Ab welcher Länge eines Lan Kabels kann man mit Datenverlust rechnen?

6 Antworten

"Datenverlust" sollte es eigentlich überhaupt nicht geben - dazu sind eine Menge Sicherheits- und Kontrollmechanismen in sämtlichen Netzwerktechniken und Protokollen eingebaut, die solches verhindern.

Du meinst wohl, dass irgendwann einmal einfach kein Datentransport mehr möglich ist und das stimmt natürlich. Aber ab welcher Länge das eintritt, dafür gibt es keine klare Antwort - da bekommt die Antwort von LiLiWantsGF von mir ein DH, denn genau so ist es :-)

Was man von der Norm her sagen kann: Jedes Netzwerkkabel (Cat.5, usw.) ist auf mindestens 100m Länge für volles Gigabit zertifiziert. Es gibt also eine klare Abgrenzung nach unten - aber nicht nach oben. Ich selber habe schon Kabel mit über 120m Länge in einer sehr schlechten Umgebung (Industriehalle mit starken Hochspannungsleitungen im gleichen Trassee...) installiert und auch da lief noch alles absolut fehler- und verlustfrei. Aber eben - Garantie bekommst du dafür nicht :-)

Bereits ab dem ersten Zentimeter. Das hängt von vielen Faktoren ab wie

  • Qualität des Kabels (sollte schon Cat 5e oder besser sein)
  • Qualität der Stecker (wird gerne übersehen und betrifft den ersten Zentimeter)
  • Stärke der äußeren elektromagnetischen Störstrahlungen
  • Verlegung des Kabels. Zu Enge Biegungen und scharfe Knicke schädigen den Kabelschirm

Alles im Allem ist aber eine Lan-Kabelverbindung weniger störanfällig als WLAN oder PowerLine. Wer es ganz stör- und abhörsicher haben will verwendet Lichtwellenleiter.

Ethernet mit Twisted Pair-Kabeln ist bis Gigabit-Ethernet bis zu einer Segmentlänge von 100 Metern definiert. Datenverluste treten da gar nicht auf. Mindestanforderung an das Kabel ist Cat5. Oberhalb von 100 Metern ist die Dämpfung des Kabels zu hoch, sodass Bitfehler und dadurch Datenverluste auftreten können. Glasfaserverbindungen erlauben größere Reichweiten, haben im haushaltsüblichen Umfeld aber keine Bedeutung.

Ab 100 m wird der Einsatz eines Repeaters empfohlen. Wenn du deutlich drüber gehst, wird die Dämpfung auf dem Kabel zu groß und es kommt einfach keine Verbindung mehr zu stande. Datenverlust wird durch das Protokoll abgefangen. Falls Daten "verloren" gehen, dann wird das bemerkt und die Daten werden erneut gesendet.

user353737  20.02.2014, 12:28
Ab 100 m wird der Einsatz eines Repeaters empfohlen.

Was ist ein Repeater? Meinst Du einen Hub? Der führt in der Regel zum Half-Duplex-Betrieb, abgesehen gibt es Hubs kaum noch zu kaufen. Natürlich kann man auch einen Switch zwischenschalten, der verstärkt das Signal auch wieder.

Datenverlust wird durch das Protokoll abgefangen. Falls Daten "verloren" gehen, dann wird das bemerkt und die Daten werden erneut gesendet.

Was ist denn "das Protokoll"? Ethernet fängt keinen Datenverlust ab. Was weg ist, ist weg. Für IP gilt das gleiche, für UDP ebenfalls. TCP hingegen sorgt für erneutes Senden.

0

Es ist bei jeder länge mit Datenverlust zu rechnen. Frage ist nur, wie hoch bzw. ab wann kommt am ende (ohne Reater) kein signal mehr an. Meine das wäre nach 100m.

user353737  20.02.2014, 12:28
Es ist bei jeder länge mit Datenverlust zu rechnen.

Sicher nicht.

