An die Autofans: Gibt es ein Auto, das ihr nicht mögt?

14 Antworten

Ich mag den VW Golf Sportsvan und die Mercedes B-Klasse nicht - meist sitzen in diesen Autos sehr alte und häufig gesundheitlich schwer angeschlagene Leute über 80 Jahren, die unsicher agieren und am besten schon längst nicht mehr fahren sollten. Ich habe damit schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht und war auch mal selbst Geschädigter eines 85-Jährigen, der natürlich Golf Sportsvan fuhr und wo bei den Ermittlungen rauskam, dass er in seinem schlechten körperlichen und geistigen Zustand schon gar nicht mehr hätte fahren sollen und dass seine Familie angeblich schon dagegen war. Als er mein Auto gerammt hat, war es nur Kunststoff und ein Versicherungsfall - aber was, wenn er einen Menschen "übersehen" hätte, so wie er mein geparktes Auto (Mercedes E-Klasse, silber-metallic; so was "übersieht" man normalerweise nicht, zudem an einer solchen Stelle) "übersehen" hat? Man will es vielleicht besser gar nicht wissen.

Solche Autos kauft sich der Opa, wenn er zu gebrechlich ist, um in seine geliebte Mercedes C-Klasse einzusteigen - und das sollte eigentlich schon zu denken geben: Wenn man sich ein bestimmtes Auto zulegen muss, um aus körperlicher Sicht überhaupt am Straßenverkehr teilzunehmen, sollte man es eigentlich sein lassen.

Ich mache einen Bogen um beide Autotypen. Früher habe ich den 190er-Mercedes aus ähnlichem Grund gemieden: Den kauften sich meistens sehr alte Opas, die keinen "großen" Mercedes mehr brauchten - selbe Altersklasse, selbe gesundheitlichen Voraussetzungen, selbe Probleme und selbe Auswirkungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Winkler123 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 21:00

Das ist regional verschieden. Hier in Köln fahren diese Leute Japaner - SUV`s oder Mercedes SUV`s / Elektro.

Neulich in einer Diskussion sagte mal wieder jemand, alle Rentner wären Pleite, kämen mit ihrer Rente nicht aus und müssten Flaschen sammeln. Hier sehe ich sie dauernd mit ihren teuren Neuwagen. In der Regel haben sie auch ein Haus.

Ich gönne Ihnen das, mich regt nur diese allgemeine, naive Fehleinschätzung mancher Leute über die Gesellschaft auf.

Sie müssen mit geschlossenen Augen durch die Gegend gehen ...

rotesand  23.11.2024, 22:07
@Winkler123

Golf Sportsvan und B-Klasse beziehe ich auf meine Heimat. Wo ich jetzt wohne, gibt es kein typisches Rentnerauto - da gibt es noch nicht mal eine Markenpräferenz. Weder ist ein Autobauer in der Nähe, noch gibt es irgendeinen Händler, zu dem alle hinrennen; koreanische Marken sieht man selten, weil es nicht mal einen Servicepartner gibt, Opel geht ganz gut, Ford auch, man sieht viele VW, Audi und Mercedes aus den 80ern/90ern/frühen 2000ern vom Audi 80 bis zum Golf IV und Passat 3BG. Aber das fährt "jeder".

In meiner Heimat war es früher dieser unsägliche 190er, den sich in der Hauptsache unfreundliche sudetendeutsche Opas gekauft haben, die sich zur Rente "mal so richtig was gönnen wollten" oder naseweise Fabrikarbeiter, die mitunter aus der Landwirtschaft kamen, ein paar Äcker zugunsten des spartanischen Basis-190ers (Vergasermotor oder 190D mit 72 PS; Viergang, eventuell Automatik; oft ohne Radio; Uni-Farbe und ohne Wärmeschutzglas) verkauft haben und Sprüche klopften wie "mir sind ja keine armen Schlucker, net", ehe man sich auf den Basis-190er sonst was einbildete.

Die fuhren dann mit Klorolle und Häkelkissen sonntags mit 70 auf der Landstraße zum Kaffeetrinken drei Dörfer weiter und waren auch menschlich in der Regel so unangenehm, dass das Klischee vom "Rentnerbenz" schneller zur Realsatire wurde, als die Fahrer aus dem 190er ohne Wärmeschutzglas rausgucken konnten.

