Wie merkt man, ob man Depressionen hat?
Jeder ist ja mal schlecht drauf, traurig oder so. Aber was genau sind die Anzeichen von einer Depression?
Einfach wenn diese gefühke heftiger sind, man eher suizidgrdanken hat oder woran erkennt man, dass man selber oder eine Person Depressionen hat?
Woher kommt diese Krankheit?Und ist sowas heilbar?
Und was passiert, wenn es nicht behandelt wird?
8 Antworten
Hallo Trop86,
bedenke bitte, dass man seine Empfindungen nicht immer richtig einschätzen kann, besonders wenn es in den Bereich der Psyche geht! Seelische Erkrankung können sehr komplex sein und als Laie ist man nicht in der Lage, diese auseinanderzuhalten. Eine sichere Diagnose kann nur ein Arzt stellen!
Was Depressionen betrifft, sie sind nicht nur ein vorübergehender Zustand, sondern eine ernste psychische Erkrankung, die unbedingt fachlich behandelt werden sollte! Es gibt eine Reihe typischer Symptome, die zwar eine gewisse Orientierung geben können; sie sollen jedoch keiner Eigendiagnose dienen! Dazu zählen u.a. folgende:
- Anhaltend pessimistische und negative Gedanken
- Das Gefühl, das Leben sei sinnlos und es bestehe absolut keine Aussicht auf Besserung
- Neigung zu Suizidgedanken
- Konzentrationsstörungen und Unsicherheit bei Entscheidungen
- Man kann sich zu nichts aufraffen und ist schnell erschöpft
- Nachlassen der Libido
- Appetitlosigkeit
- Ein- und Durchschlafstörungen
- Traurigsein bis hin zu tiefster Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung
- Kein Empfinden mehr für Freude und Glück im Leben
- Unfähigkeit, überhaupt noch irgend etwas zu empfinden
- Starke Minderwertigkeits- und Schuldgefühle
- Körperliche Symptome wie Magen- Rücken- oder Kopfschmerzen, Enge in der Brustgegend ohne organische Ursache
Wenn Du etliche dieser Merkmale bei Dir feststellst, dann wäre es wichtig, damit erst einmal zu Deinem Hausarzt zu gehen. Er sollte mit der Problematik psychischer Erkrankungen grundsätzlich vertraut sein und kann eine entsprechende Behandlung vorschlagen oder Dich an einen Facharzt/Therapeuten überweisen.
Was auch immer der Grund für Deine seelische Krise ist: Wichtig ist, dass Du Dich (außer Deinem Arzt) jemanden mitteilst und ganz offen über Deine Empfindungen sprichst! Das könnten z.B. Deine Eltern, ein guter Freund oder Verwandter sein, der die nötige Reife besitzt, Dir zu helfen.
Sollte Dir niemand einfallen oder möchtest Du erst einmal anonym mit jemanden sprechen, dann könntest Du Dich z.B.an die Telefon-Seelsorge wenden. Diese ist rund um die Uhr besetzt und kostenfrei. Hier sind die entsprechenden Telefonnummern:
- 0800 - 111 0 111
- 0800 - 111 0 222
- 0800 - 111 0 333 (für Kinder / Jugendliche)
- Email: unter www.telefonseelsorge.de
Übrigens erhältst Du über die Telefonseelsorge auch Auskunft über soziale Hilfsdienste und Einrichtungen.
Ebenso anonym und kostenlos (vom Handy und vom Festnetz) ist die Nummer gegen Nummer: 116 111. Die Telefon-Sprechzeiten sind von Montag bis Samstag von 14.00-20.00 Uhr.
Hier gibt es eine Übersicht über Krisen-Notdienste: http://www.internet-notruf.de/
Eine andere Möglichkeit wäre, wenn Du Dich an den Sozialpsychiatrischen Dienst wenden würdest, den es in jeder Stadt oder Gemeinde gibt (die Kontaktdaten kannst Du über das Gesundheitsamt erfragen). Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Eine Online-Beratung für die verschiedensten Probleme (Schule, Elternhaus, Freunde oder persönliche Probleme) findest Du hier: https://jugend.bke-beratung.de/views/home/index.html
Wenn Du lieber ein persönliches Gespräch hättest, dann kannst Du Dir auch selbst eine Beratungsstelle suchen. Folgende Website hat eine entsprechende Suchfunktion, die Dir hilft, eine Beratungsstelle in Deiner Nähe zu finden: https://www.trau-dich.de/deine-hilfe
Wie Du siehst, gibt es auf jeden Fall Menschen, die für Dich ein offenes Ohr haben und Dir kompetent helfen können. Und noch eines: Falls Du an Gott glaubst, dann bedenke, dass er großes Mitgefühl für Menschen hat, die sich in seelischer Not befinden und ihnen gern helfen möchte. Warum kann man da so sicher sein? Nun, in der Bibel wird an vielen Stellen gezeigt, dass sich Gott gern für Verzweifelte und Hilfsbedürftige einsetzt und ihnen beisteht.