0
Pacefalcon  20.02.2014, 16:57
@user353737

Sicher wohl. :) Bei jeder Übertragung, verliert der Rechner Datenpakete. Daraufhin wird das Datenpaket wieder nachgesandt. Ein Datenverlust ist also immer vorhanden! Ein Paket, was bei der Post verloren geht und nachgeschickt wird, ist dennoch verloren gegangen! :-P

1
user353737  20.02.2014, 18:26
@Pacefalcon

Wie kommst Du darauf, dass der Rechner bei jeder Übertragung Datenpakete verliert? Das ist doch Unfug. Die Applikation produziert Daten, die werden durch die Netzwerkschichten auf die Netzwerkschnittstelle durchgereicht und landen dort im Ausgangspuffer. Von dort aus werden sie auf die Leitung getakten. Wo, bitteschön, gehen da Daten verloren? Auf der anderen Seite landen die Daten auf der Schnittstelle, kommen in den Eingangspuffer und werden nach diversen Prüfungen über die Netzwerkschichten zur Applikation hochgereicht. Wo, bitteschön, gehen dort Pakete verloren? Wenn bei jeder Datenübertragung Pakete verloren gehen, ist das ein Fehler, den es zu beseitigen gilt. Außerdem: Paketverlust ist noch etwas anderes als Datenverlust. Die Nachsendung im Netzwerk erfolgt aufgrund verlorener Pakete, es wird eine Kopie nachgeschickt. Wenn bei der Post etwas verloren geht, ist es weg. Nachsendung gibt es nur, wenn etwas auf den falschen Weg geraten ist oder wenn der Empfänger umgezogen ist und einen Nachsendeantrag gestellt hat. Da geht also nichts verloren, es wird nur ein Umweg gegangen.

0
bmke2012  20.02.2014, 22:08
@Pacefalcon

@Pacefalcon

Immerhin einer der bei der EDV-Schulung aufgepasst hat. Es gibt keine fehlerfreien Kommunikations- und EDV-Systeme. Deshalb wird ein erheblicher Aufwand bei der Fehlerkorrektur durch übergeordnete Protokolle wie TCP betrieben.

1
Pacefalcon  21.02.2014, 09:57
@user353737

Nunja. Wenn es keinen Verlust bei Datenübertragung geben sollte. Warum werden dann Prüfsummen überhaupt mitversandt? Wäre ja laut deiner Definition dann unnötig. Du schreibst ja selbst, dass die geprüft werden. Fehlerhafte, Falsche der Verlorene Pakete werden dann beauftragt nachgeschickt zu werden. Gerade bei der Übergabe bei den Schichten kann es da gerne zu Übertragungsfehlern kommen. (Gerne auch von OSI 8 auf OSI 7) ;-) Alleine der vorhandne Leiterwiderstand kann dabei schon zu Datenverlust führen.

Mit der Post war es auch nur ein Beispiel zur Verdeutlichung!

0
user353737  21.02.2014, 11:52
@Pacefalcon
Nunja. Wenn es keinen Verlust bei Datenübertragung geben sollte. Warum werden dann Prüfsummen überhaupt mitversandt?

Natürlich sind Bitfehler in der Übertragung nicht ausgeschlossen. Sie sind aber die Ausnahme und nicht die Regel, wie Du behauptest.

Gerade bei der Übergabe bei den Schichten kann es da gerne zu Übertragungsfehlern kommen.

Sorry, wenn innerhalb des Netzwerkstacks im Gerät bei der Übergabe von Schicht zu Schicht Fehler passieren, solltest Du das Betriebssystem wechseln. Dort kommt das definitiv nicht wirklich vor. Wenn Daten verloren gehen bzw. bei der Übertragung beschädigt werden, dann sind das Bitfehler, die auf dem Medium passieren. Oder aber irgendwo laufen Puffer über, aufgrund von überlasteten Geräten. Eine Verallgemeinerung, dass bei jeder Datenübertragung Fehler auftreten, ist auch in diesen Fällen Unsinn.

