Ab wie viel Jahren macht Kampfsport Sinn?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wenn die Kinder tatsächlich genauso wie die Erwachsenen trainieren würden, dann könnte ich die Aussage des Karatelehrers verstehen. In eine gemischte Kinder-/Erwachsengruppe würde ich auch erst ein Kind ab ca 13/14 Jahren schicken - vorher hat das keinen Sinn. Die Kinder können sich für ein Erwachsentraining noch nicht lange genug konzentrieren und wollen lieber herumalbern. Dann geben sie natürlich keinen guten Partner für ernsthaft trainierende Erwachsene ab.
Kinder müssen anders trainiert werden als Erwachsene.
Vom SV-Gesichtspunkt aus betrachtet müssen Kinder auch andere Dinge trainieren. Hier sollte der Schwerpunkt mehr auf Prävention gelegt werden. Wie sollte sich ein Kind in Gefahrensituationen richtig verhalten. Die Situationen sind anders, als die, in welche man als Erwachsener kommen kann.
Gutes Kids-WT orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder und stülpt Ihnen nicht einfach Erwachsenentraining über. Beim Kids-WT wird das richtige Handeln in realistischen Gefahrensituationen spielerisch geübt. Auch das Verhalten in Konfliktsituationen mit anderen Kindern auf dem Schulhof wird besprochen und geübt. Außerdem werden natürlich die allgemeinen körperlichen Attribute, die in einem Kampf hilfreich sind (Beweglichkeit, Koordination...) mittels spielerischer Übungen trainiert.

Beim Karate kommt es noch mehr auf den Trainer an, wie in den Kindergruppen trainiert wird, als beim WT, da das WT-Programm schon direkt auf Kinder zugeschnitten ist.
In einer guten Kindergruppe für Karate werden ebenfalls die Fähigkeiten, die für einen Kampf notwendig sind spielerisch geschult. In wieweit der Trainer aber auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern eingeht, ist dort jedem Trainer selbst überlassen. Ich wüßte nicht, dass es da eine spezielle Kinderprüfordnung gibt - sprich, ob Kindern anderes Wissen vermittelt wird, wie den Erwachsenen.

Mein Fazit:
Kampfsport/ Kampfkunst für Achtjährige macht nur Sinn, wenn dort auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird und spielerischer trainiert wird, als bei den Erwachsenen.

Besuche mit Deinem Sohn am besten kostenlose Probetrainings bei den entsprechenden Vereinen oder Schulen, und laß Dir die Schwerpunkte vom Trainer erläutern. Ist er sich bewußt, dass Kinder anders unterrichtet werden müssen? Hat Dein Sohn Spaß am Training? Dann hast Du eine gute Entscheidungsgrundlage.

P.S.: Ein Traininig wie es manchmal aus Japan/ China gezeigt wird, halte ich keineswegs für kindgerecht. Es ist zwar beeindruckend, was die Knirps leisten können, aber ich habe auch Reportagen gesehen, mit welchen Mitteln und zu welchem Preis trainert wird. Soetwas können sich nur superehrgeizige Eltern für Ihre Sprößlinge wünschen, denen es egal ist, wie das Kind sich dabei fühlt.

Momo1965  14.09.2011, 21:55

Eine SUPER-Antwort! DH!!! :-)

Ich recherchiere gerade im Internet, weil mein 11-jähriger Sohn gerne eine Kampfsportart erlernen möchte. Dabei stieß ich auf die Seite von Kids-WT und bin wirklich beeindruckt, wo da die Schwerpunkte gesetzt werden. Dass das Training der Kids gesondert und in seiner Art abgekoppelt stattfindet bestätigt Deine Theorie!

Dein Beitrag war für mich auch sehr hilfreich..... aber von mir kann es leider nur ein Däumchen geben... :-)

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Blödsinn, man merkt, dass er keine Ahnung vom Kindertraining hat. Ich unterrichte zwar Judo, aber die Kinder sind mit 6 - 7 Jahren durchaus in der Lage sich zu konzentrieren. Der Unterschied zum Karate liegt eher darin, dass die Kinder sich eigentlich ab dem ersten Training schon wirklich körperlich auseinandersetzen können (kommt dem Raufbefürnis entgegen) und das Training nicht nur in statischen Übungen abläuft, wie beim Karate. Daher ist beim Karate etwas mehr Konzentration der Kinder bzw. Einfühlungsvermögen des Trainers bez. der Trainingsgestaltung (z.B. Spiele einflechten) erforderlich. Aber mit 8 Jahren sollte das funktionieren. Die Arbeit mit kleineren Kindern hat andere Anforderungen als die Arbeit mit Älteren oder Erwachsenen. Viele Trainer scheuen das.

volkri  06.05.2010, 07:35

Sollte übrigens Raufbedürfnis heißen ;o)

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Ich kann die frage auch mit einem klaren ja beantworten. Wir

bieten selbst Kindertraining an und haben die Kinder in folgende
Altersgruppen eingeteilt.

6-8 Jahre , 8-12 Jahre und 12 -16 Jahre.

Natürlich kann man von einem 6-jährigen Kind nicht die gleiche
Einstellung erwarten wie von einem älteren. Aber wenn man das Training
Kindergerecht abstimmt und einen spielerischen aber doch auch
disziplinierten Zugang in die Kampfkunst legt, kann man eine gute Basis
schaffen von dem die Kinder sehr profitieren können. Wichtig ist es
einfach die Kinder zu motivieren. Da hab ich Glück, dass mir das immer
sehr gut gelingt.

http://www.kampfkunst-konzepte.at/kinder-kampfkunst-selbstvert.html

DonHoolio  16.05.2017, 22:10

Ja, bin der gleichen Meinung. Sehr gut erklärt. Danke für den Link. 

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Vielleicht solte es dein Sohn erst mal mit Judo versuchen. Da gibt es viele Vereine die das für Kinder in Alter deines Sohnes anbieten.

Das ist mehr vom Trainer als von der Kampfkunst selber abhängig. Sucht Euch einen Verein in Eurer Nähe, die viele spezielle Kinder- und Jugendkurse anbieten. Da seid Ihr dann vermutlich richtig aufgehoben.

Es sollte auch zumindest eine Trennung zwischen den Kinder- und den Jugendkursen stattfinden, d.h. nicht 8-jährige mit 16-jährigen zusammengewürfelt werden. Diese Altergruppen passen nicht wirklich zusammen und meistens wollen sich die Jugendlichen auch irgendwann von den Kindern abgrenzen.