Ab wann ist man ein Nazi?

18 Antworten

Ich denke, dass das persönliche Definitionen sind. Manchmal wird man erst ganz spät als Nazi beschimpft, manchmal auch, wenn man nur eine Bemerkung macht, die man vielleicht ganz anders gemeint hat. 

Ich halte mich da auch eher raus - macht am wenigsten Ärger ;-)

Abahatchi  07.01.2016, 22:14

Ich denke, dass das persönliche Definitionen sind.

So einfach kann man sich es auch nicht machen, Nazi ist die Kurzform von Nationalsozialist. 

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Was heißt denn "kritisch"?

Ich habe mich mit diesem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt, die Leute schreiben auf Facebook zum Beispiel sowas wie "Bei denen sollte man die Gaskammern wieder anschalten" und kleiden diese Äußerungen dann mit den Federn der Kritik, was de Facto vollkommen schwachsinnig ist.

Wenn du wirklich Kritik übst, dann finde ich das in Ordnung - zwar werde ich dir bestimmt nicht immer zustimmen, aber deshalb bist du kein Nazi.

Kritik sollte aber immer auch Verbesserungsvorschläge beinhalten und vor allem auch die Gegenposition respektieren können. Wer nur "Raus mit denen" schreit, der ist sichtlich begrenzt, denn so einfach funktioniert die Welt nicht und man sollte sich mit dem Menschen auseinandersetzen, der hinter dem Begriff "Flüchtling" steckt. Viele von diesen Menschen suchen zum Beispiel nur ein neues Leben, aber werden mit irgendwelchen Schurken in eine Schublade gesteckt.

Wenn du aber mit irgendwelchen rassistischen Sprüchen kommst, dann musst du mit einem Gegenwind rechnen. 

Nazi ist zurecht ein Schimpfwort, denn niemand wird als Nazi geboren, und wer sich dazu macht, muss den Schimpf ertragen.

Es versteht sich von selbst, dass Nazis sich ungern selbst so nennen oder betiteln lassen, weil dieser Begriff an das Versagen derer erinnert, in deren Tradition sich Nazis stellen und das Versagen leugnen und sogar wiederholen wollen. Sie identifizieren sich mit der NS-Argumentation.

Wer also die gleichen Arumente der Nationalsozialisten benutzt um andere aus- oder abzugrenzen, sich der gleichen Rhetorik oder Handlungsweisen bedient, der wird zurecht als Nazi betitelt. Wer das nicht will, sollte sich im Denken und Handeln von Nazis unterscheiden. Wie man hier ja an einigen Beiträgen sehen kann, fällt das offensichtlich einigen schwer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen

mittlerweile jeder der bisschen kritisch über das System was sagt,

also man wird in die Schublade gesteckt "der ist Nazi, hat rechtes Gedankengut"

Ich denke, dass man kritisch zum Thema "Flüchtlinge" sein kann - ohne gleich ein Nazi zu sein. Wenn deutsche Flüchtlinge ins Land strömen würden, wäre man genauso kritisch. Der Flüchtlingsstrom hat ja nicht unbedingt etwas mit der politischen Gesinnung zu tun, sondern damit das der deutsche Staat überfordert ist und sich diese Überforderung auf das ganze Volk auswirken kann. Davor hat die Bevölkerung Angst und natürlich vor anderen Dingen.

Das man sofort als Nazi beschimpft wird, wenn man seine Ängste äußert liegt in unserer Geschichte und die wird uns immer verfolgen, ob wir das nun wollen oder nicht.