(Gerne auch von OSI 8 auf OSI 7) ;-) Alleine der vorhandne Leiterwiderstand kann dabei schon zu Datenverlust führen.

Wir sprechen hier von Strukturen im Mikrometerbereich, wenn überhaupt. O.k., zur Netzwerkschnittstelle kommen wir in den Zentimeter- oder Dezimeter-Bereich hinein. Wenn der Leiterwiderstand da so groß ist, dass durch Dämpfung das Signal-Rausch-Verhältnis so schlecht wird, dass es zu Bitfehlern kommt, solltest Du einfach mal leitende Materialien einsetzen.

Mit der Post war es auch nur ein Beispiel zur Verdeutlichung!

Der Vergleich hinkt so derart, dass es nicht der Verdeutlichung dienen kann.

0
Pacefalcon  24.02.2014, 09:00
@user353737

Nunja. Einiges davon hat schon Kopf und Fuß.

Jedoch kann und darf man nie davon ausgehen, dass die Datenübertragung wirklich zu 99% oder gar zu 100% funktioniert. Theoretisch hört sich das alles immer gut an. Am Anfang eines Kabels wird das Signal eingegeben und am Ende kommt es wieder raus.

So Einfach ist es nicht. Es liegt immer noch Restpannung am Kabel an. Ein wirkliches 0 wird man in einem betriebenen Netzwerk. Zudem kommen weitere Faktoren dazu, wie zum Besipiel Stromleitungen, die durch das Magnetische Feld die Übertragung beeinträchtigt. Klar die LAN-Kabel sind abgeschirmt jedoch nur bis zu einen bestimmten grad.

Und sind es nicht gerade die nicht-leitenden Materialien, die eine sichere und schnellere Übertragung hervorbringen?

Gerade die Strukturgrößen sind ein hohes Problem. Auch wenn aufgrund der Struktur der Wiederstand klein sein sollte, kann hier auch nur eine geringe Leistung übertragen werden und sind daher auch Störungsanfälliger.

0
user353737  24.02.2014, 14:56
@Pacefalcon
Jedoch kann und darf man nie davon ausgehen, dass die Datenübertragung wirklich zu 99% oder gar zu 100% funktioniert.

Natürlich treten ab und an Übertragungsfehler auf. Sie sind jedoch nicht an der Tagesordnung. Schau mal auf die Fehlerzähler eines Interfaces an einem Switch. Übertragungsfehler tauchen da als CRC-Fehler auf. Die stehen auch nach langer Betriebszeit bei 0 oder nahe bei 0. Das passt nicht zu Deiner Aussage "Es ist bei jeder länge mit Datenverlust zu rechnen".

So Einfach ist es nicht. Es liegt immer noch Restpannung am Kabel an.

??? Gehst Du wirklich davon aus, dass eine 0 mit 0 Volt und eine 1 mit x Volt auf dem Kabel dargestellt wird? Dann solltest Du mal wieder in IEEE 802.3 etc. hineinschauen.

Ein wirkliches 0 wird man in einem betriebenen Netzwerk. Zudem kommen weitere Faktoren dazu, wie zum Besipiel Stromleitungen, die durch das Magnetische Feld die Übertragung beeinträchtigt.

Wenn Du Stromleitungen auf Kuschelkurs mit nicht abgeschirmten Leitungen in einem Kabelkanal führst, kann das schon mal zu erhöhter Fehlerrate führen. Es gibt jedoch Dinge, die man einfach nicht macht.

Klar die LAN-Kabel sind abgeschirmt

Kommt darauf an, ob man UTP oder STP o.ä. nimmt.

0
Pacefalcon  25.02.2014, 09:27
@user353737

Interessant. du sagst zwar, es kann zu Übertragungsfehlern kommen kann bei jeder Kabellänge. Aber es ist nie mit einem Datenverlust zu rechnen?
Solltest darüber nochmal nachdenken! Ich sag ja in erster Linie dass man damit rechnen sollte, das es zu Fehlern kommen könnte. Ein Regelfall ist damit nicht ausgesagt.

