluge Leute mal errechnet, dass die Chance für ein Boltzmann-Gehirn extrem gering sind und gegen Null gehen. Inwiefern die Berechnungen stimmen kann ich zwar nicht sagen weil ich kein Experte auf dem Gebiet bin, die Leute die das gemacht haben sind es
Bist Du nicht.
Begib Dich in Therapie.
Du klingst wie jemand, der zuviel Matrix-Filme gesehen hat. Du bist höchst real und das Leben findet rings um dich herum statt.
Panikattacken zu haben ist allerdings bedenklich. Darüber solltest du mit einem Psychologen sprechen.