Alkohol auf Methanol überprüfen

5 Antworten

nein. Im Übrigen sind in den meisten hochprozentigen Alkoholika Methanolgehalte von 1-5 g /L enthalten. Das ist ein Abbauprocukt der Pektine, die in verschiedenen Obstsorten vorkommen.

Darüberhinaus gibt es natürlich die kriminelle Verpanschung mit Industrie-Alkohol (Methanol), was aus Unwissenheit (Dummheit) oder mit Kalkül ohne Rücksicht auf die Folgen gemacht wird.

Einen schnellen Test (einfach und billig) gibt es nicht. Man sollte den Alkohol einfach nur aus bekannten und verlässlichen Quellen beziehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gelernt ist gelernt

Nachweis nach Denigés: Eine kleine Menge der alkoholischen Lösung wird mit verdünnter Kaliumpermanganatlösung und einer katalytischen Menge konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Nach ca. 3 Minuten gibt man bis zur Entfärbung Oxalsäurelösung hinzu - wenn sie sich gelb gefärbt hat außerdem noch etwas konz. H2SO4. Hat sie sich vollständig entfärbt gibt man fuchsinschweflige Säure hinzu. Innerhalb von ca. 15 Minuten verfärbt sich die Lösung bei Anwesenheit von Methanol violett. Die Farbe ist auch bei nur 0,1% Methanol noch gut sichtbar. Ethanol stört die Reaktion NICHT!

Würde da mal nen NMR Spektrum vorschlagen oder vielleicht auch Gaschromatographie. Am besten vielleicht sogar die Kopplung beider Methoden.

93Lennard 
Fragesteller
 23.11.2011, 20:27

Und was brauche ich dazu an Materialien?

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KittyWu  23.11.2011, 20:31
@93Lennard

Ein NMR Spektrometer und ein Gaschromatographen. Findet sich an jeder guten Uni.

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cholldorff  23.11.2011, 20:53

Ganz klar keine "verhältnismäßig einfachen Methoden" ;)

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Ungenau, aber einfach: Destillieren und die Temperatur bestimmen, bei welcher das erste Produkt übergeht. Wenn die unter 78 °C ist liegt der Verdacht auf gepanschten Alkohol nahe.

cholldorff  24.11.2011, 14:00

Der Methanolgehalt dürfte ja in aller Regel äußerst gering sein, ich glaube nicht dass das so einfach funktioniert. Wenn überhaupt müsste man auf jeden Fall eine Kolonne benutzen... Aber auch da bin ich skeptisch, ob man einen Temperatursprung beobachten kann.

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cg1967  24.11.2011, 15:44
@cholldorff

Da Trinken in den Themen steht gehe ich davon aus, daß der Fragesteller auf einen gefährlichen Methanolgehalt testen will. Methanol hat eine ADI von 7,8 mg/kg, ein 50 kg schwerer Mensch kann also pro Tag knapp 50 ml aufnehmen. Wenn ich noch 10 ml aus dem Schnaps akzeptiere darf bei einer angenommenen Trinkmenge von 2 l der Methanolgehalt max. 0,5 Vol-% betragen. In obigem Aufbau 100 ml eingesetzt heißt dies, daß 0,5 ml Methanol abdestillieren können. Dies sind 10 Tropfen. Da sollte das erste Produkt vor einer Kopftemperatur von 78 °C übergegangen sein. Ein Temperatursprung wird tatsächlich nicht zu beobachten sein, aber es kommt ja auch nur drauf an, ob überhaupt ein Vorlauf entsteht.

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Ein wenig vom Schnaps mit Borsäure und konz. Schwefelsäure versetzen, anschließend die Lösung erhitzen und entzünden. Brennt sie mit grüner Flamme, hat sich Borsäuretrimethylester gebildet, welches als Nachweis für Methanol dient. Zumindest in Vorlauf konnte ich Methanol bisher damit gut identifizieren, ich weiß allerdings nicht wo die Nachweisgrenze liegt.

cg1967  25.11.2011, 01:51

Eine qualitative Analyse mit einer CMR-Substanz ist m. E. nicht "verhältnismäßig einfach".

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