Warum ist das Geschichtswissen der Jugend heutzutage derart gering?

6 Antworten

was ich beobachte, udn zwar nicht nur bezüglich Geschichtswissen:

im Vergleich zu meiner Kindheit (70er, 80er) wird von frühester Kindheit an weniger Wert auf Faktenwissen gelegt, sondern darauf, dass die Kinder ihre Meinung vertreten. Also im Endeffekt Meinung unbelastet von Fakten.

und was noch hinzu kommt: angesichts der neuen Medien (Internet!) wäre es viel wichtiger, Medienkompetenz zu vermitteln (wie schätze ich die Vertrauenswürdigkeit einer Quelle ein?), was aber offensichtlich kaum geschieht.

etwas Diskursanalyse könnte man durchaus auch schon in den Schulunterricht einfließen lassen: WARUM sagt WER WAS in einem bestimmten KONTEXT..., und dass Faktizität dabei eine absolut untergeordnete Rolle spielt. das würde auch viele politische Diskurse (deren Kontext immer auch historisch ist!) viel verständlicher machen für die jungen Leute

alles ist in Wikipedia mundgerecht aufgearbeitet

Naja..... es gibt dort zumindest Informationen! Aber alles glauben darf man da auch nicht. Gerade bei Themen, die durchaus politische Aspekte beinhalten (und das ist bei geschichtlichen Dingen durchaus der Fall), gibt es in den Beschreibungen immer auch politisch motivierte Auslegungen, die nicht zwangsläufig mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen.

aber statt sich zu informieren

Informieren wollen sich die Jugendlichen doch. Sonst würden sie nicht fragen!
Der Punkt ist jedoch, dass der Trend dahin geht, die damit verbundene Arbeit zu vermeiden......
Lass Andere die Arbeit machen und die Ergebnisse liefern. In der Zeit kann man dann bequem z.B. TikTok nutzen - da sind die Videos gerade mal so lang, dass man sie mit der eigenen mageren Aufmerksamkeitsspanne noch aufnehmen kann, ohne darüber nachdenken zu müssen.
(Und in dem Satz wirst du wohl ein Hauptproblem der heutigen Jugend entdecken, an dem sie aber nichts ändern will.)


horribiledictu  11.01.2025, 14:13
durchaus politische Aspekte beinhalten (und das ist bei geschichtlichen Dingen durchaus der Fall), gibt es in den Beschreibungen immer auch politisch motivierte Auslegungen, die nicht zwangsläufig mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen.

womit wir mitten in der Diskursanalyse wären, deren Notwendigkeit du hier eindrücklich belegst! (WARM sagt WER WAS in welchem KONTEXT?)

WilliamDeWorde 
Beitragsersteller
 11.01.2025, 14:08

Hast du schon mal versucht, bei Wikipedia mitzuarbeiten? Dann würdest du anders reden. Übrigens ist gerade die deutsche Plattform für ihre Seriösität gelobt worden - die mir schon zu weit geht, da nicht doppelt belegte Fakten gar nicht erst veröffentlicht werden. Da müsste ich sogar meine eigene Existenz durch Zeitungsveröffentlichungen oder dergleichen beweisen!

Geschichte ist ein Hobby, für das man "reif" genug sein muss und oft wird gerade Geschichte in der Schule als anstrengendes Lernfach wahrgenommen und als staubtrocken, langweilig und unwichtig - man kriegt die wenigsten Jugendlichen damit, weil diese andere Hobbys haben wie Fußball, Musik, Autos, Kumpels, Partys, was auch immer, jedenfalls nicht Geschichte, Politik, Wirtschaft oder Literatur. Es ist einfach kein Thema, das bei Jugendlichen sofort zündet. Die Unterrichtsmaterialien sind auch oft veraltet, da Geschichte als Nebenfach unterversorgt wird und viele Fachlehrer ziehen auch einfach nur ohne Elan und ohne auf die Jugendlichen einzugehen ihr Ding durch. Einfach die Stunden zu reduzieren ist nicht sinnvoll bzw. keine Lösung, das Problem liegt woanders - siehe oben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

weil die "Schule" das nicht geügend vermittelt.

Leider Leider ..schade schade

Je nun, es gibt auch viel mehr Ablenkung als früher.

Beispielsweise.

Allein schon Pornographie und MMOs schaffen ordentlich was weg.