Die haben sich den 190er in der Regel vom Munde abgespart, nachdem das irgendwann um 1970 erbaute Eigenheim bezahlt war und man jahrelang auf Urlaub und einen neuen Fernseher usw. verzichtet und sogar beim Essen sparte, indem man (ich habe es mit eigenen Augen gesehen) verschimmelte Brotecken abgeschnitten und den Rest gegessen hat, damit sie vor allen Nachbarn sagen konnten "aber mir sind keine armen Schlucker, net, weil mir fahren ja doch an gscheiten Mercedes, net". Das war der einzige Antrieb: Man wollte zeigen, was man hatte - das ist gar nicht meins, ich habe den 190er in der Hauptsache wegen seiner Fahrer nie besonders gemocht.

Und doch hatte ich mal einen, aber in den wurde ich reingequatscht, weil er angeblich ein günstiges Angebot sei - war er objektiv auch, ebenso ein typisches Rentnerauto, außen metallic-beige und innen braun mit Edelholzplatte am Schalthebel und Becker-Radio - aber ich habe ihn nach einem Tag schon wieder inseriert, weil ich das Auto irgendwie abstoßend fand. Wohlgemerkt: Den Nachfolger, die C-Klasse W202, den diese Leute wegen der "zu flippigen" Farben und weil er in der Basisversion anfangs kein Holz innendrin hatte ablehnten, an die Debatte kann ich mich erinnern, war für mich ein absolut super Auto, in dem ich mich sauwohl fühlte und das ich über zehn Jahre lang fuhr.

Wenn diese damalige 190er-Zielgruppe heute noch lebt, fährt man in meiner Heimat entweder eine um 2000 als Ersatz für den erwähnten 190er angeschaffte, inzwischen stark verkratzte und sowieso sehr rostige, silbergraue C-Klasse W203 als C180 Sauger Classic oder Elegance (der mit 129 PS) "weil mir sind ja keine armen Schlucker", auch wenn der viele Rost überall anderes befürchten lässt an so einer alten Karre ----> oder halt die B-Klasse oder den Golf Sportsvan in "Highline"-Ausstattung, damit man sich einreden kann, "weil mir sind ja keine armen Schlucker, mir sind ja anständige Leut, net". Als ob der Nachbar in der Siedlung so was sehen dürfte... aber so sind sie halt, die Leute aus diesem Milieu.

Ich gönne Ihnen das, mich regt nur diese allgemeine, naive Fehleinschätzung mancher Leute über die Gesellschaft auf.
Sie müssen mit geschlossenen Augen durch die Gegend gehen ...

Und genau das hat mich an dieser Gruppe, die im 190er hockte oder heute in B-Klasse oder Golf Sportsvan oder in einer verrosteten W203 Karre, immer schon abgestoßen - die sind so wie von dir beschrieben; sie sind nicht in der Lage, sich und ihr Umfeld korrekt einzuschätzen, regen sich über jeden auf, wissen und können alles besser, "weil mir sind ja keine armen Schlucker, mir sind ja anständige Leut, net". Nicht meine Welt!

Winkler123 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 22:36
@rotesand

Ich kenne das so, erst W 123 gefahren, dann 190er und jetzt sogar Smart. Immer eine Nummer kleiner und sogar der Smart wird als Mercedes wahrgenommen.

Heute habe ich so einen verrosteten W 203 gesehen. Ich fuhr vorbei und sah ihn in einer Parkbucht auf der anderen Straßenseite. Trotz der Entfernung konnte man große Rostflächen an der Karosserie sehen - Ich war geschockt ...

rotesand  23.11.2024, 23:40
@Winkler123

Der W203 war bis 2004 ein sehr rostfreudiges Auto, meist schon nach zwei Jahren angerostet. Oft wurden an 30.000 Kilometer gelaufenen Autos im Rahmen der Inspektionen heimlich die Türen alle erneuert!

Ab 2004 war das Thema Rost nicht mehr so dramatisch, dann aber hatte Benz zwischenzeitlich den unseligen M271 Benzinmotor eingeführt quasi mit Steuerkettenproblemen ab Werk.

Das Auto ist konzeptionell solide gemacht, aber in der Sache einfach nur ein Fall für sich und den Stern nicht wert. Ich habe das Modell bewusst nicht gekauft und nach dem sehr zuverlässigen W202 eine E-Klasse geholt. Die war aber so langweilig, dass sie mich emotional nie erreicht hat - ich habe mir daraufhin einen alten Siebener-BMW gekauft. Objektiv nicht begründbar, aber seither fahre ich wieder gern Auto.

Winkler123 
Beitragsersteller
 24.11.2024, 06:02
@rotesand

Ich habe mal einen alten Sprinter (ca. Baujahr `99) gesehen. Riesige Rostflächen außen an der Karosserie. Ich habe die Dinger damals in einer Autovermietung gefahren, als sie noch neu waren. Niemals hätte man damals gedacht, dass sie sich mal so entwickeln würden ...

