Vermögenssteuer

7 Antworten

Solche Elon Musks auf dieser Welt würde so eine Steuer sehr gut tun.

Wozu sollte das gut sein? Hast du mal nachgedacht, wo das Geld herkommt?

Mal angenommen, du verdienst 1.000 / AG-Anteil mal nicht beachtet. Dann geht erstmal KV, PV, RV ab und von Rest zieht sich der Staat die Steuer. Sagen wir mal (nur mal als Schätzwert) dir bleiben 500,-. Das ist dein versteuertes Einkommen.

So - die packst du auf dein Depot - das dauert aber ganz schön lange, bis du eine Million zusammenhast. Alle Gewinne darauf führen nochmal zu 25% Abgeltungssteuer. Die gehen auch ab, wenn du die Gewinne realisierst.

Solltest du das aber schaffen, dann kommt schon wieder einer daher, der meint, dass du die Million nicht verdienst und will davon nochmal was abziehen.

Blödsinn.

Versuch erst mal, dir ne Million zu verdienen.


Maximilian66829 
Beitragsersteller
 13.07.2025, 19:42

Sehr gut erklärt 👍

norbertk62  13.07.2025, 19:56
@Maximilian66829

Die Frage ist echt interessant: mal am Beispiel: Stell dir mal vor, du willst eine Mio aufs Depot bringen. Dann zahlst du auf dem Weg schon mal zwischen 250.000 und 500.000 an Steuern - bedeutet: 1,5 Mio verdienen, dann nur eine Mio auf dem Depot und da will nochmal der Staat mit Steuern ran. Da können Leute dafür Amok laufen. Das wäre absolut krank.

ich befürworte das modell der Linken wie es Jan van Aken schon oft erklärt hat

wenn ich mich nicht irre müsste es so sein:

die erste Million im jahr ist befreit.

dann geht es gestaffelt los ab einer Million 1% und Milliardäre 12%


Maximilian66829 
Beitragsersteller
 13.07.2025, 19:35

Ich weiß, dass viele die Vermögenssteuer als Instrument der sozialen Gerechtigkeit sehen – besonders das Modell der Linken klingt auf den ersten Blick fair: Die erste Million bleibt steuerfrei, danach geht’s gestaffelt weiter, bis zu 12 % für Milliardäre.

Aber genau da sehe ich mehrere Probleme:

1. Realitätsferne bei der Besteuerung von “Vermögen”

Vermögen ist nicht immer Bargeld. Ein Unternehmer kann z. B. Firmenanteile im Wert von 50 Mio. besitzen, aber kaum liquide Mittel haben. Wenn er 5 % Vermögenssteuer zahlen soll, muss er unter Umständen Anteile verkaufen oder Schulden machen – das kann Existenzen gefährden, Investitionen bremsen und Jobs kosten.

2. Bereits bestehende Steuerlast

In Deutschland zahlen Vermögende bereits Einkommenssteuer, Kapitalertragssteuer, Erbschaftssteuer etc. Eine zusätzliche Steuer auf bereits versteuertes Vermögen wirkt wie eine Doppelbesteuerung – und trifft nicht nur „die Superreichen“, sondern auch viele Mittelständler, z. B. in Süddeutschland.

3. Fluchtgefahr für Kapital und Investitionen

Gerade bei hohen Vermögenssteuersätzen (z. B. 12 % für Milliardäre) besteht die Gefahr, dass Kapital ins Ausland verlagert wird. Länder wie die Schweiz, Österreich oder die Niederlande könnten profitieren – der deutsche Staat aber verliert am Ende Steuersubstanz.

4. Verwaltung und Bewertung sind extrem aufwendig

Das Finanzamt müsste jedes Jahr komplexe Vermögenswerte (Betriebe, Immobilien, Beteiligungen usw.) bewerten – mit einem riesigen bürokratischen Aufwand und unzähligen Streitfällen. Am Ende kostet die Steuer womöglich mehr, als sie bringt.

5. Symbolpolitik statt echter Lösungen

Die geplanten Einnahmen aus einer solchen Steuer klingen gut – aber ob sie wirklich in sinnvolle Projekte fließen oder nur bestehende Haushaltslöcher füllen, ist unklar. Und: Es gibt effektivere Wege, Ungleichheit zu bekämpfen, z. B. über Bildung, gezielte Förderung oder Reformen der Erbschaftssteuer.

Kiboman  13.07.2025, 19:42
@Maximilian66829

und wieder die selbe Leier, hanebüchen und nicht plausibel.

Vermögen ist nicht immer Bargeld.

stimmt

das kann Existenzen gefährden, Investitionen bremsen und Jobs kosten.

das ist unsinn, diese geringe abgabe treibt sie nicht in den Ruin

2. Bereits bestehende Steuerlast

auch mein gehalt wird diverse male besteuert

3. Fluchtgefahr für Kapital und Investitionen

Andere Länder haben eine höher abgabe.

ab spätestens 100 Millionen hat man soviel geld das man sich alles erdenklich kaufen kann, alles darüber ist Macht.

wer weg zieht verliert diese Macht, daher kommt das weniger in Frage.

