Hat jemand Erfahrung mit Psychologie Studium?

7 Antworten

Naja, vor fast 10 Jahren habe ich es ein Semester probiert. Ich wollte gern mit Menschen arbeiten, habe aber schnell entdeckt, dass man eher mit Zahlen jongliert. Psychologie hat viel mit Statistiken zu tun, aber vielleicht weißt du auch, dass du lieber keiner Staistik traust, die du nicht selbst gefälscht hast ;) Nunja, mittlerweile studiere ich wieder: U.a. Mathematik (da sind sie wieder, die Zahlen...), allerdings auf Lehramt. Ich hätt's nicht besser machen können:))) Wenn du einen sozialen Beruf ergreifen möchtest und Menschen erleben (nicht erforschen) willst, probier eine andere Schiene. Reine Psychologie ist recht theoretisch gehalten, wenn auch nicht uninteressant...

debbyblack 
Fragesteller
 29.08.2011, 23:18

Ja, genau das erwarte ich auch unter anderem von dem Studium, deshalb will ich es machen! Vielen Dank für Deine Antwort!

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Also, erst mal Glückwunsch, 1,1 Durchschnitt ist super. Deinem Vorhaben wird nichts im Wege stehen. ;-)

Das Studium an sich ist erst mal mit viel Theorie und viel auswendig lernen verbunden. Außerdem sind gute Mathe-Grundkenntnisse unabdingbar da die Statistik (man glaubt das kaum) ein großes Gebiet in der Psychologie einnimmt. Gute Computerkenntnisse sind hier auch von Vorteil wegen SPSS, Lavaan etc. Es ist nicht alles so toll und interessant wie man es sich vorstellen mag, aber später merkt man, dass auch der langweilige Stoff sehr wichtig ist. Besonders hart war für mich die Erkenntnis, dass Statistik kein Fach zum Absitzen ist, sondern ein Fach, dass mich mein ganzes Studium begleiten wird und von dem die Leistungen in vielen anderen Fächern beträchtlich beeinflusst werden können.

Aus meinem Studiengang hat schätzungsweise 1/3 das Studium irgendwann abgebrochen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass das Psychologiestudium sich sehr von der Praxis unterscheidet. Man sollte aber nicht verzweifeln sondern einfach sich sagen "Das was ich hier lerne kann später für mich nützlich sein".

hey, ich studiere psychologie (b.sc.) und kann dir einiges dazu sagen- was man wissen sollte: viel auswendig lernen, literatur oft in englisch, statistik ist nicht mit mathe zu vergleichen, da abstrakter, das studium ist insgesamt zeitaufwendig, man muss flexibel sein und sich schnell und selbstständig in völlig neue materie einarbeiten, das studium hat fast nichts mit freud und psychoanalyse zu tun, generell bedeutet psychologie studieren nicht, dass es nur um psychische krankheiten geht, das ist nur ein sehr kleiner teil. je nach uni kann man sogar psychologie studieren komplett ohne klinisches wissen zu erwerben. es geht viel mehr um das denken/wahrnehmen/verhalten/erleben von menschen im allgemeinen.abbruchquote ist im vergleich zu anderen fächern wohl eher gering, ich würde mal so auf ca 20-25% tippen. das klingt alles so negativ, was ich da geschrieben habe...sollte es nicht^^ es ist toll :D man muss nur ein paar dinge bedenken. ich glaube, viele haben eine ganz andere vorstellung von dem fach wie eben dass es nur um freud und alltagspsychologie geht und es ein laberfach ist. dabei ist es wissenschaft...man lernt statistik, testtheorie, versuchsplanung und statistik-programme wie spss schätzen und hassen^^...und nein, nur weil man psychologie studiert, ist man nicht verrückt oder kann menschen durchschauen und manipulieren :D

Keira89  29.08.2011, 22:58

ich will noch ergänzen, dass die andren zwei antworter unter mir DAS schreiben, was leider so klischee ist und jeder zu glauben vermag- das psychologie in erster linie klinisch ausgerichtet ist. aber das ist es nicht-.- man lernt im bachelorstudiengang nicht viel klinisches....das muss man dann evtl im master erweitern, um therapeut zu werden braucht man neben bachelor und master noch mind. 3 jahre eine teure, anstrengende ausbildung. und es mag sein, dass man als therapeut mit eigener praxis gut verdienen kann, aber dahin muss man erst kommen. generell muss man eher sagen, dass man als psychologe weniger gut verdient und es schwer hat, was zu finden. viele arbeiten fachfremd.

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Maya1998  29.08.2011, 23:06
@Keira89

Ich kann mich dem anschließen. Ich wollte immer mit Kindern arbeiten, habe mich aber im jugendlichen Leichtsinn seinerzeit, als Psychologie noch ein waschechter Diplom-Studiengang war, nicht ordentlich informiert. Die Ernüchterung folgte schnell: Eine Arbeit als Therapeut wäre erst sehr spät möglich gewesen. 10 Semester Regelstudienzeit inkl. Praxissemester plus anschließend die sauteure Zusatzquali...Da habe ich dann aufgegeben und meinen Traum an den Nagel gehängt.

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huhu, ich persönlich finde das studium sogar noch schöner, als ich es erwartet habe. jemand der durchschnittliche mathe kenntnisse hat, kommt im studium auch absolut gut klar. ich hatte in der kollegstufe eher noten im 3er bereich und stehe jetzt auf 1,7. das ist wirklich absolut machbar. auch der rest ist machbar, ich würde es in keinem bereich als hart bezeichnen, auch wenn viele das behaupten. ich denke, wenn du ein 1,1 abi geschafft hast, dann brauchst du dir absolut keine gedanken machen, dass das studium zu schwer sein könnte :) und interessant ist es sowieso, wie gesagt.. meine erwartungen hat es übertroffen :)

Wenn Du Menschen magst, egal wer, was und wie sie sind, und Freude spürst ihnen zu helfen ihr Leben besser in den Griff zu bekommen, und damit ihre Seelenschmerzen zu lindern, dann ist das der schönste Beruf überhaupt. Und nicht nur das. Psychotherapien stehen hoch im Kurs und steigen noch sehr viel weiter. In den USA hat fast jeder seinen eigenen Psychotherapeuten, und so wird es auch bald bei uns sein. d.h. auch die Verdienstmöglichkeit ist gut - ausgezeichnet. LG Silvie

Maya1998  29.08.2011, 23:08

So wird es bei uns nie sein, wir leben nicht in den Staaten. Bei uns wird man auch keine Mille Schmerzensgeld bekommen, wenn man sich heißen Kaffee über die Kittelschürze kippt. Zum Glück!!!

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blaizedbymax  03.03.2021, 21:27

Sie verwechseln hier ganz klar Psychologie mit Psychotherapiewissenschaften. Nach dem Psychologiestudium ist man Psychologe, nicht Psychotherapeut. Um Psychotherapeut zu werden muss man zuerst ein psychotherapeutisches Propädeutikum absolvieren und danach ein Fachspezifikum der Psychotherapie. Dann erst ist man als Psychotherapeut tätig.

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