Einen Sportwagen wie z. B. einen Ferrari würde ich mir niemals kaufen. Selbst wenn ich ein Millionär wäre würde ich mir keinen Ferrari kaufen, denn das ist ein reines Fun - Auto und im Alltag nicht zu gebrauchen.

Bei mir ist es immer noch der weiße VW Touareg, der mich vor nunmehr 5 Jahren durch Kurvenschneiden beinahe umgebracht hätte.

Den mag ich bis heute nicht.


Winkler123 
Beitragsersteller
 23.11.2024, 04:05

Sehr gute Antwort und sehr verständlich.

Ich habe letztens einen VW T roc als Cabrio auf einem Parkplatz gesehen. Ein Mini SUV als Cabrio? Was zur Hölle soll das?

Ansonsten übertrieben große Fahrzeuge, die offensichtlich keinen Zweck erfüllen.


Reincarnator  24.11.2024, 10:46

Cyres44, das ist meiner Ansicht nach dfas einzige attraktive Modell von VW gewesen. Wurde inzwischen eingestellt.

Cabrio-Jepps gab es ja schon lange. Aber fein straßentauglich erst mit dem International Harvester Scout. Dann kamen Mercedes G, Suzuki Vitara und Daihatsu Feroza. Schließlich hatte man vor ein paar Jahren den Wrangler etwas zivilisiert, aber erst mit dem Land Rover Range Rover Evoque war wieder ein komdortables, geländegängiges Cabrio zum volkstümlichen preis verfügbar. Dieses Konzept übernahm VW mi dem T-Roc Cabrio und einige fanden das gut.

Ich fahre lieber ein richtiges, schönes Mercedes-E-Cabrio und ein geschlossenes, 4-türiges SUV für die Familie und Reisen. Aber Paare die nur ein Auto brauchen und damit auch schlechtere Wege fahren, waren mit dem T-Roc gut bedient.

Winkler123 
Beitragsersteller
 24.11.2024, 06:58

Der sieht aus wie eine Badewanne ... Das Golf Cabrio war schicker.

Da gibt es einige.

Zunächst einmal alles was zu wenig Leistung hat, um flüssig im Verkehr mitzuschwimmen: Käfer, Renault 4, Citroen 2CV "Ente", Mercedes 200 D usw.

Dann potthässliche Autos wie Porsche Cayenne, Bentley Bentayga, Hyundai Kona, SsangYong alle, Toyota Prius u.ä.

Dann Elektroautos, da sie Ausdruck einer totalitären linksgrünen Ideologie sind.

Außerdem Autos der Marke Audi wegen des durchschnittlich hoch agressiven Fahrstils ihrer Piloten.

Was ich gerne mag, sind Autos mit einem guten Stil: kein agressives Styling der Front, schöne Linien, ausreichende bis gute Motorisierung, kein Proll-Fußballer-Ludenfaktor, kein unnötiger Lärm.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Winkler123 
Beitragsersteller
 25.11.2024, 00:23

Meine Ente brachte mich am schnellsten vor den anderen durch den Großstadtverkehr. Ich hatte bislang Autos von 28 - 286 PS. - Ein guter Fahrer kann mit jedem Auto gut mitschwimmen ...

Reincarnator  25.11.2024, 14:22
@Winkler123

Eine ENte ist eine Krankheit und sogar im dichtesten Stadtverkehr meinem Hobby-Kadett A mit 70 PS dermaßen gandenlos unterlegen, dass man sogar mit einem Pedelec noch den 2. Platz vor der Ente machen würde.

Dass man damit schnell wäre, ist nur eine Verschiebung der Wahrnehmu8ng aufgrund des infernalischen Lärms und der bedenklichen Seitenneigung.

Naja, aber ich bin es wohl, der nicht fahren kann. Schon klar.

Ich trete sofort ein Rennen mit meinem behäbigen Ford Kuga gegen eine Ente in beliebigem Geläuf an. Gerne auch auf einer Langstrecke.

Winkler123 
Beitragsersteller
 25.11.2024, 23:06
@Reincarnator

"Verschiebung der Wahrnehmung" - wenn ich alle hinter mir lasse, ist das auch "Verschiebung der Wahrnehmung" ? ... - die Ente ist ein geniales Auto, dass jahrzehntelang produziert wurde, und eines der erfolgreichsten Autos der Welt. Das Auto kennt fast jeder und ist mit der "Krücke" a la "Kadett A" überhaupt nicht auf eine Stufe zu stellen.

