Abfluss bei altem Haus?

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es gab keine allgemein-gültige Regel für das Verlegen von Abflussrohren. Auch die Normen und Richtlinien, die heutzutage den Spielraum für technische Gestaltung relativ eng stecken, gab es vor 50 oder 100 Jahren noch nicht in dieser Form.

Jedenfalls gibt es in Mehrfamilien-Häusern Haupt-Toilettenstränge - das sind bei den übereinander platzierten Toiletten ca 25cm dicke Gußrohre. In diese wurden zumeist in den Geschoßdecken die dünneren Abfallstränge der Bade- und Küchenabflüsse eingemündet. Diese waren zumeist Blei-Abläufe und viele sind durch jahrelange Nutzung speziell durch Küchenfett (Geschirrspüler, Abwasch) meist schon "zugewachsen". Bei einem Gebrechen wird daher möglichst der gesamte Ablauf bis zur Einmündung getauscht, somit Bleiablauf durch Polokal ersetzt. Zumeist wussten die damaligen Architekten aber gut Bescheid, und es findet sich auch üblicherweise bei jedem Ablauf eine Überlüftung, d.h. ein Lüftungsrohr, das über Dach geführt wurde, damit es nicht zu Verstopfungen und Rückstaus kommt.

Nun gab es aber schon damals verschiedene Ausstattungen und Ausführungen, je nach Wohlhabenheit des Hauserrichters. Oftmals gab es in Häusern vor 100 Jahren kein Bad, jedoch ein Dienerzimmer, und nur eine Kochgelegenheit und Wasser am Gang. Diese Situation wurde dann später in relativem "Wildwuchs" je nach Möglichkeit umgebaut, oft ohne Pläne und wie es halt gerade möglich war, und es gibt deswegen häufig gar keine einheitliche technische Auflösung! Manchmal wurden die Öffnungen in der Fassade später nicht als Auslässe für Überlüftungen erkannt und zugemauert, wodurch es zu vermehrten Rückstaus bis hin zur Geruchsbelästigung in den Wohnungen kommt. Wir haben schon ziemlich viel erlebt in den hundertjährigen Häusern....

Meins ist 1936, und Sanitärkanalisation muss glaub ich einen Durchmesser von 10 cm haben (aus verständlichen Gründen - lach), während man in der Küche natürlich keine großvoluminösen Exkremente abspült, höchstens ein paar Essensreste. Mein Küchenrohr mit maximal der Hälfte, also 5 cm, läuft außen am Haus und geht dann in ein dickeres Rohr, welches dann an die Kanalisation geht.

guterwolf  09.06.2012, 23:02

heute läuft nichts mehr außen am Haus. Alles drinnen.

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Pillerchen  10.06.2012, 01:19
@guterwolf

Jaja, heute vielleicht, aber alte Bausubstanz läuft nicht zwangsläufig auf heutigen Erfordernissen.

Du fragst hier doch explizit nach alten Häusern. Mag ja sein, dass heute alles innen verlegt wird, aber bei alten Häusern ist das halt nicht immer so. Mein blödes Küchenrohr (im Erdgeschoss) kommt quasi auf gleicher Höhe draussen wieder raus, läuft einen Meter leicht abgesenkt nach links und mündet dann ins Hauptrohr (welches oberhalb dieser Einmündung nicht mehr genutzt wird) und verschwindet dann unterhalb des Bodens Richtung Kanalisation.

Freundlichen Gruß

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guterwolf  10.06.2012, 10:54
@Pillerchen

es wurde danach gefragt ob es für Küche, Bad etc. extra Fallrohre gibt und dieses habe ich bejaht - jeder Abfluss hat ein extra Rohr und die münden alle in das Hauptrohr. Ob nun bei alten Häusern erst oberirdisch und dann in den Boden ins Hauptrohr und wie seit vielen Jahren üblich, dass die Abflussrohre alle innerhalb des Hauses verlegt werden, ist doch wurscht....

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jeder Abfluss im Haus hat ein extra Fallrohr - was denkst du denn? Die münden unter der Fundamentplatte dann alle in das Hauptrohr.

Pillerchen  10.06.2012, 01:14

Das ist definitiv falsch!

Mein Küchenrohr mündet locker 50- 100 cm (habs jetzt nicht ausgemessen) über Bodenniveau ins Hauptrohr!

Freundlichen Gruß!

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guterwolf  10.06.2012, 10:50
@Pillerchen

das ist nicht falsch! Bei alten Häusern findest du so etwas oft, da gab es ja teilweise auch noch Sickergruben wo die Fäkalien eingeleitet wurden.

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OlliP 
Fragesteller
 10.06.2012, 20:16

was für dicken hat man 1906 oder 1950 (nach Sanierung üblicherweise benutzt? Fallrohr WC 12,5 und Küche/Bad 5 cm?

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