Wenn man sagt, dass man mit rechnen muss, dass es im Winter schneit, heißt es nicht, dass es auch wirklich schneien muss. (Danke Winter 2013/2014!) Vorsorge trifft man dennoch. (Ich hoffe das das Beispiel diesmal passend ist auszusagen, was ich meine!)

Ich gehe nicht davon aus, dass 0 wirklich bei 0 ist. Hatte die Möglichkeit mal eine 0 und eine 1 mir an einem entsprechenden Messgerät anschauen zu dürfen. Hab nur nicht mehr im Kopf, welche Spannungen es genau waren. Ich meine, dass bei 0 eine Spannung von ungefähr 1V rum anlagen. Bei einer 1 um die 5V. (War Mikrosysteme. Kann im Netzwerk höher sein. Weiß ich jetzt grad nicht)

Finds interessant, dass du gerade mit der IEEE 802.3 kommst. Gerade da solltest du dir CSMA/CD mal anschauen. http://de.wikipedia.org/wiki/Carrier_Sense_Multiple_Access/Collision_Detection

Wenn Du Stromleitungen auf Kuschelkurs mit nicht abgeschirmten Leitungen in einem Kabelkanal führst, kann das schon mal zu erhöhter Fehlerrate führen. Es gibt jedoch Dinge, die man einfach nicht macht.

Sag das mal den Anwendern da draußen!

0
user353737  25.02.2014, 13:55
@Pacefalcon

Interessant. du sagst zwar, es kann zu Übertragungsfehlern kommen kann bei jeder Kabellänge. Aber es ist nie mit einem Datenverlust zu rechnen?

Lies mal bitte genau. Ich habe nie behauptet, dass es nie zu Übertragungsfehlern kommt. Ich habe auch nie behauptet, dass Übertragungsfehler nicht zum Datenverlust führen. Ich sage nur, dass Deine Behauptung, es komme bei jeder Übertragung zu Fehlern (" Bei jeder Übertragung, verliert der Rechner Datenpakete."), falsch ist.

Solltest darüber nochmal nachdenken! Ich sag ja in erster Linie dass man damit rechnen sollte, das es zu Fehlern kommen könnte. Ein Regelfall ist damit nicht ausgesagt.

Die Formulierung "Bei jeder Datenübertragung verliert der Rechner Datenpakete" ist ja wohl eindeutig ein Regelfall. Wenn Du Deine Aussage dahingehend korrigierst, dass Übertragungsfehler und damit verbundene Datenverluste die Ausnahme sind und nicht die Regel, sind wir ja gar nich so weit voneinander entfernt. Zur Quantifizierung von Übertragungsfehlern empfehle ich noch einmal einen Blick auf die Fehlerzähler z.B. eines Switches.

Ich gehe nicht davon aus, dass 0 wirklich bei 0 ist. Hatte die Möglichkeit mal eine 0 und eine 1 mir an einem entsprechenden Messgerät anschauen zu dürfen. Hab nur nicht mehr im Kopf, welche Spannungen es genau waren. Ich meine, dass bei 0 eine Spannung von ungefähr 1V rum anlagen. Bei einer 1 um die 5V.

Schau Dir mal die Kapitel über die Modulationen in den IEEE-Standards an, Stichwort z.B. PAM.

Finds interessant, dass du gerade mit der IEEE 802.3 kommst. Gerade da solltest du dir CSMA/CD mal anschauen. http://de.wikipedia.org/wiki/Carrier_Sense_Multiple_Access/Collision_Detection

Wenn ich mir IEEE 802.3 anschauen möchte, dann mache ich genau das und schaue nicht bei Wikipedia. ieee.org ist mein Freund, wenn ich in solchen Standards wühlen möchte. ietf.org ist mein Freund für RFCs.

0