Warum ist Suizidalität so ein Tabu thema?
Frage steht in der Caption. Ich finds total schade, dass Menschen mit solchen Gedanken so alleine gelassen und schlecht behandelt werden, nur weil sie nicht der Norm entsprechen. Hat da irgendwer andere erfahrungen gemacht?
Bittet haltet euch mit Taktlosen Antworten zurück, Dankeschön :)
10 Antworten
Das hat mit Norm nix zu tun....Manche Menschen sprechen einfach nicht darüber das sie solche Gedanken haben und dementsprechend kann man ihnen dann auch nur sehr schwer helfen. Hinzu kommt das solche Menschen oft unter Depressionen leiden und diese Krankheit zwingt einen oftmals in den sozialen Rückzug woraus dann ein Teufelskreis entsteht.
Ich war vor ein paar Jahren mal in stationärer Behandlung und als ich dort war, war auch ein Mitpatient dort der sich einige Tage später bei einem Ausgang das Leben genommen hat. Ihr wollt nicht wissen was in der Zeit dann bei uns auf der Station abging mit Kripo und Co.
Rückwirkend betrachtet würde ich sagen man hätte es ihm anmerken können wenn man wirklich aktiv zugehört hätte aber für jemand der nicht geschult ist etc. ist das nahezu unmöglich zu erkennen das jemand grade aktiv damit spielt sich das Leben zu nehmen. Manche Dinge werden einem erst klar wenn es schon zu spät ist.
LG
Julian
Da hast du recht, eventuell hab ich mich da mit der "norm" etwas fehl ausgedrückt. Tut mir leid zu hören dass du solch eine Erfahrung machen musstest.
Viele Menschen haben Angst vor dem Tod und sprechen nicht gerne darüber.
Das stimmt doch nicht. Man geht mit dem Thema vorsichtig um, gerade bei Prominenten, um keine Werbung zu machen, da viele suizidale Personen das als Vorbild verstehen könnten.
Außerdem aus Rücksicht auf Angehörige, denn unweigerlich kommt die Frage nach dem Grund und die kann sehr belastend für die Hinterbliebenen sein.
Es geht dabei weniger um ein Tabu, sondern um Pietät und Respekt.
Das hat nicht damit zu tun, dass sie nicht der Norm entsprechen, Herr Gott.
Das ist ein schwieriges und für viele unangenehmes Thema, über das viele nun mal nicht gerne sprechen und vor allem nicht mit Fremden.
Glaub mir wenn ich dir sage, du willst nicht das jeder über jedes Thema diskutiert.
Wenn du dir 1000 zufällige Leute rauspickst auf der Straße ist die Chance hoch, dass mindestens 10 von denen was komplett bescheuertes sagen werden.
Das Thema wird immer wieder gesellschaftlich in der Kunst, Popkultur und genereller Aufklärung behandelt. Natürlich kann man die Gesellschaft noch besser aufklären was psychische Krankheiten im Allgemeinen angeht, aber Selbstmord bzw. Suizidalität, gehören noch mitunter zu den Themen, über die am meisten gesprochen und aufgeklärt wird.
Ich weiß nicht was du dir konkret wünschen würdest, aber wir haben 24/7 Selbstmordhotlines, Krisendienste von Sozialarbeitern und eine ausreichende Akutversorgung bei akuten psychischen Krisen.
Wer solche gravierenden psychischen Probleme hat, sollte sich Hilfe suchen, professionelle Hilfe und nicht mit Jens von der Bratwurstbude reden. Vielleicht kann auch der Jens helfen, im Notfall auch besser als gar nichts, es ist immer besser wenn jemand da ist. Die Chance besteht aber, dass Jens mit der Situation einfach überfordert ist.
Auch bei der Berichterstattung von Suiziden will man sehr vorsichtig sein, Stichwort Werther-Effekt. Ich kann es nicht genug betonen, du willst nicht, dass jedes Schundblatt und jeder Volltrottel über solche Themen sprechen.
nur weil sie nicht der Norm entsprechen
Nein, sie sind weit(!) ab der Norm.
Suizidales Verhalten ist gegensätzlich dem Selbsterhaltungstrieb, der mit der stärkste Trieb überhaupt ist.
Diese Menschen brauchen professionelle Hilfe, da kann man mit nett sein oder irgendwelcher laienhaften Ratschläge nicht helfen, oder sogar negatives bewirken. Und dann handelt man eben ggf. nach dem Motto "boah, damit will ich nix zu tun haben".
Tut mir leid, falls ich mich mit dem begriff fehlausgedrückt habe. Aber das ist mit unter genau mein Punkt. Es ist ein schwieriges und belastendes thema, und es ist unangenehm, weil solche Gedanken nunmal nicht "normal" sind und dann Gesellschaflich entsprechend behandelt wird.