Das zeigt z.B. der folgende Mut machende Text: "Als ich den Herrn um Hilfe bat, antwortete er mir und befreite mich von meinen Ängsten. Wer zum Herrn aufschaut, der strahlt vor Freude, und sein Vertrauen wird nie enttäuscht. Ich war am Ende, da schrie ich zum Herrn, und er hörte mich; aus aller Bedrängnis hat er mich befreit. Der Engel des Herrn stellt sich schützend vor alle, die Gott ernst nehmen, und bringt sie in Sicherheit." (Psalm 34:5-9, Hoffnung für alle). Tut es nicht gut zu wissen, dass Gott ein Herz für die Bedrückten hat und bereit ist, ihnen zu helfen?
Ich wünsche Dir, dass Du die für Dich passenden Hilfen findest, damit es Dir bald wieder besser geht! Du stehst nicht allein da mit alle Deine Problemen und Schwierigkeiten, vergiss das nicht! Suche Dir aus all den Hilfsangeboten das für Dich passende aus und Du wirst hoffentlich bald wieder eine Perspektive für Dein Leben sehen! Alles Gute!
LG Philipp
Zunächst einmal gilt es, den Unterschied zwischen den Begriffen „deprimiert sein” und „traurig sein” zu klären. Dieser liegt in der Dauer und Intensität der Gefühle sowie in den damit verbundenen Auswirkungen.
Traurigkeit ist ein normaler menschlicher Zustand. Sie ist kurzfristig. Oft ist sie auf spezifische Ereignisse zurückzuführen.
Depressionen sind eine ernsthafte psychische Erkrankung. Sie dauert lange an. Sie beeinträchtigt das Alltagsleben. Sie benötigt professionelle Hilfe.
Eine Depression zeichnet sich durch anhaltende Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und Hoffnungslosigkeit sowie durch den Verlust von Interesse und Freude an Aktivitäten aus, die früher Spaß gemacht haben.
Sie können auch körperliche Symptome wie Schlafstörungen (Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen), Appetit- oder Gewichtsveränderungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Entscheidungsprobleme, Gefühle der Wertlosigkeit, übermäßige Schuldgefühle, Gedanken an den Tod oder Selbstmord hervorrufen.
Depressionen können das tägliche Leben und die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, erheblich beeinträchtigen.
Es gibt verschiedene Formen der Depression, darunter die Major Depression, die Dysthymie und die bipolare Störung.
Die meisten Todesfälle sind auf psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen, zurückzuführen.
Depressionen entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren, wobei die genauen Ursachen vielschichtig sind und von den Betroffenen oft nur schwer nachvollzogen werden können.
Zu den häufigsten Ursachen gehören genetische Veranlagung, chemische Ungleichgewichte im Gehirn, negative Denkmuster, ein geringes Selbstwertgefühl, frühere traumatische Erlebnisse. Darüber hinaus können stressige Lebensereignisse, der Verlust eines geliebten Menschen, finanzielle Probleme, Beziehungsprobleme, chronische Krankheiten oder bestimmte Medikamente Auslöser sein.
Depressionen sind heilbar, insbesondere, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt werden. Eine erfolgreiche Behandlung kann eine vollständige Rückkehr zur normalen Funktionsfähigkeit ermöglichen. Auch schwere und chronische Depressionen sind behandelbar.
Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, kann sie sich verschlimmern und zum Suizid führen.
Wie merkt man, ob man Depressionen hat? Jeder ist ja mal schlecht drauf, traurig oder so.
Eine Depression hat eigentlich wenig mit Traurigkeit zu tun, es ist eher eine innere Leere oder tiefe Verzweiflung. Stell dir vor, du hast den schlimmsten Tag deines Lebens (Tod der Oma, du wurdest betrogen, hast deinen Job verloren oä) - und so fühlt sich fast jeder Tag an. Doch oft ohne konkrete Gründe.
Anfangs merkt man meistens nicht, dass man krank ist. Doch nach einigen Monaten oder Jahren fragt man sich dann doch, warum man sich so fühlt und begreift, dass es nicht normal ist.
Aber was genau sind die Anzeichen von einer Depression?