Ich hatte bislang in 35 Jahren 27 Autos, dazu ungezählte Dienstwagen bewegt. Ich glaube kaum, dass du da mithalten kannst...

Es waren auch diverse Opel darunter (Rekord C, Kadett E, Astra F, Corsa B, Corsa C). Den Kadett A mochte ich nie. Der wirkte immer alt. Ihn mit der charmanten, weltberühmten Ente zu vergleichen ist, Sorry, albern.

Sorry, du erinnerst mich an einen Betrunkenen, der in den 80er - Jahren mal meinen Vater zum Rennen gegen seinen Porsche 928 auffordern wollte, mit irgendeinem BMW.

Wir sind da vielleicht nicht so ganz auf einem Level ...

Reincarnator  26.11.2024, 17:17
@Winkler123

Getroffene Hunde bellen. Ich habe in den 90ern mein Studium mit einem Autohandel finanziert. Auf mich waren in den letzten 35 Jahren allein schon privat mindestens 100 Fahrzeuge zugelassen.

Nach dem Studium fuhr ich vom Vectra über A4, BMW 3, X3, Mercedes E, S und Ford Explorer alles Mögliche an Firmenfahrzeugen. Meinen letzten, einen W222 S 500, habe ich immer noch.

Privat fahre ich alle 1-5 Jahre einen anderen Drittwagen. Vom Mini bis zum 500er Benz war da schon alles Mögliche an Cabrios dabei.

Als Familienauto fahren wir seit Langem SUVs. Volvo XC 90, Mercedes ML, Ford Kuga usw. Gerade läuft mir ein GL 500 4.4 V8 Biturbo zu, der trotz seiner sprinterähnlichen Abmessungen in der STadt fixer geht als deine unsägliche Ente und dazu noch 7 Leute transportieren kann.

An Oldtimern hatte ich bislang u.a. Alfa Spider, Mercedes W123, Maserati Merak, Opel Kadett A und nun folgt eine große Flosse.

Ich kann also nicht nur "mithalten", sondern setze die Duftmarke, mein Lieber.

Dass du mit einer Ente "alle hinter dir lässt" ist Wunschdenken oder eben Wahrnehmungsverschiebung. Ohne groß Gas zu geben bin ich da mit meinem aktuellen Cabrio, einem E 200, schneller. Die Ente mit ihren 25 PS beschleunigt ja noch nciht einmal nennenswert.

Mit den Dingern kenne ich mich übrigens besser aus als mir lieb ist, denn mein Nachbar hat eine Roadster-Ente, die ich im Sommer ständig reparieren kann/muss/darf/soll. Ich kann somit sogar diese unsägliche Pistolenschaltung bedienen und was soll ich sagen? Selbst diese Ente mit strammer Maschine (habe da ein wenig optimiert) und geringerem Gewicht ist ein elender, lahmer Eimer der höchstens noch dazu taugt, für ältliche Leute ohne aktuelles Leben die sich ihre Studienzeit zurückwünschen, die Jugend zurückzukaufen.

Das Gleiche gilt natürlich für diese unsäglichen Heckmotor-VWs oder Renault 4.

Der von dir geschmähte Kadett A ist im Übrigen im Vergleich zu all diesen Althippie-Eimern das klar bessere, wendigere, schnellere und coolere Auto. V.a. mit 165/13, Rallyelampen und einem ordentlichen Vergaser. Aber der geht jetzt wieder in die Tiefgarage zu ein paar anderen Projektfahrzeugen und ich hole endlich meine Flosse ab, die trotz ihrer imposanten Abmessungen und bescheidenen Leistungsgewichts deiner Ente um die Ohren fährt.

Was die 80er betrifft: da fuhr ich Vespa. Und Porsche 928 waren schon in den 90ern keine Gegner mehr. Die habe ich auf Strecken ab 100 Km sogar mit meinem 280 SEL stehen lassen, da dieser stets zuverlässig ankam.

Dass Rennen mit solchen Autos heutzutage out sind weil einige Spinner auf diese Weise Leute umgebracht haben, steht auf einem anderen Blatt. Heute stehe ich auf Langstreckenrennen. München - Biarritz in <10 Stunden z.B. Schafft eine Ente genausowenig wie ein Tesla, aber mit einer Flosse geht das sogar total unaufgeregt. Mit dem Kadett A ginge das auch. Aber dafür bin ich zu alt.

Merke: die coolen Leute brauchen keine extremen Autos, können sich aber mit einem blicken lassen. Die anderen fahren VW, Hyundai oder Ente...