Welches sind die größten und am schwierigsten zu bekämpfenden Bedrohungen im Informationszeitalter?
Gemeint sind Effekte wie Informationsüberfluss und Fake News.
Die Schwierigkeit liegt darin, dass jeder Bekämpfungsversuch das Phänomen verstärkt: Jede weitere Äußerung vergrößert das Meinungsangebot. Jede Klarstellung kann als neue Fake News verunglimpft werden. Beweisbilder erweisen sich als von alter/fremder Quelle geklaut. Die Rufe nach Belegen und Beweisen sind nur noch opportunistisch und nerven. Staatsmedien werden als einseitig oder Lügner hingestellt, alternative Quellen sind doch aber kaum vertrauenswürdiger.
Wie also kann man die Spreu vom Weizen trennen?Ich weiß, dass das eigentlich mindestens 2 Fragen sind, aber das hier ist eine Diskussion und jeder darf zum großen Thema sagen, was ihm dazu einfällt.
5 Antworten
im informationszeitalter gehören fake news und informationsüberfluss zu den grössten bedrohungen, und jeder versuch, sie zu bekämpfen, scheint das chaos nur zu verstärken… wenn man falsche informationen korrigiert, wird oft einfach eine weitere schicht des misstrauens hinzugefügt, da klarstellungen selbst als „manipuliert“ oder „gekauft“ dargestellt werden… staatsmedien werden als einseitig verschrien, aber alternative quellen sind oft kaum transparenter und führen zu noch mehr verzerrungen… das problem ist, dass heute jede aussage, egal wie fundiert, infrage gestellt werden kann, wodurch echte fakten in einem ozean aus meinungen untergehen… die spreu vom weizen zu trennen ist hier fast unmöglich, weil die linie zwischen wahrheit und manipulation durch die ständige hinterfragung immer weiter verwischt wird…sowohl „woke“ als auch rechte ideologien nutzen diese verwirrung gezielt aus, um ihre eigenen narrativen zu stärken… „woke“ gruppen werfen bei jeder kritik „ignoranz“ oder „intoleranz“ vor, während rechte ideologen staatsmedien und faktenchecks als „lügenpresse“ oder „propaganda“ abtun… beide seiten stellen sich als „wahrer“ oder „authentischer“ hin, was das misstrauen weiter anheizt und den informationsfluss noch toxischer macht… durch diese polarisierung wird die spreu vom weizen zu trennen nahezu unmöglich, da jede seite die glaubwürdigkeit des anderen untergräbt und das publikum in eine endlose schleife aus zweifel und überinformation wirft…
wenn dieser trend anhält, droht uns eine gesellschaft, in der fakten kaum noch von meinungen unterscheidbar sind und jede wahrheit zur ansichtssache wird… das könnte zu massiver desinformation und spaltung führen, weil jeder seine „eigene realität“ akzeptiert und vertrauenswürdige quellen mehr und mehr verschwinden… in einer solchen welt wird es extrem schwer, gemeinsame grundlagen für diskussionen und entscheidungen zu finden, was demokratische prozesse untergräbt… das risiko wächst, dass extremere gruppen und ideologien... sei es „woke“ oder rechte bewegungen...die verwirrung für eigene zwecke ausnutzen und so die gesellschaft noch weiter entzweien… 😡😡😡
in der schweiz haben wir zum glück noch medien, die weitgehend neutral und sachlich berichten… im gegensatz zu den usa, wo nachrichten oft klar politisch gefärbt sind (etwa linksgerichtete sender wie CNN oder rechte wie Fox News), legen schweizer medien wie SRF wert auf ausgewogene berichterstattung… diese neutralität stärkt das vertrauen der bürger in die nachrichten und verhindert, dass sich eine stark polarisierte medienlandschaft bildet… dennoch besteht die gefahr, dass auch hier durch internationale trends das misstrauen wächst und alternative quellen, oft mit zweifelhaftem inhalt, mehr an bedeutung gewinnen…
ist halt mein stil xD mein handytastatur ist so eingestellt, wäre viel zu mühsam anders und ich schreibe im internet seit jeher klein
Das größte Problem ist der Mensch.
Einerseits, weil er ohne Prüfung oder Nachdenken einfach konsumiert und weitergibt.
Anderseits, weil er bewusst falsche Informationen produziert und/oder weitergibt. Meistens damit er sich einen Vorteil schaffen will. Manchmal auch nur aus Dummheit (damit meine ich nicht unbedingt nur Unverstand. Auch intelligente Menschen begehen Dummheiten).