Vorweg: Es müssen mindestens fünf Symptome zutreffen (vor allem mindestens eins der Hauptsymptome) und das über mehrere Wochen hinweg.
Hauptsymptome:
- Eine gedrückte, niedergeschlagene Stimmung. Das kann sich zb so äußern, dass man sich wie versteinert fühlt und seine eigenen Gefühle nicht mehr richtig spürt.
- Interessenverlust. Was einem eigentlich immer viel Freude bereitet hat, wirkt auf einmal fad und reizlos. Das kann sich zb so äußern, dass man sich nicht mehr mit Freunden trifft oder seine Hobbys vernachlässigt, weil nichts mehr das Interesse weckt.
Nebensymptome:
- Antriebsmangel (man möchte etwas tun, kann sich aber kaum bewegen) oder ungewöhnlich schnelle Ermüdung.
- Verringerte Aufmerksamkeit, man kann sich kaum noch auf irgendwas konzentrieren.
- Geringes Selbstwertgefühl, man denkt immer Schuld an allem zu sein, fühlt sich wertlos.
- Hoffnungslosigkeit, besonders die Zukunft betreffend.
- Suizidgedanken - dazu zählt der Wunsch zu sterben, der Drang sich etwas anzutun (auch wenn man ggf nicht sterben will) oder tatsächlich konkrete Absichten zu sterben.
- Schlafstörungen, also zb ewig nicht einschlafen zu können, sehr früh oder oft aufwachen oder aber ständig tagsüber schlafen.
- Veränderung des Appetits - stark verringert oder verstärkt (emotionales essen).
- Innere Unruhe, sich immerzu getrieben fühlen.
Woher kommt diese Krankheit?
Es gibt verschiedene Ursachen. Manche Medikamente oder organische Ursachen können dazu führen, manche haben auch eine genetische Vorbelastung. Oft liegt es an schlimmen Erfahrungen (zb Mobbing) oder an einem negativen Umfeld (zb sehr kritische Eltern).
Und ist sowas heilbar?
Eine leichte Depression geht ganz gut wieder weg, wenn man es rechtzeitig behandelt. Je kürzer man es erst hat, desto wahrscheinlicher kann man es wieder vollständig loswerden.
Ansonsten ... Wenn es an einem konkreten Umstand liegt, den man ändern kann (zb ein mieser Job), kann man es recht gut behandeln. Wenn man hingegen schon sehr viele Jahre krank ist, es diverse, komplexe Ursachen gibt oder andere Erkrankungen damit verknüpft sind, ist oft nur eine Besserung möglich.
Und was passiert, wenn es nicht behandelt wird?
Dann verschlimmert es sich idR immer weiter. So wird zb aus einer leichten Depression eine schwere oder es entstehen weitere Erkrankungen, wie zb eine Angststörung oder ein Trauma.
Geht nicht weg.
Dir geht's scheisse, scheinbar ohne Grund.
Keine Energie, Motivation, Freude an irgendwas. Nichts macht mehr Spaß. Körperpflege, schlafen, funktionieren fällt schwer.
Bewegen ist anstrengend, wach sein ist anstrengend.
Findest dich evtl wertlos, nutzlos, hast kein Selbstwertgefühl mehr. Willst lieber tot sein, verletzt dich, isst viel weniger oder viel mehr.
Hat verschiedene Ursachen, heilbar wie Erkältung nicht, aber du kannst lernen damit umzugehen.
Im übrigen hat depression verschiedene schweregrade, mein Beispiel oben beschreibt eine eher schwere Depression.
Unbehandelt können die Symptome schwerer werden, du fällst noch tiefer ins Loch und bleibst halt so. Könnte zu Suizid versuchen kommen.
Leichte Depressionen sind übrigens oft schwerer zu erkennen, da sie wie Depression allgemein oft eher schleichend beginnen, und man das veränderte Verhalten durch die Depression als das neue "normal" langsam annimmt. Dir fällt eventuell gar nicht auf, das was nicht stimmt.
Gibs viele Anzeichen für.
Beispielsweise Wenn man wochen- bis monatelang nicht mehr in der Lage ist, Alltagsroutinen (zb. Körperpflege, Mahlzeiten) einzuhalten oder Beschäftigungen nachzugehen, die einen eigentlich Spaß und Freude bringen.
Psychische Krankheiten gelten grundsätzlich nicht als heilbar, weil man eine Heilung nicht wissenschaftlich / physikalisch / rational nachvollziehbar nachweisen kann.
Man kann hingegen einen Umgang oder eine Behandlung finden, die die Symptome aufs Minimum (also quasi null) reduzieren. Ist aber oft ein langer Prozess.