An die Autoren: Wie geht ihr mit Zweifeln an euren Werken um?
Habt ihr Zweifel?
8 Antworten
Klar. Jeder gesunde Hobbyautor hat Zweifel, da er nicht für die Masse schreibt (sondern für sich und eine etwaige Minderheit) und immer mal wieder die Frage aufkommen wird, inwieweit es den Aufwand lohnt, was er da tut. All die, auch hier auf GF gibt es ein paar solcher, die ohne jeden Zweifel sind, dass sie dort bedeutende Werke verfassen, auf die die Welt gewartet hat, haben ein großes Selbstwahrnehmungsproblem.
lg up
Keine Zweifel zu haben hat keineswegs notwendig mit der Annahme zu tun, das die Welt auf die eigenen Machwerke gewartet habe. Mir persönlich ist das völlig egal. Ich bin lediglich zufrieden mit meinem Ergebnis.
Zweifel und Selbtkritik sind zwei verschiedene Dinge. Einerseits bin ich beim Schreiben sehr kritisch. Einen Text, der mir wichtig ist, kann ich viele Male Überarbeiten und ändern. Der Feinschliff kann sogar jahre dauern.
Bei den Publikationen von mir, mit denen ich am Ende zufrieden bin und die ich schließlich auch selbst gut finde, habe ich am Ende eigentlich keine Zweifel. Sie geben mir Zufriedenheit. Bei den übrigen Texten, die "nur so" produziert sind, ist es mir relativ egal.
Zweifel sind ganz normal und jeder findet mit der Zeit den besten Weg damit umzugehen. An sich muss man sich folgendes immer vor Augen halten: Schreiben macht nicht reich, Schreiben macht nicht berühmt, Schreiben führt aber dazu, dass man auch schlechte Kritiken erhalten wird und man sich damit auseinander setzen muss. Als Schreiber fühlt man sich (solange man nicht ein Buch nach dem anderen raushaut) meist unzulänglich...und wie sagte eine aus dem Schreibforum letztens: Wer vergleicht, hat schon verloren :) Also orientiere dich nicht unbedingt an denen, die viel Erfolg haben...messe dich nicht mit ihnen.
Die Frage, die man sich selbst primär beantworten muss ist: Warum schreibst du? Hast du Spaß am Schreiben, also dem Prozess und an deinen eigenen Gesichten?
Mir persönlich hilft es immer mal mich mit anderen Schreibern auszutauschen :) Meld dich doch mal in einem Schreibforum an, bei Google findet man diverse. Ich selbst bin hier, da es nicht so groß, aber aktiv und familär ist: https://www.fantasy-schreibforum.com/
Zweifel habe ich bei jedem Wort, das ich schreibe. Aber ich habe gelernt, meinen inneren Lektor stumm zu schalten. Denn wenn ich nur auf ihn hören würde, gäbe es keine Geschichte zu erzählen.
Und wenn mich doch die Zweifel plagen, schlafe ich ein oder zwei Nächte darüber. Meist sind bei mir die Zweifel dann vergangen und ich kann motiviert an die Arbeit gehen.
Zweifel sind mein täglich Brot. Gewiss, mein Geschreibsel ist nicht schlecht, aber leider nicht massentauglich. Und das läuft doch im Endeffekt auf dasselbe hinaus.
Ich schreibe für mein Leben gerne und könnte es deshalb nicht ertragen, wenn mein Herzblut zerissen würde. Und das würde es im Falle, dass sämtliche Hürden genommen würden, die einer Publikation vorausgehen.
Es bedarf mehr als Talent zum erfolgreichen Schreiben. Es braucht zudem Glück und Zuversicht, idealerweise in der richtigen Verteilung. Ich habe leider nur das Talent, nicht aber Glück. Und Zuversicht habe ich schon gar nicht.