Leider gibt es keine Institution die Informationen sieben kann. Und selbst die, die objektive und richtige Informationen verteilen sollten, sind sehr oft manipulativ. Daher sehe ich keine Möglichkeit. Außer man hinterfragt und glaubt nicht alles.
Und wird gesiebt, nennt man das Zensur. Nachfragen hingegen nennt man Verschwörungstheorie.
Du hast mein Sieben falsch verstanden. Es ging um Fake News. Das wäre somit keine Zensur - wir sind doch nicht in China.
Ich habe das schon richtig verstanden. Aber welches Sieb ist gegen den Vorwurf der Zensur und Voreingenommenheit immun? Fein wärs, ich könnte hier das perfekte Sieb ermitteln.
Du kannst die Spreu vom Weizen trennen, indem Du Dir ein breit gefächertes Wissen aneignest und einen gesunden Verstand mit Vernunft agieren lässt.
Ich betrachte Informationen gern als Puzzle-Teile. Passt eine Information ins Bild oder nicht? Hat diese Information Anbindung an schon vorhandene Fakten? Du wirst schnell merken, dass sich durch die Geschichte und Politik ein "roter Faden" zieht, hast Du einmal die Spur aufgenommen, siehst Du ganz schnell, was ins Bild passt und was nicht. Dabei ist es hilfreich zu wissen:
- Geld regiert die Welt. Wem gehören die Banken, wem gehören die global agierenden Konzerne?
- Alle Politiker sind Marionetten dieser Geldmacht
- Alle Politiker belügen und betrügen das Volk, wenn es opportun ist
- In der Politik geschieht nichts, aber auch gar nichts zufällig
- Geschichte wird vom Sieger geschrieben
- Wem gehören und gehorchen die Medien?
- Wenn etwas medial im Chor entweder hochgejubelt oder niedergemacht wird, ist es ratsam, das Gegenteil anzunehmen
Heute ist Demokratie Fassade der Plutokratie: weil die Völker nackte Plutokratie nicht dulden würden, wird ihnen die nominelle Macht überlassen, während die faktische Macht in den Händen der Plutokraten ruht. In republikanischen wie in monarchischen Demokratien sind die Staatsmänner Marionetten, die Kapitalisten Drahtzieher: sie diktieren die Richtlinien der Politik, sie beherrschen durch Ankauf der öffentlichen Meinung die Wähler, durch geschäftliche und gesellschaftliche Beziehungen die Minister. (Richard Coudenhove-Kalergi, 1894– 1972, Vater der Paneuropa-Bewegung, aus der die EU hervorgegangen ist)
Der Kapitalismus selber ist ein permanenter Krieg gegen den Rest der Welt. Das ist keine Demokratie, das ist ´ne Oligarchie von etwa 200 Multimilliardären, die glauben ihnen gehört die Welt. Und deren Interessen sind jedes Opfer wert – scheinbar. Wir sollten aufhören, unseren Mainstreammedien zu glauben. Sie sind NATO-eingekauft und sie reden uns seit Jahrzehnten scheibchenweise immer wieder in die Bereitschaft Krieg zu akzeptieren als Notlösung. Eigentlich nur zur Durchsetzung von Wirtschaftsinteressen, aber das wird nicht dabei gesagt. Sie lügen wie gedruckt. (Eugen Drewermann)
Alles klar?
Na, so klar ist es nicht. Mit dem einen Bein bist du auf dem richtigen Weg, mit dem zweiten siehst du nicht besser und tappst in die Gerüchtepfütze.
- Alle Politiker sind Marionetten dieser Geldmacht
- Wenn etwas medial im Chor entweder hochgejubelt oder niedergemacht wird, ist es ratsam, das Gegenteil anzunehmen
Allein diese zwei Punkte stinken regelrecht nach Verschwörungstheorie und du hast sicher keinen Beweis für die universelle Gültigkeit. Ich glaube sogar, auf Anhieb findest du nur ein einziges Beispiel, welches du dann verallgemeinerst.
Aber auch Wissenschaftsablehnung, Filterblase und Echokammer sind Zeichen der Krankheit und nicht der Arznei.
Hm ich denke das größte Gesellschaftliche Problem sind toxische Dynamiken von Internet und sozialen Medien. Dazu gehören Fake News, aber auch die Echtzeit Verbindung zu allem und jedem und das jeder einfach alles veröffentlichen kann. Es ist eine solche Übermenge an Daten und Informationen, dass wir Menschen uns damit komplett überfordern. Eine riesige rauschende Kakophonie von Stimmen die zu allem und jedem etwas erzählen. Diese Übermenge führt zu einer ständigen Angst etwas zu verpassen und Stress.
