Algebra: Sei H eine Untergruppe von G und es gelte gH(g^-1) ⊂ H, ist dann H ein Normalteiler?

3 Antworten

In dieser Form kannst du das Schubfachprinzip nur anwenden, wenn H endlich ist. Denn wenn du z.B. aus einer abzählbaren unendlichen Gruppe ein einzelnes Element entfernst, ist die Differenz immer noch abzählbar unendlich.

Amago 
Fragesteller
 30.12.2019, 21:52

Oke das sehe ich ein. Aber ist der Beweis für den Fall endlicher Gruppen dann korrekt?

Und hast du vllt einen Tipp wie ich ansetzen könnte um diese Behauptung für unendliche Gruppen zeige?

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MagicalGrill  30.12.2019, 22:04
@Amago

Joa, für endliche Gruppen stimmt das, soweit ich das sehe.

Für allgemeine Gruppen würde mich die genaue Formulierung der Aufgabe interessieren: Ist gegeben, dass gHg^(-1) für jedes g der Gruppe eine Teilmenge von H ist? Oder nur für ein festes g aus der Gruppe?

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Amago 
Fragesteller
 30.12.2019, 22:06
@MagicalGrill

"Es sei H ⊂ G eine Untergruppe mit gH(g^-1) ⊂ H für alle g ∈ G. Zeigen Sie, dass H ein Normalteiler von G ist."

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Amago 
Fragesteller
 30.12.2019, 22:08
@Amago

Dumme Frage, aber wäre die Formulieren "für ein festes g" nicht absolut nichtssagend, da man hier g als das neutrale Element wählen kann?

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MagicalGrill  30.12.2019, 22:10
@Amago

Das ist richtig, weswegen ich nachfragen musste: Für ein festes g wäre die Aussage nämlich einfach i.A. falsch gewesen. Aber so ist die Aufgabe immerhin lösbar ;)

Wir halten irgendein g in G fest und wollen zeigen, dass H ⊂ gHg^(-1) gilt. Definiere ferner g' := g^(-1).

Sei h ein beliebiges Element von H. Dann gilt:

h = ehe

= (gg^(-1))h(gg^(-1))

= g(g'hg'^(-1))g^(-1).

Weil aber g'Hg'^(-1) ⊂ H gilt nach Voraussetzung, ist h' := g'hg'^(-1) ein Element von H.

Daher ist h = gh'g^(-1) ein Element von gHg^(-1).

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MagicalGrill  30.12.2019, 22:18
@Amago

Kein Ding. Es ist allerdings ein wenig unübersichtlich, auf Elemente runterzugehen. Die eigentliche Argumentation, die dahintersteckt, lautet einfach:

g^(-1)Hg ⊂ H, also

H = eHe = g(g^(-1)Hg)g^(-1) ⊂ gHg^(-1).

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Du hast n.V. durch h -> g h g^-1 eine Abbildung von H nach H.

Injektivität hast du schon gezeigt. Die eigentliche Frage geht nach der Surjektivität,

Zu gegebenem h ist g^-1 h g das Urbild.

Die Abbildung ist also bijektiv und g H g^-1 = H.

Wenn gH(g^-1) eine Teilmenge von H ist und gleichmächtig zu H ist, folgt doch sofort, dass es gleich H ist. Was du ausschließen solltest, ist hingegen dass gH(g^-1) eben keine Teilmenge von H ist, dass also ghg^-1 nicht in H liegt für ein g aus G und h aus H.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterabschluss Theoretische Physik
Amago 
Fragesteller
 30.12.2019, 21:51

Aber diese Gleichmächtigkeit zeige ich doch gerade oder nicht?

Dadurch dass ich zeige, dass gh'(g^-1) = h1 und gh''(g^-1) = h1 in h' = h'' resultiert ergibt sich diese doch erst, aber meine Anfangsannahme, dass h' und h'' nicht gleich sein müssen, stellt doch die Möglichkeit in den Raum dass die linke Seite, also gH(g^-1) weniger mächtig als H ist?

Und gH(g^-1) ist doch nach Voraussetzung eine Teilmenge von H.

Bitte korrigiere mich falls ich gerade komplett auf dem Schlauch stehe

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PhotonX  30.12.2019, 21:53
@Amago

Richtig, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. Sorry, ist wohl schon zu spät am Abend!

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Amago 
Fragesteller
 30.12.2019, 21:55
@PhotonX

Haha ja oke, ja ich merk hier auch langsam schon wie mein Gehirn langsam nachgibt. Aber trotzdem vielen Dank dass du dir die Mühe gemacht hast über meine Frage nachzudenken.
Ich wünsche noch einen schönen Abend!

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