Auch eine Wegzugssteuer gibt es heute schon

4. Verwaltung und Bewertung sind extrem aufwendig

der berechnungsaufwand beläuft sich relativ im einstelligen % bereich von den erträgen

5. Symbolpolitik statt echter Lösungen

genau Symbol, Das geld was sich eineige wenige in die Tasche stecken haben sie sich nicht selbst erarbeitet sondern tausende Hände die davon zu wenig abbekommen haben

Maximilian66829 
Beitragsersteller
 13.07.2025, 19:54
@Kiboman

„Und wieder die selbe Leier“ – ja, weil sie immer noch stimmt.

Du kannst sie für hanebüchen halten, aber die Einwände gegen die Vermögenssteuer sind nicht nur plausibel, sondern wirtschaftlich hochrelevant – und durch reale Beispiele belegbar.

1. 

„Vermögen ist nicht immer Bargeld“

→ Du sagst: „Das ist Unsinn, diese geringe Abgabe treibt sie nicht in den Ruin.“

Doch, das kann passieren – nicht bei Milliardären mit liquiden Mitteln, sondern bei mittelständischen Unternehmern mit gebundenem Betriebsvermögen.

Eine Steuer auf Substanz bedeutet: sie müssen verkaufen oder sich verschulden, um die Steuer zu zahlen.

Es geht eben nicht nur um Multimillionäre auf der Yacht, sondern auch um Inhaber von Familienunternehmen, die plötzlich in Zahlungspflicht geraten – obwohl sie gar kein freies Kapital haben.

2. 

„Bereits bestehende Steuerlast“

„Auch mein Gehalt wird diverse Male besteuert.“

statt eine neue, zusätzliche Steuer auf ungenutztes Vermögen zu fordern, sollten wir Steuern auf Arbeit und Leistung senken, statt den Druck immer weiter nach oben zu verschieben.

Zwei Probleme ergeben keine Lösung. Das ist keine Gerechtigkeit, das ist nur Umverteilung um der Umverteilung willen.

3. 

„Fluchtgefahr für Kapital“

„Andere Länder haben höhere Abgaben. Wer wegzieht, verliert Macht.“

Das klingt logisch – aber in der Realität sieht es anders aus:

Frankreich hat seine Vermögenssteuer abgeschafft, nachdem tausende Vermögende abgewandert sind. Auch Schweden und Dänemark haben ähnliche Modelle aus genau diesen Gründen gestrichen.

Und Macht? Die wird durch internationales Kapitalnetzwerk nicht automatisch an den Wohnsitz gebunden. Wer genug hat, kann sie auch aus Monaco oder Dubai ausüben – über Holdings, Fonds und Beteiligungen.

Wegzugssteuern gibt es – ja. Aber sie verhindern nicht die Abwanderung, sondern verzögern sie nur.

4. 

„Verwaltung ist zu aufwendig“

„Der Berechnungsaufwand liegt im einstelligen Prozentbereich der Erträge.“

Das klingt schön – aber es geht nicht um Erträge, sondern um Vermögenssubstanz.

Komplexe Beteiligungen, nicht börsennotierte Firmen, Auslandsvermögen, Stiftungen: Wer das sauber und jährlich bewertet, braucht ein Heer von Steuerbeamten.

Und je höher der Aufwand, desto mehr Spielraum für Umgehung und Schlupflöcher für die Reichen, die man ja eigentlich treffen will.

5. 

„Symbolpolitik“

„Das Geld, das sich einige wenige in die Tasche stecken, haben sie sich nicht selbst erarbeitet.“

Pauschale Unterstellungen wie diese sind gefährlich.

Es gibt maßlosen Reichtum, ja – aber auch echte Leistungsträger, Erfinder, Unternehmer, Menschen mit Ideen und Risiko.

Das alles auf „die haben das gar nicht verdient“ zu reduzieren, ist klassenkämpferisch und spalterisch.

Wir sollten Chancen schaffen, statt Besitz bestrafen.

Dein Gegenargument ist nicht neu – aber es ist einseitig, ideologisch gefärbt und wirtschaftlich naiv.

Die Kritik an der Vermögenssteuer ist keine „Leier“ – sie ist die Folge aus Erfahrung, aus Realität und aus Verantwortung für einen funktionierenden Wirtschaftsstandort.

Die Vermögenssteuer wurde nicht mehr erhoben, weil es angeblich zu aufwändig sei, Vermögen zu ermitteln.

In anderen Ländern geht es seltsamerweise.

In der Tat würde ich es durchaus befürworten, wenn Leute, die sehr viel mehr besitzen als sie brauchen, ein kleinwenig von ihrem Reichtum abgeben.