Es gibt Millionen Filme, Serien, Podcast, Shows, Bücher, Lieder etc etc und es werden jede Minute mehr. Es ist nicht möglich als ein Mensch alle neuen Videos des Tages auf YouTube zu schauen. Man kann einen Filmabend nur damit verbringen einen passenden Film auszusuchen. Es ist einfach zu viel.
In dieser Übermenge sind wichtige Informationen und ausführliche Erläuterungen zu wichtigen Themen einer unermesslich großen Konkurrenz an Gegenmeinungen, Falschnachrichten, Ablenkungen und Unterhaltung ausgesetzt.
So auch das Thema Klimawandel. So wichtig und essentiell, aber dann nur ein Thema unter Millionen und selbst wenn man Aufmerksamkeit drauf legt, was ist nun richtig, wichtig, relevant oder aktuell?
Diese Selbstüberflutung droht uns komplett lahmzulegen.
aber auch die Echtzeit Verbindung zu allem und jedem
Du hast den Gegeneffekt nicht erwähnt: Dass man daran gewöhnt ist, dass man bei Ereignissen nicht live zugeschaltet sein MUSS. Man kann alles downloaden und in ewiger Schleife nochmals und in Zeitlupe und mit Vergrößerung anschauen. Das suggeriert, dass man eine Zeitmaschine hat und dass man es nicht eilig haben muss, Entscheidungen zu treffen. Auf der anderen Seite werden Informationen gehortet, um sie sich später anzusehen. Dabei geht man das Risiko ein, dass die Informationen gekappt, verwässert oder uminterpretiert werden. Es war früher schon schlimm genug, wenn Äußerungen aus dem Zusammenhang gerissen wurden. Inzwischen geht mit KI viel mehr und das sät Zweifel unter den Menschen.
Die größte Bedrohung ist hochleistungsgesteuerte Massenmanipulation durch Social Media.
Wenn man sich selber informiert und dabei die Spreu vom Weizen trennen möchte ist das recht einfach, weil man es selber will. Schwieriger ist es andere zu veranlassen die Spreu vom Weizen zu trennen. Man kann von einem Phänomen profitieren: Presseverlage und Nachrichtenagenturen leben davon, dass sie wahrheitsgemäß recherchierte Information verkaufen und würden Leser und damit auch Werbekunden verlieren und pleite gehen, wenn sie dabei pfuschen und betrügen, indem sie Fake News verbreiten. Überprüfen kann man die Nachrichten, indem man sie mit denen aus anderen seriösen unabhängigen Quellen vergleicht. Welche Pressemedien dennoch unseriös sind (BILD, taz usw.) weiß man ja. Verstärken können seriöse Pressemedien die Glaubwürdigkeit, indem sie wissenschaftliche Quellen zitiren und verlinken. Dieses Merkmale fehlen bei Social Media. TikToker, YouTuber und Influencer verkaufen keine Nachrichten, sie können nicht pleite gehen indem sie Lügen verbreiten.
Welche Pressemedien dennoch unseriös sind (BILD, taz usw.) weiß man ja.
Und woher? Von der Konkurrenz? Einer behauptet etwas Gegenteiliges über den anderen. Wenn dann ein "alternatives" Medium Bilder aus Syrien als palästinensische Opfer Israels verkauft und die seriösen Medien nichts darüber berichten, heißt es, die berichten links-einseitig und unterdrücken die Wahrheit.
Und mit den Verlinkungen wird es schwierig. Links gibt es nun einmal nicht im Radio, sondern nur im Internet. Die jüngere Generation ist es bereits gewohnt, dass jede Nachricht irgendwo gespeichert wurde und abrufbar wie in einer Zeitmaschine ist. Wenn keine Kamera dabei war, hat es vermutlich gar nicht stattgefunden.
Ich erlebe hier täglich bei aktuellen politischen Fragestellungen, dass das, was die Spatzen von den Dächern pfeifen, was also von den öffentlichen Medien als Thema des Tages verkündet wird, von viele mit "Belege?" angezweifelt wird - nur weil es nicht auf ihrem Smartphone-Kanal kam. Sie sind durch ihre Blase blind und taub geworden, halten sich aber für die einzigen, die aufgewacht und hellwach sind. Sie möchte nur ihre Meinung wiederholt sehen und sind "dagegen".
Danke. Ich weiß ja, dass es auch Schweizer Tastaturen kein ß gibt, aber dass man auch die Großbuchstaben-Taste einspart, ist eine Sauerei ;-)