welche spezifischen theologischen Interpretationen oder Doktrinen führen dazu, dass Judentum und Islam trotz ihrer gemeinsamen historischen Wurzeln so divergie
welche spezifischen theologischen Interpretationen oder Doktrinen führen dazu, dass Judentum und Islam trotz ihrer gemeinsamen historischen Wurzeln so divergierende messianische Erwartungen entwickelt haben?
Was genau erwartet die Welt?
Die Vorstellungen über das Ende der Zeit und die Ankunft eines Erlösers prägen seit Jahrtausenden den Glauben von Millionen Menschen. Doch während sowohl das Judentum als auch der Islam an eine messianische Figur glauben, unterscheiden sich ihre Erwartungen an diesen Messias und die Ära, die er einläuten soll, fundamental.
Das Judentum blickt auf einen menschlichen König aus Davids Geschlecht, der auf Erden einen Zustand des ewigen Friedens und der Gerechtigkeit herbeiführen, alle Juden nach Israel zurückführen und den Tempel wiederaufbauen wird. Es ist die Vision einer goldenen Ära der Welt, die von einem sterblichen, aber gottgesandten Herrscher geführt wird.
Der Islam hingegen erwartet die Wiederkunft Jesu (Isa), eines Propheten, der vom Himmel herabsteigen wird. Seine Rolle ist es, den Antichristen (Dajjal) zu besiegen, die Gerechtigkeit Gottes auf Erden durchzusetzen und die islamische Ordnung zu festigen, kurz bevor das Jüngste Gericht beginnt. Hier ist es die Rückkehr eines bereits bekannten Propheten, der eine letzte, entscheidende Schlacht gegen das Böse führt.
Angesichts dieser klaren Unterschiede, welche spezifischen theologischen Interpretationen oder Doktrinen führen dazu, dass Judentum und Islam trotz ihrer gemeinsamen historischen Wurzeln so divergierende messianische Erwartungen entwickelt haben?
4 Antworten
Das (heutige) Judentum hat seine (heutigen) messianischen Erwartungen Ende des 1.Jh's nChr vor dem Hintergrund ihrer Erfahrung mit dem messianisch-apokalyptischen Wahn der letztendlich zur Zerstörung Jerusalems mitsamt dem Tempel im jüdischen Krieg führte, sehr strikt und eng geregelt, um langfristig eine Wiederholung zu verhindern (was erst nach Bar Kochba geklappt hat).
Die muslimischen Erwartungen stützen sich mehr auf christlich-apokalyptische Vorstellungen von der Rückkehr Jesu als Weltenrichter und/oder Bekämpfer eines größeren Antagonisten.
Später entwickelte sich noch die Erwartung der messianischen Figur des Mahdi, die wiederum ganz eigen ist und bei der ich noch nicht so ganz durchsteige.
Nach meinem aktuellen Kenntnisstand beginnt der Spalt bereits im AT bei Isaak und Ismael.
lg 😊
sind Sekundär-Schauplätze.
Es wäre besser, wenn du die Originalliteratur liest.
Die heißt "Bibel".
Also sowas habe ich noch nie gelesen und für mich nur mehr zum lachen! Eines besitzen das Judentum und der Islam sicher und das ist dass sie erkannt haben das dieser Wanderprediger Jesus nur ein sterbliches nichts war und kein Sohn eines Gottes! Dass hier gefragt wird auf die gemeinsamen Wurzeln und das Christentum als 2 abrahamitische Religionen ausgelassen wird entspricht wieder der Arroganz dieser christlichen Gesellschaft!
Fakt ist, bei allen Dreien besteht die Gemeinsamkeitdarin, dass das Judentum, das Christentum und der Islam sich auf Abraham berufen.
Der Unterschied ist, dass nur die Juden von Abraham abstammen, in ununterbrochener, bewusst tradierter Geschlechterfolge. Ausserdem sind die Juden so intelligent gewesen dass sie diesen erfundenen Schwachsinn über Jesus nur als lächerlich empfunden haben! (Selbst miterlebt in Jerusalem)
Die Christen, deren Schriften auf griechisch, einer fremden, heidnischen Sprache verfasst wurden, und deren Anhänger ganz überwiegend nicht von Abraham leiblich abstammen, behaupten ihn einfach als ihren "Vater". Außerdem begann unter der Christen der Judenhass weil Christen zu dumm waren!
Genauso machen es die Muslime, die sich ohne zwischenzeitliche Überlieferungskette, ca. 2500 Jahre nach Abraham auf eine Abstammung von dessen Sohn Ismael berufen. Ebenfalls in einer fremden Sprache und Kultur.
Belege oder irgendeine Tradition vor Mohamed gibt es dafür nicht. Man behauptet es eben einfach. Und wer das in Zweifel zieht, für den gibt es das Schwert ...
Ebenso gut können Sie heute behaupten von Aristoteles abzustammen. Und das sogar mit größer Wahrscheinlichkeit, denn das wären nur ca. 2350 Jahre