Warum werden nicht mehr Psychologie Studienplätze geschaffen?

3 Antworten

Primär weil es sich für die Unis nicht lohnt. Die müssen das Geld dafür schließlich auch bekommen, und das richtet sich unter anderem an der Anzahl an Studierenden, aber natürlich werden dann auch die Kosten größer - weil ja ein bestimmtes Betreuungsverhältnis (Verhältnis von Professuren zu Studis) garantiert werden muss. Dann nimmt man also so viel Studis auf wie es geht, mit der gleichen Anzahl an Professuren (weil die sind teuer!).

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Psychologie

Ich glaube man braucht das richtige Mindset um in der Psychischen Schiene zu arbeiten.

Es ist eine Sache über seine Probleme zu reden und zu reflektieren.

Aber eine völlig andere Sache etliche Probleme Tag für Tag erzählt zu bekommen... Wieder und Wieder.

Dann haste eventuell noch den ein oder anderen Patient bei dem es dennoch schiefgeht... usw.

Sind auch nur Menschen die Psychologen. Und wer glaubt die lässt alles kalt der irrt sich.

Meine Therapeutin damals hat tatsächlich manchmal eine "Pause" gebraucht wenn ich von den Vorfällen die zu meiner komplexen PTBS geführt haben erzählt habe.

Das war ihr teilweise einfach zu heftig und sie war nunmal recht Empathisch.

Und sie war nicht schlecht in ihrem beruf. Im Gegenteil. Die hat sich da sowas von reingefuchst für mich und mir sehr geholfen. Dennoch hat es ihr einiges abverlangt.

Naja wie gesagt.

Ich denke man braucht schon eine dicke Haut um damit dauerhaft klarzukommen.

In der Medizin kann einem der Mensch dahinter relativ egal sein. Man kann sich auf seine arbeit fokussieren und sieht den dann eh nichtmehr.

Sprich man kann distanzierter rangehen.

Vorallem in der Chirugie oder so. Da sind die Patienten sowieso quasi immer in Narkose. Der Arzt lernt einen persönlich teilweise nichtmal kennen.

Wie gesagt. Man ist nicht persönlich so stark involviert und kann abstand halten emotional gesehen.


Pseud000 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 14:04

Du erklärst sehr gut, warum viele später den Beruf nicht ergreifen oder daraus ausscheiden, aber die Frage war eher darauf ausgerichtet, warum nicht mehr Studienplätze geschaffen werden, also mehr erstmal gucken dürfen, ob das was für sie wäre. Uns Interessierte gibt es sehr viel mehr als Studienplätze.

Bei Lehramt merken viele auch erst später, dass es nichts für sie ist, aber es gäbe in den meisten Fächern genügend Studienplätze um überhaupt erst soweit zu kommen, dass man das merkt.

Trotzdem Danke für deine Antwort!

Der Grund liegt im Psychotherapeutengesetz: Seit fast 25 Jahren dürfen in einer bestimmten Region sich nur so unds so viele Therapeuten niederlassen und eine Praxis eröffnen. D.h. : Die Politik hat seitdem bestimmt, wieviel (gesetzlich) versicherte Menschen einen Therapieplatz finden können.

Privatpatienten sind davon nicht betroffen.

Auf die Studierenden bezogen: Wer studiert schon gern auf Arbeitsplatzlosigkeit hin bzw. auf gedeckelte Honorare (gesetzl. Krankenkassen) bzw. Überforderungen in der Nachfrage von Therapiesuchenden ?!


Pseud000 
Beitragsersteller
 17.10.2024, 18:10

Also Verknappung der Staat da auch nich künstlich, gut zu wissen.

Aber es gibt ja genug Leute, die das machen würden, sonst gäbe es ja keinen NC. Wäre es so wie du sagst, könnte man den NC fallen lassen und es reguliert sich selbst, wenn die Arbeitslosigkeit bemerkt werden würde.

Bei dem Lehramtsüberschuss von früheren Zeiten hat man ja auch nicht den Studienzugang reguliert, sondern eben durch die Einstellungsquoten (und jetzt hat man den Salat).

flunra39  17.10.2024, 19:21
@Pseud000

für den NC, egal wo, gelten andere fiskalische Interessen als bei den ebenfalls fiskalischen Interessen der gesamtstaatl. Gesundheitspoliitik, nämlich die aus der Bildunspolitik - und die noch runtergebrochen auf 16 verschiedenen Bundesländer.

Dass denoch viele Studierende da nicht abgeschreckt sind, führe ich a) auf den positiven Idealismus junger Leute zurück und b. auf die Hoffnung, "irgendwie" unterzukommen...