520€ um ein Fettknötchen zu entfernen?

5 Antworten

Lege artis wäre zuerst eine Feinnadelprobe aus der Umfangsvermehrung zu entnehmen, um eine Einschätzung zu bekommen, um was es sich tatsächlich handelt, denn danach wird entschieden, ob sie entfernt werden muss und wie groß der Schnitt werden muss.

Wenn es sich tatsächlich um ein Lipom (Fettknubbel) handelt, würde ich die Entscheidung über die Entfernung davon abhängig machen, wo es liegt und ob es eine Wachstumstendenz zeigt. Liegt es an einer störenden Stelle für deine Katze oder neigt dazu größer zu werden, würde ich es entfernen lassen.

Wenn es sich doch um einen bösartigen Prozess handelt, sollte ein Staging (Röntgen, Ultraschall) durchgeführt werden und entschieden werden, wie groß der Schnitt werden muss, um kurativ (heilend) zu operieren. Wenn der Schnitt zu klein ist, bleiben Tumorzellen zurück und es ist eine erneute OP nötig (die bösartigsten Zellen liegen am Rand des Tumors), was die Katze unnötig belastet.

Zu den Kosten selbst: Dieser Preis für eine Tumor-OP ist durchaus realistisch, würde gefühlsmäßig sogar schätzen, dass es sich um den einfachen GOT-Satz handelt. Da Tierärzte an die GOT gebunden sind und diese nicht unterschreiten dürfen, bedeutet ein günstigerer Preis immer das Weglassen von Leistungen wie z.B. eine Intubation, Monitoring, Inhalationsnarkose, Venenkatheter, etc. Man kann eine Narkose natürlich auch intramuskulär verabreichen, ist jedoch deutlich schlechter bzw. gar nicht zu steuern, auch was die Verabreichung von Notfallmedikamenten angeht - wenn man jedoch auch kein Monitoring verwendet, braucht man auch keine Notfallmedikamente, denn dann bekommt man den Notfall ohnehin erst mit, wenn es evtl. schon zu spät ist. Man sollte dringend von der "Geiz ist geil" Mentalität wegkommen, denn es geht hier um Lebewesen, die inzwischen - im Idealfall und wie auch von den Haltern erwartet wird - dieselbe medizinische Versorgung wie wir Menschen erhalten. Und die muss nunmal auch bezahlt werden.


Nklein285 
Fragesteller
 02.05.2024, 19:29

Ich habe nie behauptet, dass ich aus Geiz diesen Preis nicht zahlen wollen würde. Ich habe mich lediglich gefragt, wie dieser Preis zustande kommt und wollte mein Tier nicht unnötiger Weise so einem großen Stress aussetzen. Auch bin ich nicht mit dem GOT-Satz bekannt und wurde darüber auch nicht aufgeklärt. Mir wurde lediglich gesagt, dass dies der Preis ist und ich im Laufe der Wochen eine Rechnung zugeschickt bekomme. Da ich also kein Experte in diesem Bereich und nicht angemessen aufgeklärt worden bin, habe ich nach den Erfahrungen anderer gefragt.

Der Preis wurde noch am selben Tag beglichen, meine Katze wurde am nächsten Tag erfolgreich operiert und allen geht es gut.

Trotzdem danke für die Aufklärung

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Laurelina  03.05.2024, 10:07
@Nklein285

Der erste Teil der Antwort war auch weniger auf dich bezogen als vielmehr auf die Mehrzahl der Antworten hier. Es freut mich, dass deine Katze den Eingriff gut überstanden hat.

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Ich wüsste nicht was da den Preis rechtfertigen sollte und ich persönlich würde den auch nicht bezahlen.


Laurelina  30.04.2024, 20:15

Die GOT rechtfertigt den Preis. Ein niedrigerer Preis bedeutet schlechtere medizinische Versorgung, frei nach de Motto "mal schauen, ob mein Tier die Narkose überlebt".

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Bei z.B. Medivet, ist das leider ein normaler Preis 😅

Ein Röntgen + Narkose kostet dort bereits 460€, also kann ich mir vorstellen, dass 520€ fürs entfernen eines Fettknötchens, je nach Tierarzt, ein normaler Preis ist

Die Tierarztkosten sind generell deutlich gestiegen. Von daher ist der Preis leider normal.

da würde ich mir eine zweite Meinung einholen,

Mein Hund hat auch so einen Knoten an der Seite. Seit Jahren. Als die TÄ meine Hündin mal wegen einer "Darmgrippe" untersuchte, hat sie den festgestellt. Ich wusste aber vorher, dass er da war. Sie hat nur abgewunken und "harmlos" gesagt. (Die Darmgrippe war auch nach einem Tag weg.)