Wie viel "Einmischung" in Privates ist Ok von Kollegen?
Ich arbeite in einem mittelgroßen Familienbetrieb.
Wir haben einen Lagerristen der schon viele Jahre hier tätig ist. Er hatte vor einigen Jahren ein ziemliches Alkoholproblem. War jetzt aber die letzten 2 Jahre trocken und in Therapie. Er ist sehr offen mit dem Thema umgegangen und das wurde auch allgemein von den Kollegen sehr begrüßt.
Es bringt zum Geburtstag jetzt zb keiner mehr Torten mit Alkohol-Füllung mehr mit und die obligatorische Flasche Sekt ist komplett verschwunden.
Jetzt hat er aber familiären Stress (ist alleinerziehender Vater einer 15 jährigen und die ist jetzt wahrscheinlich schwanger und möchte die Schule abbrechen). Er meldet sich jetzt oft "krank" oder ist auch mal gar nicht erreichbar.
Unsere Geschäftsleitung ist bei dem Thema schon sehr sehr geduldig - da ist halt die Frage, ob man ihm mit "zu viel" Geduld und Entgegenkommen nicht mehr schadet als nutzt. Ja, er soll keine Angst haben, sofort auch noch seinen Job zu verlieren.
Aber sich zu sicher zu sein ala "die werfen mich schon nicht raus", ist auch nicht hilfreich wenn er dann immer weiter abstürzt.
Was ist eure Meinung dazu?
7 Antworten
ich sehe keinen Grund, warum eine sozial kompetente Person nicht auf den Lageristen zugehen sollte (Besuch zuhause) und schaut, ob Hilfe geboten ist und wenn ja, in welcher Art und Form.
Ich finde,für seine Arbeit sollte man erreichbar sein,wenigstens zurückrufen
Da dein Beitrag schon eine Weile her ist, weiß ich nicht, ob du schon eine Antwort auf deine Frage gefunden hast. Falls nein - vielleicht kann dir z. B. die Sucht & Drogen Hotline weiterhelfen: https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/service/beratungsangebote/
Falls du dich dazu entschließt, deinem Kollegen Hilfe anzubieten und er Anlaufstellen im Hinblick auf die evtl. mögliche Schwangerschaft seiner Tochter haben möchte, melde dich gerne, sofern du Infos zu Beratungsangeboten/Info-Links haben möchtest.
Alles Gute für dich!
Tut mir leid, kommt mir nicht so rüber, als würdest du dir wirklich sorgen machen. Sonst würdest ihn versuchen zu kontaktieren, Hilfe anbieten. Du unterstellst in deinem Post automatisch, er wäre rückfällig geworden und sei sich zu sicher, dass ihn eh niemand rauswirft. Du weißt es aber nicht sicher. Es kann sein, muss aber nicht sein. Nicht jeder trockene Alkoholiker wird direkt rückfällig. Das klingt mir zu sehr nach Unterstellungen ohne Fakten. Du weißt doch die Gründe nicht mal. Die Tochter ist schwanger und will die Schule abbrechen. Klar sind das Sorgen. Wenn du WIRKLICH helfen willst, dann geh auf ihn zu und erfahr erst mal die Ursachen!
Es wäre gut, die GL würde da mal "Hilfe anbieten" - Es ist mehr als wahrscheinlich, dass er einen Rückfall hat.
...und NEIN: er wird ja bezahlt und wenn er nicht arbeitet, müssen andere seine Arbeit mitmachen - Auf die Dauer ist das eine sehr schlechte Situation für den Betrieb, die Kollegen, die GL und für ihn selbst.
Gerade weil er lange dabei ist, fände ich es aber besser, die GL kümmert sich darum und nicht einer der Kollegen - Was anderes ist es, wenn die GL sich da feige raushält (was ich nicht hoffen will)
Grundsätzlich gebe ich dir Recht.
Aber die Geschäftsleitung sind zwei recht distanzierte Damen die mit der eigentlichen Arbeit, vor allem im Lager, nicht wirklich alltägliche Berührungspunkte haben.
Würde die Nachricht "wir machen uns Sorgen um dich" von einem der ihm beruflich eher gleich gestellt ist, nicht wahrscheinlich weniger als Belehrung aufgenommen werden?
Was denkst du darüber?