Veränderungen in der Sprache von früher zu heutzutage?


26.08.2025, 16:36

Sehr gerne auch euer Alter angeben

Ichbinnixe  26.08.2025, 16:50

Umgangssprachlich oder Schriftsprache

Nightfall206 
Beitragsersteller
 26.08.2025, 16:57

Umgangssprachlich☺️

7 Antworten

Auffällig ist zunächst einmal, dass sich das Duzen seit meiner Kindheit und Jugend (1960er/70er Jahre) weit verbreitet hat.

Die immer häufigeren Anglizismen haben schon andere genannt, dazu zähle ich auch die wortwörtlichen Übersetzungen von englischen Ausdrücken ins Deutsche ("Sinn machen", "am Ende des Tages", ...)

Relativ neu ist auch, dass in Nebensätzen mit "weil" das Verb nicht mehr an den Schluss gestellt wird.

Verkürzungen: "Ich kümmer mich" statt "ich kümmere mich darum".

Ach, da kann ich dir ne Geschichte erzählen, die Großeltern waren mit ihrem Enkel unterwegs.

Sassen dann neben mir, der Opa " das Eis tropft auf deine Schuhe, wie blöd bist du eigentlich ?"

Kurze Zeit später, weiss nicht was war, sagt der 5jährige zum Opa "ey diggaah, hör auf damit"

Grandiose Kommunikation innerhalb einer Familie.

Tatsächlich ist die Sprache, sowohl schriftlich als auch zwischenmenschlich stark im Wandel.

Seit meiner Schulzeit geb es paar "Reformen" , ich hatte 1 in Deutsch, könnte aber keinem Schüler mehr helfen.

Das beste war, zufällig hab ich das auch in Ner Comedy gesehen, ist mir aber wirklich auch passiert.

Stehen 2 Typen an der U-Bahn Haltestelle "ey digga, voll krass Aufgabe" "yo, walla ging"

Das waren 2 Medizinstudenten.

Da stell ich mir in 5 Jahren mein Aufenthalt im Krankenhaus sehr amüsant vor

Die offensichtlichste Änderung ist die Übernahme englischer Begriffe in die Alltagssprache, obwohl es für die fraglichen Wörter oft seit langer Zeit deutsche Entsprechungen gibt.

Natürlich geschieht dies oft aus Image-Gründen (da ist schon wieder so ein Wort). Man will besonders hipp (schon wieder eins) und modern erscheinen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ehemaliger Deutschlehrer

Mammelade  26.08.2025, 17:04

Oder kennt die deutschen Wörter nicht mehr

Shelborne  26.08.2025, 17:06
@Mammelade

Das kommt noch erschwerend hinzu.

  • Hier mal eine kleine Liste heute unbekannter Wörter und Wendungen, die bei GF erfragt wurden:
  • auffordern
  • akut
  • sich auszahlen
  • "avogandistisch"
  • ziehe es in Betracht
  • Eilmeldung
  • Entgelt
  • hemmen
  • irreversibel
  • Ketzerei
  • Kneipe
  • laichen
  • Nationalität
  • jemandem eine Szene machen
  • persönliche Erfahrung
  • Saison
  • Staatsangehörigkeit
  • Stutenbissigkeit
  • Terrorismus
  • Transaktion
  • Treiber
  • Unrat
  • unwirsch
  • Übersee
  • in etwas verstrickt sein
  • Widerstand
  • Zensur
  • Zwirn

Also früher hat man keinen Künstler "gefeiert", dieses Verb war in diesem Zusammenhang nicht üblich. Man hat seinen Geburtstag gefeiert oder Weihnachten.

Auch ist das Partizip "zerstört" nicht üblich gewesen in so einem Kontext:
"Rezo zerstört die CDU." Ich meine, man kann ja alles kritisieren, aber "zerstören" klingt grauenhaft an dieser Stelle. Das ist erst in den letzten Jahren modern geworden.

Noch gruseliger ist "an die Macht kommen". Früher hat eine Partei die Bundestagswahl gewonnen, aber sie ist nicht "an die Macht gekommen".

Die Sprache hat sich meiner Meinung nach zu etwa "unhöflich" entwickelt. Schon alleine die Ansprache, auch hier, wie Digga, hey Du, Alter u.s.w. natürlich entwickelt sich Sprache weiter, aber das finde ich asozial. Bitte und Danke gibt es auch nur noch vereinzelt. Und das Gendern geht mir auch auf den Geist. Es gibt schon Schulen, wo es verboten wurde. Zu Recht. Genauso das verenglischen.

Und manchmal habe ich auch so meine Schwierigkeiten bei der Rechtschreibung. Da hat sich seit der Reform auch so einiges verändert. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich bin auch schon etwas älter,